Super G in Beaver Creek Goggia krönt Comeback - Weidle-Winkelmann enttäuscht
Als wäre sie nie weggewesen: Nach Platz zwei in der Abfahrt hat Skirennfahrerin Sofia Goggia beim Super G in Beaver Creek gewonnen und ihre beeindruckende Form nach langer Verletzungspause unterstrichen. Für Kira Weidle-Winkelmann endet die Saisonpremiere mit einer Enttäuschung.
Die technisch anspruchsvolle "Birds of Prey"-Piste hatte schon beim Abfahrtsrennen am Vortag für Spektakel gesorgt. Beim Sieg von Cornelia Hütter (Österreich) hatte Kira Weidle-Winkelmann gesundheitlich angeschlagen und nach einem Trainingssturz noch passen müssen. Am Sonntag (15.12.2024) konnte die Speed-Hoffnung des Deutschen Skiverbandes (DSV) beim Super G nun ihre Saisonpremiere feiern.
Diese endete allerdings bereits nach 40 Sekunden mit einer Enttäuschung. Schon früh kam Weidle-Winkelmann von der Ideallinie ab und tat sich auch im Anschluss bei den Übergängen enorm schwer. Wenig später fuhr sie an einem Tor vorbei und schied aus.
Goggia mit Risiko zum Sieg
Deutlich besser machte es Sofia Goggia, die in 1:03,90 Minuten das Maximum aus der Piste herausholen konnte. Schon am Vortag hatte sich die Italienerin nach ihrer achtmonatigen Verletzungspause in starker Verfassung präsentiert und Platz zwei erreicht. Auch dieses Mal fuhr sie vom Start weg gewohnt risikofreudig und konnte früh Geschwindigkeit aufbauen. Auch ein kleiner Wackler konnte Goggia nicht aus dem Konzept bringen, sodass sie ihren deutlichen Vorsprung vor der Schweizerin Lara Gut-Behrami (+0,48 Sekunden) sicher ins Ziel bringen konnte.
Die Gesamtweltcup-Siegerin der Vorsaison hatte zuvor mit einer technisch einwandfreien Fahrt die Richtmarke gesetzt und dabei auch Hütter oder Federica Brignone (Italien) hinter sich gelassen. Gegen Goggias Vorstellung war sie an diesem Tag allerdings machtlos. Die Olympiasiegerin von Pyeongchang hatte sich im Februar als Führende im Abfahrtsweltcup Schienbein und Schienbeinknöchel gebrochen. Doch sie fährt, als hätte es die schwere Verletzung nie gegeben. "Ich habe mich heute von Anfang an gut gefühlt und konnte das auch auf die Skier bringen", sagte Goggia nach ihrem 25. Weltcup-Sieg.
Rädler überrascht - Aicher zu verhalten
Keiner der insgesamt 49 Starterinnen konnte die Zeit der Speed-Queen im Anschluss noch toppen. Ariane Rädler aus Österreich war immerhin nah dran (+0,55) und fuhr mit der Startnummer 20 überraschend noch auf das Podest, Hütter fiel auf Platz vier zurück.
Die zweite deutsche Starterin, Emma Aicher, konnte die vorderen Plätze dagegen nicht ansatzweise angreifen. Nach ihrem groben Patzer in der Abfahrt fuhr sie dieses Mal deutlich verhaltener, hatte allerdings auch mit schwierigen Bedingungen zu kämpfen. Schon früh handelte sich die 21-jährige Allrounderin einen größeren Rückstand ein und wurde 28. (+2,39).
Delagos Sturz überschattet Italiens Traumergebnis
Die Italienerin Nadia Delago sorgte für einen Schreckmoment. Nach einem Sturz blieb die 27-Jährige zunächst auf der Piste liegen und musste behandelt werden. Das Rennen wurde minutenlang unterbrochen. Delago konnte schließlich aber alleine aufstehen und blieb von einer schwereren Verletzung offenbar verschont.
Davon abgesehen feierten die Italienerinnen ein starkes Mannschaftsergebnis. Mit Brignone (5.), Marta Bassino (6.) und Elena Curtoni (9.) schafften es drei weitere Teamkolleginnen von Goggia in die Top 10.
Vonn testet erneut für Comeback
Am kommenden Wochenende finden in St. Moritz zwei Super-G-Wettbewerbe statt. Im Mittelpunkt stehen dürfte dann Lindsey Vonn, die mit 40 Jahren ein Comeback feiert. In Beaver Creek war sie bereits als Vorläuferin dabei. Offizielle Zeiten gab es nicht, Vonn machte nach Ansicht von Beobachtern in Colorado aber bereits wieder einen konkurrenzfähigen Eindruck.
Die in ihrer Karriere von vielen Verletzungen geplagte Amerikanerin fährt mittlerweile mit einem künstlichen Kniegelenk. Vor ihrem Rücktritt im Februar 2019 hatte sie als Speed-Dominatorin unter anderem 82 Weltcup-Rennen, Olympia-Gold 2010 und zwei WM-Titel gewonnen.