Basketball-EM DBB-Frauen mit Euphorie ins Entscheidungsspiel gegen die Slowakei
Die deutschen Basketballerinnen haben bei der EM die Zwischenrunde erreicht. Im Spiel gegen die Slowakei geht es aber um mehr als nur den Einzug ins Viertelfinale.
Es geht voran im deutschen Basketball. Im vergangenen Jahr waren es die deutschen Herren, die mit dem dritten Platz bei der Europameisterschaft überraschten. Und nun hat sich auch das "ewige Sorgenkind" des DBB seinen Platz in der Öffentlichkeit verdient: die Nationalmannschaft der Frauen.
2022 gelang den deutschen Basketballerinnen erstmals seit zwölf Jahren die Qualifikation für eine Europameisterschaft. Fünf Turniere in Folge hatte man seit 2011 verpasst - eigentlich unvorstellbar für das bevölkerungsreichste Land Europas. Seit knapp einer Woche läuft nun das EM-Turnier in Slowenien und Israel und verglichen mit der letztjährigen Qualifikation haben die DBB-Damen noch einen draufsetzen können.
Selbstbewusstsein so hoch wie nie
Noch im Vorfeld der Europameisterschaft kommunizierte der deutsche Verband die bloße Teilnahme als großen Erfolg, als Beginn von etwas Neuem. Konkrete Ziele wagte man aber noch nicht zu formulieren. Dennoch schlug sich die Mannschaft von Trainerin Lisa Thomaidis in allen drei bisherigen Spielen überraschend gut. Lediglich das Auftaktspiel gegen den EM-Vizemeister Frankreich ging knapp verloren.
Doch mit jedem weiteren gespielten Viertel, in dem die neu erlernten Abläufe gefestigt wurden, gewann das Team spürbar an Sicherheit. Die beiden Siege gegen die vermeintlichen Favoriten Slowenien und Großbritannien ließen das Potenzial des neu zusammengewürfelten Kaders erahnen. Im Kosmos des deutschen Frauen-Basketballs keimt plötzlich wieder Hoffnung auf.
Nächste Hürde: Zwischenrunde
Am späten Dienstagnachmittag (20.06.2023) steht die nächste Herausforderung an. Um 18 Uhr treffen die deutschen Basketballerinnen in der so genannten Zwischenrunde, einer Art Achtelfinale, auf die Nationalmannschaft der Slowakei.
Die Slowakinnen, die am letzten Spieltag der Gruppenphase überraschend gegen die Türkei gewannen, leben sportlich vor allem von ihren beiden flinken und treffsicheren Rückraumspielerinnen Palenikova und Dudasova. Für eine groß gewachsene Mannschaft wie die deutsche kann das durchaus zum Problem werden.
Schon gegen die Auswahl Sloweniens, deren Stärken ebenfalls auf den kleinen Positionen liegen, offenbarten die DBB-Damen Schwächen in der Ballverteidigung. Aber auch das spricht für die Stärke des Teams: Die notwendigen Anpassungen wurden vorgenommen und das Spiel gewonnen. Erstmals bei diesem Turnier geht Deutschland als Favorit in ein Spiel - und das, obwohl die Slowakei in der Weltrangliste 14 Plätze höher angesiedelt ist.
Olympia-Premiere möglich
Mit einem Sieg gegen die Slowakei stünde die DBB-Auswahl erstmals seit 1997 wieder in einer EM-Endrunde. Und auch der nächste Meilenstein scheint plötzlich nicht mehr unmöglich: die Teilnahme an den Olympischen Spielen. Schließlich dürfen die sechs besten Teams der EM am Olympia-Qualifikationsturnier teilnehmen. Dort werden noch in diesem Jahr die restlichen elf Startplätze vergeben. Für die deutschen Frauen wäre es eine Premiere.