Bob-Weltcup in St. Moritz Friedrich beißt sich an Hall die Zähne aus
Bradley Hall war beim Weltcup in St. Moritz der große Triumphator - drei deutsche Teams mussten dem britischen Viererbob den Vortritt lassen.
Bereits zum zweiten Mal konnte Hall die deutsche Dominanz in dieser Disziplin brechen, nachdem er schon Anfang des Jahres in Winterberg gewonnen hatte.
Wie damals reichte es für Friedrich, der vor dem Weltcup in St. Moritz zweimal in Folge siegreich gewesen war, nur zu Rang zwei, der 34-Jährige war 0,21 Sekunden langsamer als sein größter internationaler Widersacher.
Friedrich patzt im Zweiten, Lochner und Ammour holen auf
Zur Halbzeit hatte Hall bereits vorne gelegen, mit nur 13 Hundertsteln Vorsprung war für Friedrich allerdings noch der Sieg drin. Der deutsche Topfahrer legte jedoch keinen derart starken Durchgang hin, dass er seinen Widersacher noch unter Druck setzen konnte, Hall reichte sogar die "nur" drittbeste Zeit im Finale und war damit sogar noch 0,08 Sekunden schneller als Friedrich.
Mit der Bestzeit im zweiten Lauf konnte sich Johannes Lochner den übrigen Podestplatz noch sichern, er wurde wie zuletzt in Innsbruck Dritter (+0,28 Sekunden). Direkt dahinter teilte sich Adam Ammour, der den zweitschnellsten Finallauf hinlegte, mit seinem Team den vierten Platz mit dem Schweizer Vierer um Cedric Follador (+0,56 Sekunden).
Nolte im Monobob wieder in Form
Nachdem Nolte am Vortag als Neunte ihre Topposition abgegeben hatte, präsentierte sie sich im ersten Durchgang im Monobob schon fast wieder in alter Form. Bis zur letzten Zwischenzeit war 26-Jährige sogar die Schnellste aller 25 Starterinnen, erst auf den letzten Metern fing sie Elana Meyer Taylor ab - mit einem Rückstand von 0,13 Sekunden auf die Amerikanerin ging Nolte in den finalen Lauf.
Dabei hatten die Eindrücke nach dem Weltcup am Vortag gar nicht darauf hingedeutet, dass Nolte in St. Moritz noch derart auftrumpfen kann. "Mir geht es wirklich sehr schlecht. Ich bin Montag krank geworden und es wurde von Tag zu Tag schlechter. Das hat jetzt irgendwie geklappt, bei den Fahrten fehlt dann aber einfach die Konzentration", hatte sie danach gesagt. Am Samstag lief es dann aber deutlich besser - im zweiten Lauf aber auch nicht mehr ganz so gut.
Laura Nolte in Aktion
Im Finale war Nolte nur noch die Viertschnellste und rutschte noch auf den dritten Rang ab. Meyer Taylor feierte nach Freitag ihren zweiten Sieg in Folge, die Amerikanerin war in der Gesamtabrechnung 0,3 Sekunden schneller als Nolte. Kaysha Love (+0,14 Sekunden) machte den US-Doppelsieg perfekt.
Buckwitz patzt als Gesamtführende
Keinen guten Tag erwischte Lisa Buckwitz, die am Freitag noch als Vierte die beste deutsche Athletin war, am Samstag aber mit großen Problemen startete. Mit einem Rückstand von 0,58 Sekunden und Rang zwölf war schon zur Halbzeit eigentlich klar, dass die Gesamtführende nicht vorne landen würde. Zwar konnte sich Buckwitz im zweiten Durchgang steigern, schon am Start war sie erkennbar schneller - in der Endabrechnung blieb der 30-Jährigen aber nur Rang sechs (+0,63 Sekunden). "Es war heute einfach nicht mein Tag", sagte Buckwitz, gerade ihr erster Lauf sei "wirklich schlecht" gewesen.
Unmittelbar vor Buckwitz schaffte es Kim Kalicki als Fünfte, ihre Leistung vom Vortag, als sie Sechste wurde, ein wenig zu steigern. Allerdings hatte die 27-Jährige nach einem starken ersten Durchgang sogar Chancen auf das Podium, als sie nur 0,16 Sekunden hinter der Führenden Elana Meyers und 0,03 Sekunden hinter Nolte auf Rang vier lag. Am Ende fehlten Kalicki 0,6 Sekunden auf die Siegerin.
Am Freitag hatte es erstmals keinen deutschen Sieg im Monobob der Frauen in dieser Saison gegeben - nun distanzierten die Amerikanerinnen Nolte, Buckwitz und Kalicki erneut. Am 8. Februar gibt es in Lillehammer den nächsten Weltcuprennen in dieser Disziplin.