Weltcup in Lillehammer Langläuferin Carl glänzt mit Finaleinzug im Sprint
Olympiasiegerin Victoria Carl hat im Freistil-Sprint der Langläuferinnen in Lillehammer ihr bisher bestes Karriere-Ergebnis im Weltcup eingefahren. Auch Coletta Rydzek überzeugte. Bei den Männer setzte der Norweger Johannes Hoesflot Klaebo seine Erfolgsserie fort.
Beim Sieg der Schwedin Emma Ribom (3:20,40 Minuten), die bereits in der Vorwoche den Sprint im klassischen Stil in Ruka gewonnen hatte, glänzte Carl mit dem Finaleinzug und wurde am Ende Fünfte (+5,67). Erst am Vortag war sie Sechste im Einzel geworden.
Riboms Landsfrau Maja Dahlqvist (+0,17 Sekunden) und die Norwegerin Tiril Udnes Weng (+1,11) komplettierten das Podest. Auch Coletta Rydzek wusste zu überzeugen und stieß bis ins Halbfinale vor. Am Ende reichte es für sie zu Rang zehn.
Emma Ribom läuft vor Tiril Udnes Weng
Carl "super glücklich" - Rydzek mit halber WM-Norm
"Das macht mich super glücklich", freute sich Carl im Anschluss und zeigte sich besonders von der Leistung ihrer Teamkollegin beeindruckt: "Ich bin super happy, dass Coletta so gut in Form gekommen ist. Das hat sie extrem verdient. Wir können als Team alle voneinander profitieren."
Rydzek selbst zeigte sich mit ihrem Viertelfinaleinzug "sehr zufrieden. Ein Top-Ten-Ergebnis kann sich sehen lassen." Nebenbei holte sie auch die halbe WM-Norm. "Bisher habe ich mir da noch keinen Druck gemacht", schmunzelte die 25-jährige Oberstdorferin: "Aber natürlich ist es angenehm, schon so früh die halbe WM-Norm zu haben."
Rydzek als "Lucky Loserin" im Halfinale
Carl und Rydzek waren die einzigen deutschen Athletinnen in den Endläufen. Rydzek musste im Viertelfinale unter anderem gegen die Top-Läuferinnen Dahlqvist und Jessie Diggins ran. Dabei zeigte sie ein beherztes Rennen und lieferte Diggins auf den letzten Metern einen packenden Kampf. Am Ende musste der zweite Platz gar per Zielfoto ermittelt werden – die Entscheidung fiel zugunsten der US-Amerikanerin aus. Und dennoch durfte sich Rydzek freuen: als eine von zwei schnellsten "Lucky-Loserinnen" erreichte sie noch das Halbfinale.
Teamsprint-Olympiasiegerin Carl trat in einem auf dem Papier ausgeglichenen Viertelfinale an. Die 27-jährige Thüringerin konnte nach gut der Hälfte des Rennens die Führung übernehmen und wurde erst im letzten Abschnitt überholt. Auf der Zielgeraden konnte sie Platz zwei aber souverän behaupten und so Rydzek in die Vorschlussrunde folgen.
Carl im Finale chancenlos
Dort liefen die beiden Teamkolleginnen dann gegeneinander. Während Rydzek ihrem hohen Anfangstempo nach der Hälfte der gut 1,6 Kilometer Tribut zollen und abreißen lassen musste, teilte sich Carl das Rennen clever ein. Unter die ersten beiden Plätze schaffte sie es zwar knapp nicht, doch die Zeit sollte für das Finale reichen.
Carl hielt dort an ihrer Strategie fest, ließ sich zunächst ans Ende der sechs Starterinnen fallen, um dann im Windschatten zu attackieren. Allerdings erwies sich die Konkurrenz dieses Mal als zu stark. Carl fiel zurück und hatte früh nichts mehr mit den Podestplätzen zu tun. Vorne machten die Schwedinnen Ribom und Dahlqvist den Sieg unter sich aus, wobei Ribom das bessere Ende für sich hatte.
Krehl verpasst Viertelfinale knapp - Hennig setzt aus
Sofie Krehl war im Prolog als 31. nur denkbar knapp in der Qualifikation gescheitert. Am Ende fehlte der Hauch von sieben Hundertstelsekunden auf Rydzek, die es gerade noch unter die Top 30 geschafft hatte.
Laura Gimmler wurde 37. Katharina Hennig, die am Vortrag sensationell auf Platz zwei im Einzel gelaufen war, ließ den Sprint-Wettkampf aus.
Klaebo erneut eine Klasse für sich
Bei den Männern war Johannes Hoesflot Klaebo wieder mit dabei. Der die Saison bisher dominierende Norweger hatte tags zuvor gesundheitlich angeschlagen ausgesetzt, zeigte sich nun aber wieder in bester Verfassung. Schon in der Qualifikation sowie im Viertel- und Halbfinale dominierte Klaebo mit der schnellsten Zeit.
Und auch im Finale war er das Maß aller Dinge. Nach verhaltenem Start rollte er das Feld von hinten auf und schob sich sukzessive nach vorne. Vor der Zieleinfahrt hatte der skandinavische Überläufer bereits einen komfortablen Vorsprung und ließ das Rennen mit seinem vierten Sieg im vierten Rennen gemächlich austrudeln. Hinter ihm landeten der Italiener Federico Pellegrino (+0,75 Sekunden) und mit Even Northug (+1,23) ein weiterer Norweger.
DSV-Männer scheitern im Vorlauf
Die deutschen Langläufer hatten den Sprung ins Viertelfinale deutlich verpasst. Janosch Brugger wurde Vorlaufs-48., Friedrich Moch landete auf einem enttäuschenden 53. Platz. Lucas Bögl und Albert Kuchler waren nicht an den Start gegangen. Am Vortag hatte Moch im Einzel-Rennen im freien Stil noch mit Rang 16 überzeugt.