Bob-Weltcup in Altenberg Nolte und Ammour jubeln in Altenberg
Große Freude bei Laura Nolte und Adam Ammour: Die Zweierbob-Olympiasiegerin und der Zweierbob-Europameister gewannen am Samstag in Altenberg. Nolte holte im Monobob ihren ersten Weltcupsieg der Saison, Ammour fuhr im Zweier zum zweiten Sieg.
Bob-Nachwuchshoffnung Adam Ammour hat in Abwesenheit von Weltcupspitzenreiter Johannes Lochner den Zweierbob-Weltcup in Altenberg gewonnen. Der Thüringer verwies am Samstag (17.02.2024) mit Anschieber Costa Laurenz Rekord-Olympiasieger Francesco Friedrich mit Anschieber Thorsten Margis auf Rang zwei.
Ammour schneller als Friedrich
Friedrich, der im ersten Durchgang noch geführt hatte, musste sich um 0,18 Sekunden geschlagen geben. Während der 33-jährige Friedrich seinen 47. Weltcupsieg im Zweierbob verpasste, feierte der 22-jährige Ammour in seiner ersten Weltcupsaison den zweiten Weltcupsieg.
Ammour: "Super happy"
"Ich bin sehr zufrieden. Ich hätte nicht gedacht, dass es so gut klappt", freute sich Ammour, der erstmals mit Anschieber Laurenz im Schlitten fuhr. "In der Bahn hatte ich ein paar kleine Problemen. Wir sind super happy." Lob gab es auch von Friedrich: "Adam hat einen super Job gemacht, keine Frage", sagte der Sachse.
Friedrich: "Schwierige Bedingungen"
"Es sind spezielle Bahnbedingungen hier", analysierte Friedrich. Nach Stürzen in der Woche hatten die Veranstalter auf die Vereisung der Geraden verzichtet. Daher, so Friedrich: "Man kann nichts mitnehmen in die nächste Woche. Wir wissen nicht, ob wir langsamer gefahren sind, weil wir durch Reif gefahren sind. Es ist schwierig zu erklären."
Überraschung auf Rang drei
Auf Rang drei kam der südkoreanische Überraschungsschlitten Jinsu Kim/Hyeonggeun Kim (+ 0,61 Sekunden). Christoph Hafer kam mit Anschieber Matthias Sommer fuhren auf Rang sechs (+ 0,95 Sekunden).
Weltcupspitzenreiter Lochner fehlt nach Sturz
Der Weltcupführende im Zweierbob, Johannes Lochner, fehlt bei den Rennen am Wochenende auf der schweren Bahn im sächsischen Altenberg. Der Zweierbob-Weltmeister stürzte am Mittwoch (14.02.2024) im Viererbob-Training und zog sich dabei eine Verletzung der Halswirbelsäule zu. Lochners Start bei der WM in einer Woche in Winterberg soll aber nicht gefährdet sein.
Schweizer Anschieber schwer verletzt
Schlimmer als Lochner und dessen Anschieber Erec Bruckert, der sich eine Gehirnerschütterung zuzog, verletzte sich der Schweizer Sandro Michel, der nach dem Sturz seines Piloten Michael Vogt vom zurückfahrenden Bob überfahren wurde. Michel musste operiert werden und liegt noch im Krankenhaus.
Monobob: Nolte feiert ersten Saisonsieg im Monobob
Zuvor hatte am Samstagmittag Laura Nolte beim Heim-Weltcup ihren ersten Saisonsieg im Monobob gefeiert. Die 25-Jährige sicherte sich den Sieg nach zwei Läufen in 2:01,29 Minuten und mit einem Vorsprung von 0,23 Sekunden vor der US-Amerikanerin Elana Meyers-Taylor. Für Nolte war es der dritte Weltcupsieg im Einzel-Schlitten und der erste in dieser Saison. Dritte wurde Lisa Buckwitz, die Weltcup-Spitzenreiterin lag 0,26 Sekunden hinter Nolte.
Nolte im Finale 0,49 Sekunden schneller als Meyers Taylor
Nolte lag nach dem ersten Lauf noch auf Rang zwei, mit 0,26 Sekunden Rückstand auf Meyers Taylor. Auch im Finale fuhr die Winterbergerin die zweitbeste Zeit. Meyers Taylor hatte in ihrer Fahrt aber einige Fehler und musste den Tagessieg mit der nur zehntbesten Zeit abgeben.
Nolte: "Richtiger Zeitpunkt für den ersten Sieg"
"Ich bin sehr zufrieden. Ich war schon nach dem ersten Lauf zufrieden. Aber da hatte ich mit der Startnummer etwas Pech. Ich wusste, ich muss einfach ruhig bleiben. Ich bin zufrieden, dass es mit dem Monobob in die richtige Richtung geht", freute sich Nolte nach dem Rennen. Mit Blick auf die Weltmeisterschaft in der kommenden Woche auf ihrer Heimbahn in Winterberg sagte sie: "Es war der richtige Zeitpunkt für den ersten Sieg. Winterberg wird hart im Monobob, das weiß ich. Am Start hänge ich noch ein bisschen hinterher hinter den Top-Girls wie Lisa. Aber ich muss probieren, dass ich den Abstand so gering wie möglich halte."
Buckwitz: "Shit happpens"
Die angesprochene Buckwitz verbesserte sich ebenfalls. Nach Rang vier im ersten Durchgang verdrängte sie im Finale die Rumänin Andrea Grecu noch und wurde Dritte. Nach dem Rennen freute sie sich über ein "versöhnliches Ende. Ich bin zweimal aus Kurve neun nicht so richtig rausgekommen. Die Gerade, das ist im Mono besonders wichtig, habe ich zweimal nicht getroffen. Shit happens."