Weltcup in Schonach DSV-Kombinierer Geiger - Happy End nach Aufholjagd
Was für eine irre Aufholjagd von Vinzenz Geiger: Beim Heim-Weltcup in Schonach ist Geiger vom 17. auf den dritten Platz nach vorn gelaufen. Den Sieg im Compact-Race über acht Kilometer schnappte sich der Österreicher Johannes Lamparter, der Sprungsieger Jarl Magnus Riiber noch einfing.
Zehn der 57 Kombinierer, die am Start waren, kamen aus Deutschland - nach einem Podestplatz beim Heimspiel sah es nach der Nullnummer am Samstag auch am Sonntag lange nicht aus. Doch auf dem letzten Kilometer mobilisierte Vinzenz Geiger alle Kraftreserven und zog fast sensationell an Jens Luraas Oftebro aus Norwegen vorbei.
Oftebro, der am Samstag noch gewonnen hatte, war stehend K.o. Er war als Siebter gestartet und hatte sich bei seiner Jagd nach dem Podest völlig übernommen. Anders als Geiger. Der Deutsche war nach einem schwächeren Sprung nur von Platz 17 gestartet, teilte sich das Rennen aber gut ein und hatte Glück, dass Oftebro der Saft ausging.
Schmid belohnt sich nicht
Ohne Happy End endete das Rennen dagegen für Julian Schmid, der als 13. gestartet war und zunächst förmlich über die Strecke flog. Auf den ersten beiden Kilometern schmolz der üppige Rückstand (44 Sekunden) auf 20 Sekunden.
Schmid kämpfte sich auf den vierten Platz nach vorn, konnte die Lücke zu den Top drei aber nicht schließen, weil der Schnellstart Körner gekostet hatte und Lamparter an der Spitze richtig Dampf machte. Dahinter klemmte sich Sprungsieger Riiber, der den Windschatten nutzte.
Kurz sah es so aus, als könnte Oftebro zum Führungsduo aufschließen, doch auf dem letzten Kilometer ging beim Norweger nichts mehr. Oftebro wurde auf Platz sieben durchgereicht, Schmid fiel auf Rang zehn zurück, nur Geiger hatte genügend Akku im Tank und sorgte nach acht Kilometern für einen Jubelrausch in Schonach.
Faißt von 31 auf Rang elf
Auch stark: Manuel Faißt (SV Baiersbronn) lief vom 31. Platz auf Rang elf nach vorn. David Mach, als Zwölfter nach dem Springen bester Deutscher, konnte das Höllentempo auf der acht Kilometer-Strecke nicht mitgehen und verlor als 16. noch einige Plätze. Drei Plätze nach vorn ging es seinen Bruder Simon Mach (23.), Terence Weber verteidigte seinen 24. Platz. Wendelin Tannheimer verlor auf der Strecke und fiel vom 16. auf den 27. Rang zurück. Auch Youngster Richard Stenzel (SC Motor Zella-Mehlis) fiel vom 20. auf den 35. Platz zurück. Jakob Lange (WSV Kiefersfelden) machte dagegen 16 Plätze gut – und kam als 32 ins Ziel.
Riiber kein Freund der Compact-Rennen
Beim letzte Saison eingeführten Compact-Format ist es egal, wie weit man springt. Die Zeitabstände stehen vorher fest und errechnen sich anhand der Platzierung. Damit kommt es normalerweise stärker auf die läuferische und Finish-Qualität auf den letzten 500 oder 1.000 Metern an, allerdings werden auch zwei Kilometer weniger als üblich gelaufen.
Das neue Format macht die Kombination spannender und erhöht die Chancen für Athleten, die auf der Schanze Probleme haben. Logisch, dass der beste Springer im Feld, Riiber, kein Freund der Compact-Variante ist.
Rydzek angeschlagen abgereist
Johannes Rydzek hätte das Wettkampfformat durchaus in die Karten spielen können, doch der Oldie war am Sonntag nicht am Start. Der Oberstdorfer war beim Rennen am Samstag vom 23 von den 35. Platz zurückgefallen und lag völlig entkräftet im Zielbereich. Später entschieden die Verantwortlichen, dass Rydzek eine Pause bekommt, um sich zu regenerieren.