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Alpine Ski-WM 2025 Team-Kombination - Dürr lässt Medaillenhoffnungen platzen
Der Deutsche Skiverband (DSV) hatte beste Aussichten auf die erste Medaille bei der Ski-WM in Saalbach Hinterglemm: Emma Aicher zeigte eine starke Leistung in der Abfahrt und sorgte mit Rang zwei für eine gute Ausgangsposition für ihre Teampartnerin Lena Dürr im Slalom. Doch eine Unachtsamkeit kostete die Medaille.
Die Ausgangslage war optimal für Lena Dürr: Emma Aicher legte in der Abfahrt die zweitschnellste Zeit vor, ließ Abfahrtsweltmeisterin Breezy Johnson aus den USA und die österreichische WM-Silbergewinnerin Mirjam Puchner hinter sich. Nur die US-Amerikanerin Lauren Macuga, die mit Paula Moltzan ein Team bildete, war 0,23 Sekunden schneller als Aicher.
Eine Medaille war zum Greifen nah, doch der Kampf um das Podest war spannend: Team Österreich 1 mit Puchner und der Slalom-Weltmeisterin von 2021, Katharina Liensberger, hatte nur fünf Hundertstelsekunden Rückstand auf die Deutschen. Auf Zwischenrang vier lag das eigentlich als stärker eingeschätzte US-Duo, bestehend aus Johnson und Mikaela Shiffrin; die langjährige Slalom-Dominatorin ging mit 0,51 Sekunden Rückstand auf die Spitze in den entscheidenden Slalom.
Shiffrin ist wieder da - und wie!
Und Shiffrin lieferte ab - die US-Amerikanerin fuhr die zwischenzeitliche Bestzeit - im Ziel zeigte sie deutlich: Ich bin zurück. Für die Slalom-Queen war es erst der zweite Slalom nach ihrer schweren Verletzung, die sie sich im November in Killington zugezogen hatte. Liensberger hatte dagegen mit dem Hang zu kämpfen und fiel weit zurück.
Dürr ist "stocksauer"
Und dann kam Dürr, dreimal stand sie in dieser Saison schon auf dem Podest: Oben war sie konzentriert, doch dann im Zielhang waren alle Hoffnungen dahin. Dürr kam in Innenlage und schaffte es gerade so zurück auf die Piste. Sie rettete sich ins Ziel, hatte dort dann aber mehr als vier Sekunden Rückstand. Dürr brüllte ihre ganze Wut hinaus. "Ich hätte beim Übergang mehr mitgehen müssen. Ich bin stocksauer. Das ist nicht das Resultat, das wir uns erhofft haben", sagte Dürr bei "Eurosport". Vorwürfe gab es aber keine von Aicher: "Es passiert halt. Ich kenne das selbst. Sie hat alles versucht."
Auch Paula Moltzan konnte Shiffrin nicht von der Spitze verdrängen. Die US-Amerikanerin feierte zusammen mit Breezy Johnson den ersten Weltmeistertitel in der Geschichte der alpinen Ski-WM. "Es ist verrückt. Wenn uns einer das vor 10, 15 Jahren gesagt hätte, das hätte keiner geglaubt. Sie ist eine Legende seit einem Jahrzehnt. Das ist schon cool", betonte eine strahlende Johnson. "Das hätte ich nicht gedacht. Breezy hat einen super Job gemacht. Es war so aufregend. Ich musste liefern", fügte Shiffrin bestens gelaunt an.
Für Shiffrin ist es ihr achtes WM-Gold. Die 29 Jahre alte Amerikanerin stellte mit ihrer 15. WM-Medaille zugleich den Rekord der legendären Deutschen Christl Cranz ein.
Zweite wurde nach einer Aufholjagd von Wendy Holdener im Slalom die Schweiz. Lara Gut-Behrami lieferte als Elfte zuvor eine eher enttäuschende Abfahrt. Platz drei ging an das Duo Stephanie Venier/Katharina Truppe (AUT).
Weidle-Winkelmann in der Abfahrt stark, Hilzinger fädelt ein
Jessica Hilzinger startete von Rang fünf, den ihr Kira Weidle-Winkelmann in der Abfahrt besorgt hatte. Für die 27-Jährige verlief die Saison bislang enttäuschend. Doch auch das Daumendrücken von Weidle-Winkelmann nutzte nichts - in der Vertikale fädelte Hilzinger ein und schied aus. Weidle-Winkelmann darf mit ihrer Abfahrtsleistung zufrieden sein. Die Starnbergerin zeigte eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber der Spezialabfahrt, als sie Zwölfte wurde.
Team-Kombination feiert Premiere bei einer Ski-WM
Die Team-Kombination ist in diesem Jahr erstmals im WM-Programm. Dieser neue Wettbewerb wird auch bei den Olympischen Spielen 2026 die traditionsreiche Einzel-Kombination aus Abfahrt und Slalom ersetzen. Im Weltcup wurde der Wettbewerb bislang nicht durchgeführt.
Jede Nation darf bis zu vier Teams, bestehend aus einer Abfahrerin und einer Slalom-Läuferin melden, deren Laufzeiten dann zu einem Gesamtergebnis addiert werden. Die Strecke für die Kombinationsabfahrt wird nicht wie früher üblich verkürzt, sondern es muss die komplette Spezialabfahrt gemeistert werden. Im Slalom wird nur ein Lauf absolviert.