Eisschnelllauf-WM in Inzell Weltrekord und nächster Meilenstein für Wunderläufer Stolz
Nach seinen Titeln bei der Einzelstrecken-WM Mitte Februar in Calgary hat Jordan Stolz wieder zugeschlagen. Das US-amerikanische Ausnahmetalent gewann am Sonntag (10.03.2024) in Inzell auch die Weltmeisterschaft im Mehrkampf - mit Weltrekord. Für den erst 19-Jährigen ist es bereits der siebte Weltmeister-Titel.
Nach seinen Triumphen über 500, 1.000 und 1.500 Meter bei den Einzelstrecken-WMs 2023 in Heerenveen und 2024 in Calgary hat sich Jordan Stolz den prestigeträchtigen Titel des Mehrkampf-Weltmeisters gesichert. Nach den Rennen über 500 und 5.000 Meter am Samstag sowie den Rennen über 1.500 und 10.000 Meter am Sonntag setzte sich der US-Amerikaner mit der Weltrekordpunktzahl von 144,740 Zählern vor Patrick Roest aus den Niederlanden (145,762) und Norwegens Hallgeier Engebraaten (147,258) durch.
Stolz dank eigener Bestmarke zum Titel
Stolz startete als Führender in den Sonntag. Über die 1.500 Meter brannte er in 1:41,78 Minuten einen neuen Bahnrekord ins Eis von Inzell. Mit etwa 33 Sekunden Vorsprung auf Roest ging er in den abschließenden 10.000-Meter-Lauf. Dort gab es das direkte Duell um den Titel. Auf dem Papier hatte Roest eigentlich die besseren Karten, war seine persönliche Bestzeit doch über 40 Sekunden schneller als die von Stolz. Das US-Wunderkind aber lief in 13:04,76 Minuten seine persönlich schnellste Zeit über die zehn Kilometer, während Rost mit 12:51,81 Minuten 16 Sekunden über seinem eigenen Rekord blieb.
Patrick Roest (r.) und Jordan Stolz im Rennen über 1.500 Meter.
Maly mit persönlicher Bestleistung
Für den Deutschen Felix Maly aus Erfurt war die Mehrkampf-WM bereits nach dem ersten Rennen am Sonntag vorbei. Über die 1.500 Meter schaffte er zwar in 1:46,78 Sekunden eine persönliche Bestleistung, für einen Platz unter den besten Acht in der Gesamtwertung und die damit verbundenen Teilnahme an den abschließenden 10.000 Metern reichte es aber nicht. Der 29-Jährige landete auf dem 18. Gesamtrang.
Frauen: Niederländerinnen machen Podest unter sich aus
Bei den Frauen gingen Gold, Silber und Bronze in die Niederlande. Dabei krönte sich Joy Beune zur Nachfolgerin ihrer zurückgetretenen Landsfrau Irene Schouten. Die 24 Jahre alte 5.000-Meter-Weltmeisterin kam auf 157,268 Punkte. Den niederländischen Dreifacherfolg komplettierten Marijke Groenewoud mit 157,720 Zählern auf Rang zwei und Antoinette Rijpma-De Jong (158,219) als Dritte.
Für die einzige deutsche Starterin Josephine Schlörb war bereits nach drei Disziplinen Schluss. Die 20 Jahre alte Dresdnerin, die erst kurzfristig für die angeschlagene Lea Sophie Scholz (Mylau) ins Feld gerückt war, lief am Sonntag über 1.500 Meter 2:00,76 Minuten. Nachdem sie am Samstag 40,64 Sekunden über 500 Meter und 4:18,05 Minuten über 3.000 Meter erreicht hatte, belegte sie nach drei Rennen den 21. Platz und verpasste die Qualifikation für die abschließenden 5000 Meter der besten Acht.
Sprint-Titel gingen nach China und Japan
Bereits am Donnerstag und Freitag waren die Entscheidungen in den Sprints gefallen. Bei den Männern gewann der Chinese Ning Zhongyan vor Jenning de Boo aus den Niederlanden und dem kanadischen Olympia-Silbermedaillengewinner Laurent Dubreuil. Bei den Frauen holte sich Miho Takagi aus Japan die Goldmedaille vor den beiden Niederländerinnen Femke Kok und Jutta Leerdam.