Rodel-Weltcup Drei Rennen, drei Siege - Deutscher Festtag in St. Moritz
Beim Rodel-Weltcup in St. Moritz haben die deutschen Schlitten am Samstag (18.02.2023) geglänzt. Bei den Doppelsitzern feierten die Männer einen Doppelsieg. Auch bei den Frauen jubelte am Ende ein deutsches Doppelsitzer-Duo. Zum Abschluss des Renntages gab es auch im Männer-Einsitzer doppelten Grund zur Freude.
Tobias Wendl und Tobias Arlt haben sich eine Woche nach ihrem Erfolg in Winterberg erneut gegen die Thüringer Konkurrenz mit Toni Eggert und Sascha Benecken durchgesetzt. Auf der Natureisbahn im Schweizer St. Moritz gewannen die sechsfachen Olympiasieger mit zwei Bestzeiten (53,668 Sekunden/53,515 Sekunden) in 1:47,183 Minuten vor den Weltmeistern Eggert/Benecken (+ 0,045 Sekunden). Auf Rang drei kamen die Letten Martins Bots/Roberts Plume (+0,241 Sekunden) vor dem dritten deutschen Schlitten Hannes Orlamünder/Paul Constantin Gubitz (+0,480 Sekunden).
Arlt: "Alles ist offen"
Mit ihrem Sieg bauten Wendl/Arlt ihre Führung im Gesamt-Weltcup aus, die Bayern liegen vor dem finalen Rodel-Wochenende in Winterberg mit 914 Punkten nun 44 Zähler vor Eggert/Benecken. "Winterberg ist wieder ein eigenes Rennen. Das Labyrinth steht schwer, letztes Jahr hat man das bei Sascha und Toni gesehen, da sind sie umgefallen. Wir können genauso umfallen. Es ist noch nichts vorbei. Wenn wir 101 Punkte Vorsprung hätten, wäre es sicher. So ist aber alles offen", blickte Arlt auf das Final-Wochenende voraus.
Frauen: Degenhardt/Rosenthal fangen Vötter/Oberhofer ab
Bei den Frauen siegten Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal dank eines überragenden zweiten Laufs. In 54,750 Sekunden fing das Duo aus Altenberg und Winterberg die zuvor führenden Italienerinnen Andrea Vötter und Marion Oberhofer noch ab. In 1:49,577 Minuten lagen die Deutschen am Ende hauchdünn mit zwei Tausendstelsekunden vor den Weltcupführenden aus Italien. Rang drei ging an die Lettinnen Viktorija Ziedina/Selina Zvilna (+ 1,126 Sekunden).
Langenhan und Loch ebenfalls auf eins und zwei
Am Samstagmittag ging die deutsche Serie im Engadin weiter. Im Einsitzer der Herren setzte sich Max Langenhan hauchdünn vor seinem Teamkollegen Felix Loch durch. Dabei rettete der WM-Silbermedaillengewinner von Oberhof seinen Vorsprung aus dem ersten Lauf knapp ins Ziel und konnte so den fünften Sieg in Sieg in Serie feiern. Loch, der Führende in der Einsitzer-Weltcupwertung, fuhr dank einer Laufbestzeit im zweiten Durchgang noch vom vierten auf den zweiten Rang nach vorne und hatte schließlich 0,011 Sekunden Rückstand auf Langenhan. Das Podium komplettierte der Lette Kristers Aparjods (+0,319 Sekunden).
David Nößler konnte sich ebenfalls noch verbessern und schob sich nach Rang zwölf zur Halbzeit auf die zehnte Position nach vorne. (+0,851 Sekunden). In die andere Richtung ging es für Timon Grancagnolo, der von Platz zehn noch auf 13 zurückfiel (+1,202 Sek.).
"Wir hatten erst ein wenig Panik, weil es hier so warm ist. Es ist dann immer schwierig das mit dem Setup gut zu treffen. Das Eis wird dann weich und schmierig, da rutscht man mehr, als dass man geradeaus fährt. Am Ende aber wieder ein tolles Ergebnis", sagte Langenhan im Anschluss am Sportschau-Mikrofon.
In der Weltcup-Gesamtwertung liegt Loch (721 Punkte) vor dem abschließenden Rennen am nächsten Wochenende in Winterberg nur noch 36 Zähler hinter dem Führenden Italiener Dominik Fischnaller (757). Langenhan ist Fünfter mit 585 Punkten.