Nordische Kombination DSV-Talent Armbruster begeistert mit Premieren-Podest
Dieser Auftakt macht Lust auf mehr: Die erst 16-jährige Nathalie Armbruster ist beim Weltcup der Nordischen Kombiniererinnen in Lillehammer direkt auf das Podest gelaufen und sorgt für eine Premiere.
Nathalie Armbruster ist mit einem Ausrufezeichen in die neue Weltcup-Saison der Nordischen Kombiniererinnen gestartet. Beim Auftakt in Lillehammer wurde die 16-Jährige Dritte und sorgt für die erste Podestplatzierung einer deutschen Kombiniererin im Weltcup.
"Ich bin einfach nur glücklich und weiß nicht, was ich sagen soll. Ich kann meine Emotionen gar nicht in Worte fassen", sagte Armbruster, nachdem sie mit einem Rückstand von 1:29 Minuten im Ziel angekommen war.
Norwegerin Hansen siegt überlegen
Der Sieg ging einmal mehr an Gyda Westvold Hansen aus Norwegen (14:27,10 Minuten). "Ich glaube, das ist mein bisher bestes Rennen gewesen. Ich bin sehr zufrieden", freute sich die aktuelle Gesamtweltcupsiegerin, die bereits die vergangene Saison dominiert und sieben von acht Wettkämpfen gewonnen hatte. Zweite wurde die Italienerin Annika Sief (+1:11,50)
Jenny Nowak, beste Deutsche in der vergangenen Saison, wurde Sechste (+2:11,20). Magdalena Burger verpasste die Top-Ten nur knapp, rundete mit Platz elf das starke Ergebnis aus deutscher Sicht aber ab. Svenja Würth, Cindy Haasch und Maria Gerboth landeten auf den Rängen 14, 19 und 21.
Armbruster erobert Rang drei - Nowak muss abreißen lassen
Armbruster war nach einem Sprung auf 92 Meter am Vormittag als Vierte in das 5-Kilometer-Rennen gegangen. Ihr Rückstand auf Hansen betrug da bereits 75 Sekunden. Das Podest war allerdings nur zwei Sekunden entfernt. Nowak war mit einer Hypothek von 1:38 Minuten auf die Spitze direkt dahinter gestartet.
Auf Hansen verlor Armbruster erwartungsgemäß direkt einige Sekunden. Nach der ersten von zwei Runden konnte sie aber Rang drei von Lisa Hirner aus Österreich erobern. Nowak musste dagegen abreißen lassen und verlor Position um Position. Unter anderem an Ida Marie Hagen, die schnell von Platz zehn auf Platz fünf vorgelaufen war und Druck auf Armbruster machte.
Hansen ungefährdet zum Sieg - Armbruster mit starkem Finish
Hagen machte auch im Anschluss ordentlich Meter, sodass der Vorsprung immer weiter schmolz. An der Spitze lief Hansen zu diesem Zeitpunkt ein einsames Rennen. Die Norwegerin hatte sich im Springen zwölf Sekunden Vorsprung auf Sieff herausgearbeitet. Schon früh konnte die Italienerin in der Loipe nicht mehr folgen. So geriet der Sieg für Hansen zur Formsache, Sieff wurde sicher Zweite.
Gewann in Lillehammer: Gyda Westvold Hansen
Doch dahinter war der letzte verbliebene Podestplatz hart umkämpft. Armbruster hatte dabei die besten Reserven, zog auf den letzten Metern das Tempo an und riss die entscheidende Lücke zu ihren Verfolgerinnen. Kurz vor der Ziellinie konnte sie das Rennen sogar in Ruhe austrudeln lassen und den größten Erfolg für die deutschen Kombiniererinnen im Weltcup feiern.
Protest gegen IOC-Entscheidung
Vor dem Rennen hatten die Athletinnen erneut gegen die Entscheidung des IOC protestiert, das die Frauen-Kombination nicht ins Programm der Olympischen Winterspiele 2026 aufgenommen hat. Kurz vor dem Startsignal verharrten alle Athletinnen, hoben ihre Skistöcke in die Luft und formierten sie zu einem "X" – als Zeichen für die Aktion "no eXeption".