Die deutsche Rennrodlerin Julia Taubitz am Start

Weltcup in Innsbruck Rodeln: Taubitz und Doppelsitzer wieder auf dem Podest

Stand: 07.12.2024 16:13 Uhr

Julia Taubitz und die deutschen Doppelsitzer Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal und Toni Eggert/Florian Müller sind auch in Innsbruck-Igls auf das Podest gerodelt. Zum Sieg reichte es diesmal aber nicht.

Julia Taubitz hat ihren Sturz im Training abgeschüttelt und ist am Samstag (07.12.2024) beim Weltcup in Innsbruck-Igls nervenstark auf den zweiten Platz gerodelt. Lediglich die Lokalmatadorin Madeleine Egle nutzte ihren Heimvorteil und war 0,240 Sekunden schneller. Mit Lisa Schulte schob sich eine zweite Österreicherin als Dritte auf das Siegertreppchen.

Taubitz fuhr in beiden Läufen die zweitschnellste Zeit und freute sich über ihren Auftritt. "Ich hatte eine ziemlich harte Woche und bin froh, dass es der zweite Platz geworden ist. Es ist für mich wie ein Sieg. Madeleine ist bärenstark gefahren." Gefeiert wird auf dem Christkindlmarkt, mit "nicht nur einem Glühwein", scherzte Taubitz im Sportschau-Interview.

Als Fünfte verpasste auch Anna Berreiter nur knapp das Podest. Merle Fräbel (8.) und Melina Fabienne Fischer (10.) rundeten das deutsche Top-Ergebnis ab.

Eggert/Müller wieder auf dem Siegerpodest

Aus dem Ruhestand ungebremst auf das Siegerpodest ist Toni Eggert gemeinsam mit seinem neuen Partner Florian Müller auch im zweiten Weltcup gerast. Am Samstag landete das Duo nach dem Auftaktsieg in Lillehammer diesmal auf dem zweiten Platz. Der Sieg ging an die pfeilschnellen Letten Martiņs Bots/Roberts Plume.

"Wir haben uns noch mal deutlich gesteigert", schätzte Rekordweltmeister Eggert, der im Frühjahr sein Comeback bekannt gegeben hatte, im Sportschau-Interview ein. Der Ärger über "zwei kleinere Fehlerchen" hielt sich in Grenzen: "Wir haben das gut gemacht, jetzt schauen wir mal, wie es weitergeht", sagte der Thüringer. Die Konkurrenz kann nur staunen, wie gut das neue Rodel-Duo bereits harmoniert.

Wendl/Arlt verpatzen ersten Lauf

Dagegen sind Tobias Wendl/Tobias Arlt seit Jahren ein Herz und eine Seele auf dem Schlitten. In Innsbruck ging nicht viel zusammen. Beide setzten den ersten Lauf in den Sand, reihten sich nur auf dem zehnten Platz ein und mussten eine Aufholjagd starten. Das gelang. In der Endrechnung wurde der Bayern-Express zumindest Sechster. "Es war ein schwarzer Tag für uns. Da können wir nicht zufrieden sein. Wir müssen weiterarbeiten", sagte Wendl und legte nach: "Innsbruck ist auch nicht unsere Lieblingsbahn. Wir kommen schon noch."

Gubitz verletzt sich am Knie

Schmerzhaft war die Fahrt für Hannes Orlamuender/Paul Gubitz. Beide waren im Finale schon über die Zeitmessung gerast, als der Schlitten zwei Mal heftig in die Bande krachte. Gubitz humpelte mit Schmerzen im Knie aus der Bahn. Zumindest der zweite Lauf dürfte die Sorgen etwas lindern. Der war wirklich gut und bescherte dem jungen Rodel-Team den Sprung vom 15. auf den zehnten Platz.

Degenhardt/Rosenthal nur von Lokalmatadoren geschlagen

Zuvor waren die Doppelsitzerinnen Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal in der ersten Entscheidung in Innsbruck-Igls auf Platz zwei gerast. Schneller als das deutsche Duo waren am Samstag (07.12.2024) nur Selina Egle und Lara Kipp. Die Österreicherinnen nutzten ihren Heimbonus eiskalt und triumphierten auf der umgebauten Bahn in Innsbruck-Igls, bei der die Umkleidekabinen für Frauen vergessen wurden, mit zwei Bilderbuch-Läufen.

Rodel-Doppelsitzer der Frauen - komplette Übertragung

Sportschau Wintersport, 07.12.2024 10:35 Uhr

Obwohl Degenhardt/Rosenthal im zweiten Lauf kaum Fehler einbauten, konnten sie den Sieg nicht angreifen und landeten wie schon beim Auftakt auf dem zweiten Platz - 0,351 Sekunden hinter den Gastgeberinnen. Auf den dritten Platz rodelten die Lettinnen Anda Upite und Zane Kaluma.

Eitberger versteuert sich

Nach dem Sturzpech beim Weltcup-Auftakt hat Dajana Eitberger mit ihrer neuen Partnerin Magdalena Matschina eine weitere Enttäuschung erlebt. Zur Halbzeit lag das Duo noch auf Podestkurs, doch der zweite Lauf geriet völlig daneben. Nach vielen Fehlern wurde das Duo noch durchgereicht und musste sich mit dem sechsten Platz begnügen.

"Ich hab noch viel dazu zu lernen. Es ist kein Sprint, sondern ein Marathon", sagte Eitberger in der "Sportschau". Die erst 19-jährige Matschina ergänzte: "Der erste Lauf war gut, im Zweiten haben wir es etwas versemmelt."

In der vergangenen Saison war Eitberger, die 2018 Olympia-Silber im Einzel gewonnen hatte, noch mit Saskia Schirmer den Eiskanal hinuntergerast. Das Duo hatte bei der Heim-WM in Altenberg Gold mit der Teamstaffel geholt und im Februar in Oberhof auch einen Weltcupsieg gefeiert. Dennoch entschied sich die 33-Jährige für einen Wechsel. Das große Ziel mit der 19-jährigen Matschina ist die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2026.