Jaden Agassi wirft den Ball

Qualifikation zur Baseball-WM Jaden Agassi im Nationalteam - Aller Anfang ist schwer

Stand: 05.03.2025 17:25 Uhr

Jaden Agassis Start bei den deutschen Baseballern verlief nicht nach Plan. Jetzt hat der Graf-Sohn noch eine letzte Möglichkeit sich mit der deutschen Nationalmannschaft für die WM 2026 in Japan, Puerto Rico und den USA zu qualifizieren.

Von Patrick Bauser

Jaden Agassi hätte eigentlich ganz gute Bedinungen, um ein passabler Tennisspieler zu werden. Als Sohn von Andre Agassi und Steffi Graf könnte man meinen, dass ihm Tennisschläger und -ball eigentlich schon in die Wiege gelegt worden sind. Doch erst kürzlich erklärte er in einem Interview gegenüber der Sportschau, warum er lieber Baseballschläger und -ball in der Hand hält und eben kein Tennisspieler geworden ist. Als es um seine Nominierung für die deutsche Baseball-Nationalmannschaft ging, sagte Agassi: "Ich kann es kaum erwarten, Deutschland stolz zu machen." Nach seinen ersten beiden Einsätzen lässt sich sagen: Gelungen ist ihm das bislang noch nicht.

Schwaches Debüt gegen Brasilien

Beim ersten WM-Qualifikationsspiel der Nationalmannschaft im amerikanischen Tucson kam Jaden Agassi noch nicht zum Einsatz. Ein 12:2-Sieg gegen China bedeutete aber einen guten Start für die deutschen Baseballer. Im zweiten Spiel war es dann endlich soweit: Jaden Agassi kam zu seinem Debüt für die deutsche Baseballnationalmannschaft. Ein besonderer Moment für ihn und seine Eltern auf der Tribüne, auch wenn er keinen guten Tag erwischte.

Etwas früher als erwartet wurde der 23-Jährige bereits im vierten Inning, also im vierten Spielabschnitt, für Stamm-"Pitcher" Tommy Sommer eingewechselt. Als "Pitcher" wirft Agassi die Bälle auf die schlagende Mannschaft, mit dem Ziel, die Bälle so zu werfen, dass sie möglichst schwer zu treffen sind. Gegen Brasilien gelang ihm das nicht wirklich. Mit teils schwachen Würfen ermöglichte er den Brasilianern gleich vier Punkte. Die Folge: Agassi wurde wieder ausgewechselt und Deutschland konnte sich vom 0:4-Rückstand nicht mehr erholen.

"Jaden Agassi ist ein Junge mit sehr viel Potential", sagte Bundestrainer Jendrick Speer nach der 7:9-Niederlage gegen Brasilien. Sein Einsatz sei aber leider nicht so gelaufen, "wie er und wir uns das erhofft haben".

Deutliche Niederlage gegen Kolumbien

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch hatte Agassi mit seinem Team dann die Chance, es besser zu machen. Doch Gegner Kolumbien war viel zu stark für die deutsche Mannschaft und gewann deutlich mit 10:0.

Der 23-jährige Agassi kam auch in diesem Spiel zum Einsatz, wirklich überzeugen konnte er aber erneut nicht. Als Pitcher waren seine Würfe wieder nicht fordernd genug. Sie ermöglichten Kolumbien zwei "Runs", also zwei Punkte.

Entscheidung ums Weiterkommen erneut gegen Brasilien

Während Kolumbien als Gruppenerster souverän für die WM im nächsten Jahr qualifiziert ist, belegen die deutschen Baseballer nur Rang drei in der Qualifikationstabelle. Als Dritter kämpfen sie nun in einem Entscheidungsspiel gegen den Zweiten um das letzte WM-Ticket. Da die brasilianische Nationalmannschaft die Gruppe auf Platz zwei abschließt, kommt es jetzt im entscheidenden Spiel erneut zum Spiel zwischen Deutschland und Brasilien (Freitag, 2.00 Uhr MEZ).

Noch hat Jaden Agassi es also nicht geschafft, Deutschland stolz zu machen. Der 23-Jährige entschied sich bewusst für die deutsche Nationalmannschaft, obwohl er theoretisch auch für das Land seines Vaters, die USA, hätte spielen können. "Er freut sich sehr für mich", sagte Jaden kürzlich im Sportschau-Interview über seinen Vater. Andre Agassi und Steffi Graf würden sich sicherlich auch sehr freuen, wenn Sohn Jaden im erneuten Aufeinandertreffen mit Brasilien wieder eine Chance erhalten würde. Vielleicht klappt es dann ja doch noch mit der Qualifikation für die Baseball-WM 2026.