Das Logo der WNBA in der Arena der Las Vegas Aces

US-Frauenbasketball expandiert Neues WNBA-Team aus Portland

Stand: 19.09.2024 12:03 Uhr

In der WNBA wird mit Portland ab der Saison 2026 ein neues Team an den Start gehen. Die US-Profiliga setzt damit ihren Expansionskurs fort, nachdem mit den Golden State Valkyries und einem Team in Toronto bereits zwei neue Franchises feststehen.

Wie die WNBA am Mittwochabend (18.09.2024, Ortszeit) mitteilte, wird das Team aus Portland ab der Saison 2026 einsteigen. Die neue Franchise wird im Besitz der Firmengruppe "Raj Sports" sein, die auch den Erstiliga-Fußballklub Portland Thorns kontrolliert.

Die Thorns zählen zu den bedeutendsten Standorten in der National Women's Soccer League (NWSL), im Schnitt kommen 18.000 Fans zu den Spielen. In der als sehr liberal geltenden Metropole Oregons hat Frauen-Teamsport einen hohen Stellenwert.

Portland mit Comeback in der WNBA: "Epizentrum der Frauensport-Bewegung"

Anfang der 2000er-Jahre spielte schon einmal ein Team aus Portland kurzzeitig in der WNBA, nun kehrt die Stadt mit einer neuen Franchise in die höchste Liga im Frauen-Basketball zurück.

"Portland ist schon länger ein Epizentrum der Frauensport-Bewegung und hat eine leidenschaftliche Basketball-Community", sagte WNBA-Commissioner Cathy Engelbert.

"Wir glauben an die Reformkraft des Frauensports. Wir sind voller Vorfreude, dass die WNBA bald auch in Portland zuhause ist", sagte Raj-Sports-Inhaberin Lisa Bhathal Merage, Besitzerin des neuen Klubs. Sie kündigte an, dass das Team ab 2026 in derselben Arena wie die Trailblazers, das NBA-Team aus Portland, spielen wird.

Portland, Golden State, Toronto - drei neue WNBA-Teams bis 2026

Portland wird damit das dritte Team in der aktuellen Erweiterungsrunde der WNBA. Schon in der kommenden Saison wird die Liga mit den Golden State Valkyries auf 13 Teams aufgestockt. Die "Walküren" sind im kalifornischen Oakland zuhause und eine Filiale der Golden State Warriors. Ihre Heimspiele sollen sie wie Steph Curry und Co. in San Francisco austragen.

Ab 2026 wird neben Portland eine weitere neue Franchise aus Toronto hinzukommen, die US-Profiliga wächst weiter auf dann 15 Teams. Bis 2028, so kündigte Liga-Geschäftsführerin Engelbert an, soll noch ein 16. Team hinzukommen.

WNBA auf Expansionskurs - Streitthemen TV-Rechte und Gehälter

Die WNBA will damit ihren wirtschaftlichen Expansionskurs fortsetzen. Der Frauen-Basketball erlebt in den USA einen Popularitätsschub, auch befeuert von neuen Star-Spielerinnen wie Caitlin Clark.

Die Einnahmen aus den neuen Medienrechte-Deal, der ab der Saison 2026 gilt, sollen von aktuell 60 Millionen Dollar auf dann 200 Millionen Dollar pro Jahr steigen. Diese Summe ist Teil eines Gesamtpakets in Höhe von 75 Milliarden Dollar, das die NBA für seine Tochtergesellschaft mit ausgehandelt hat.

Terri Jackson, Vorsitzende der Spielerinnenvereinigung, äußerte zuletzt im "Guardian" Kritik an dem neuen Vertrag mit den TV-Sendern (NBC) und Streaming-Diensten (Disney, Amazon). Die Liga, so Jacksons Befürchtung, verkaufe sich damit unter Wert: "Wir verzeichnen ein unaufhaltsames Wachstum, bei allen wichtigen Kennzahlen. Die Spielerinnen leisten einen großen Teil, um die Liga als Marke zu stärken, die Fans kommen in Scharen. Es gibt keine Ausreden mehr, die Liga weiter so unterzubewerten."

76.000 Dollar Grundgehalt für Starspielerin Caitlin Clark

Die Mehreinnahmen aus den TV-Rechten könnten auch dabei helfen, die Gehälter der Spielerinnen aufzubessern: Das von der Liga festgelegte Maximalgehalt liegt aktuell bei 240.000 Dollar. Top-Stars können ihr Einkommen durch Werbedeals nach oben schrauben, auf über eine halbe Million Dollar oder auch mehr. Aber immer noch heuern Spielerinnen nach dem Ende der Saison bei Klubs in Europa an, um ihr Gehalt aufzubessern.

Caitlin Clark

WNBA-Star Caitlin Clark

Caitlin Clark, schon auf dem College ein Superstar und auch die große Hoffnungsträgerin bei der Vermarktung der WNBA, bekam in ihrer ersten Saison bei Indiana Fever ein Grundgehalt von 76.000 Dollar. Dies sind ziemlich genau zwei Prozent des Gehälter-Mittelwerts in der Männerliga NBA.