Ski Alpin in Val d'Isère Riesenslalom - Nur Odermatt stoppt Feurstein
Mit nur acht Hundertstelsekunden Vorsprung hat Marco Odermatt seinen ersten Riesenslalom in diesem Winter gewonnen.
Riesenslalom ist eigentlich die Paradedisziplin von Ski-Überflieger Marco Odermatt, doch ausgerechnet in dieser Disziplin konnte er in dieser Saison noch nicht einmal punkten. In Val d'Isère sollte sich das ändern, allerdings nur mit hauchdünnem Vorsprung.
Im dichten Schneegestöber lag Odermatt zur Halbzeit zwar knapp in Führung, aber sein Lauf war nicht so dominant und überlegen, wie man das aus dem vergangenen Winter kennt. Die Abstände waren knapp, insgesamt sechs Fahrer lagen innerhalb einer Sekunde, es blieb also spannend. Auch der beste Deutsche Alexander Schmid hatte als Neunter mit einer guten Sekunde Rückstand noch alle Chancen, um die Spitze anzugreifen.
Gratz und Stockinger punkten
Der 27-jährige Fabian Gratz hatte sich im ersten Durchgang dank einer starken Fahrt mit der Startnummer 38 noch auf 18 vorgearbeitet. Im Finale nahm er etwas Gas raus, fuhr auf Sicherheit und Punkte und reihte sich knapp vor dem dritten Deutschen im zweiten Lauf, Jonas Stockinger, auf Platz 19 ein.
Zu diesem Zeitpunkt in Führung lagen der Österreicher Patrick Feurstein und der Schweizer Luca Ärni, die sich beide mit einem starken zweiten Lauf immer weiter nach vorne arbeiteten. Denn die Weltelite versuchte lange vergeblich, ihre Laufbestzeiten zu knacken.
Wer knackt Feurstein und Ärni?
So auch Alexander Schmid, der zeigte wie schon im ersten Durchgang eine starke Fahrt im oberen Bereich, verspielte dann aber stetig seinen gesamten Vorsprung und landete am Ende auf Platz 15.
Die Bedingungen in Val d'Isère spielten den zwischenzeitlich Führenden zusätzlich in die Karten: Die ersten im zweiten Durchgang hatten Top-Bedingungen, während bei den letzten am Start die Sicht deutlich schlechter war und auch der Schneefall wieder einsetzte.
Odermatt macht es spannend
Stefan Brennsteiner, der Vierte des ersten Durchgangs, war der erste Fahrer, der immerhin Ärni verdrängen konnte. Seine knapp zwei Sekunden Vorsprung aus dem ersten Lauf reichten aber immer noch nicht für den Führenden Feurstein.
Den konnte am Ende nur Marco Odermatt verdrängen, aber auch er hätte fast seinen kompletten Vorsprung von 2,49 Sekunden auf Feurstein verspielt. Er blieb im Ziel nur knappe acht Hundertstel vorne und feierte so mit hauchdünnem Vorsprung seinen ersten Saisonsieg im Riesenslalom. Feurstein machte insgesamt 22 Plätze gut und fuhr von 24 auf zwei. Dritter wurde der Österreicher Stefan Brennsteiner.
Ärni wurde am Ende Vierter, als Dreißigster des ersten Laufs hatte er 26 Plätze aufgeholt.
Schmid widmet Rennen verstorbener Freundin
Als 15. war Alexander Schmid am Ende der beste Deutsche in Val d'Isère - das Ergebnis war für ihn am Samstag aber wohl eher zweitrangig. Im Interview nach dem Rennen wurde der Allgäuer sehr emotional. Er trauere um eine gute Freundin und sei für sie gefahren. "Sie hat mir immer ein Lächeln ins Gesicht gesetzt", so Schmid weiter im ZDF-Interview.
Bitterer Tag für Noel beim Heimrennen
Der bisher beste Slalom-Läufer des Winters, Clement Noel, sorgte im ersten Lauf für einen Schreckmoment vor seinem Heimpublikum. Er musste korrigieren und rauschte dann gegen eine Torstange. Dabei hat sich der Franzose wohl verletzt, er musste lange am Streckenrand behandelt werden.