Langlauf in Falun Hennig über 10 Kilometer nur von Niskanen geschlagen
Langläuferin Katharina Hennig ist mit einem Ausrufezeichen in den Weltcup im schwedischen Falun gestartet. Im Einzel über 10 Kilometer musste sie sich am Freitag (17.03.2023) nur Kerttu Niskanen geschlagen geben. Bei den Männern holte der dominierende Läufer dieses Winters seinen nächsten Sieg.
Die Finnin Niskanen gewann das Rennen in der klassischen Technik nach 27:08,5 Minuten und feierte ihren zweiten Saisonsieg. Auch Hennig unterstrich ihre Favoritenrolle auf ihrer Paradestrecke eindrucksvoll und konnte sich als Zweite über ihren vierten Podestplatz in diesem Winter freuen.
Hennig nach Rang zwei "überglücklich"
Am Ende fehlten der 26-jährigen Oberwiesenthalerin 15,9 Sekunden für ihren zweiten Weltcupsieg. Bei der Tour de Ski im Januar hatte sie erstmals ein Weltcuprennen gewonnen. Die Norwegerin Anne Kjersti Kalvaa komplettierte das Podest (+22,3 Sekunden).
"Ich bin einfach nur überglücklich über den zweiten Platz, weil ich das so nicht erwartet hätte", sagte Hennig im Anschluss: "Ich war mir nicht mehr ganz sicher, wie es um meine Form bestellt ist. Aber ich bin sehr gut durchgekommen und habe mir das Rennen sehr gut eingeteilt."
Carl verpasst die Top Ten
Zweitbeste Deutsche wurde Victoria Carl, die gemeinsam mit Hennig im vergangenen Jahr Olympia-Gold im Teamsprint gewonnen hatte. Der 27-Jährigen aus Zella-Mehlis fehlten als 13. am Ende zwölf Sekunden für einen Platz unter den Top Ten.
Laura Gimmler schaffte es als 17. ebenfalls noch unter die besten 20., Sofie Krehl reihte sich als 21. ein. Pia Fink beendete das Rennen als 29., Coletta Rydzek wurde 33.. In der Besetzung Hennig, Carl, Gimmler und Fink hatte die deutschen Langläuferinnen auch WM-Silber in der Staffel gewonnen.
Hennig von Beginn an auf Podestkurs
Hennig machte gleich zu Beginn Hoffnung auf eine gute Platzierung. Bei der ersten Zeitabnahme nach 1,5 Kilometern hatte sie als Dritte zehn Sekunden Rückstand auf die Spitze. Auch im Anschluss hielt die Oberwiesenthalerin ihre Form und lag zur Halbzeit nur fünf Sekunden hinter der bereits führenden Niskanen. Den Rückstand konnte sie zwar auch nach 6,3 Kilometern nicht aufholen, doch Hennig hatte sich zu diesem Zeitpunkt bis auf Platz zwei vorgearbeitet und das Podest fest im Blick.
Katharina Hennig in Aktion
Niskanen blieb auch bis zwei Kilometer vor Schluss für Hennig außer Reichweite. Der Rückstand vergrößerte sich sogar. Den zweiten Platz konnte sie aber halten, indem sie acht Sekunden zwischen sich und die Norwegerin Kalvaa brachte. Auch auf den letzten Kilometern ließ die Teamsprint-Olympiasiegerin nichts mehr anbrennen und lief ihr insgesamt siebtes Weltcup-Podium souverän ins Ziel.
Gesamtweltcup: Hennig nun Sechste
Im Gesamtweltcup machte Hennig damit zwei Plätze gut und steht nun mit 1.144 Punkten als beste Deutsche auf Rang sechs. In Führung ist weiter die Norwegerin Tiril Udnes Weng (1.796), die sich in Falun mit Platz zehn begnügen musste. Ihr Vorsprung in der Gesamtwertung auf die US-Amerikanerin Jessie Diggins schmolz auf 123 Punkte. Niskanen, die den Distanz-Weltcup vor Diggins und Weng anführt, bleibt Dritte (1.592).
Klaebo feiert - Norweger dominieren erneut
Bei den Männern waren aus deutscher Sicht einzig Janosch Brugger und Albert Kuchler im Einsatz. Wenig überraschend konnten die beiden WM-Bronzegewinner mit der Staffel nicht vorne mitmischen. Dort setzten die Norweger ihre erdrückende Dominanz fort. Allen voran Johannes Hoesflot Klaebo, der seinen 16. Weltcupsieg in diesem Winter feierte.
Johannes Hosflot Kläbo in Aktion
Der Langlauf-Dominator musste aber lange zittern, da Landsmann Martin Loewstrom Nyenget bis zum Schluss dicht an ihm dranblieb. Erst auf den letzten Metern konnte Klaebo dank eines überragenden Auftritts die entscheidenden Sekunden gutmachen und nach 23:55,3 Minuten den Sieg vor Nyenget (+10,7 Sek.) holen. Das rein norwegische Podest machte Harald Oestberg Amundsen (+20,7) perfekt.
Für einen Zehnfachsieg, wie ihn die Norweger noch am vergangenen Wochenende über die 50 Kilometer im freien Stil gefeiert hatten, reichte es dieses Mal allerdings nicht. Die beiden Finnen Perttu Hyvarinen und Ristomatti Hakola sprengten die norwegische Dominanz auf den Rängen fünf und sechs. Auch der Schwede Calle Halfvarsson schob sich als Zehnter noch in die Top Ten.
Kuchler und Brugger verpassen Top 30
Kuchler und Brugger lagen nach 2,5 Kilometern bereits über zehn Sekunden hinter der Spitze, obwohl die meisten Top-Läufer zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht auf der Strecke waren. Die beiden DSV-Athleten liefen in etwa gleich schnell, verloren im Laufe des Rennens aber Sekunde um Sekunde und wurden im Feld der 63 Starter nach hinten gespült.
Kuchler kam nach den 10 Kilometern als 31. mit einem Rückstand von 1:41,3 Minute auf Klaebo ins Ziel. Brugger war nur eine halbe Sekunde langsamer und landete direkt hinter seinem Teamkollegen. "Das Rennen war in Ordnung", meinte Kuchler danach. "Ich bin aber immer noch ziemlich müde von der WM. Am Sonntag heißt es jetzt noch einmal angreifen."