Weltcup in St. Moritz Das deutsche Bob-Imperium schlägt wieder zu
Nach dem Dreifacherfolg im Zweierbob der Männer am Samstag (11.01.2025) haben auch die Frauen ein Feuerwerk im schweizerischen St. Moritz entfacht. Alle drei deutschen Schlitten rasten auf das Siegertreppchen.
Kim Kalicki steuerte den Bob am Sonntag auf der malerischen und einzigen Natureisbahn der Welt am schnellsten ins Tal und feierte gemeinsam mit ihrer Abschieberin Leonie Fiebig ihren ersten Saisonsieg. Die Pilotin vom TuS Eintracht Wiesbaden gewann vor Laura Nolte (BSC Winterberg) und Lisa Buckwitz (BRC Thüringen). "Es wurde langsam mal Zeit. Die letzten Rennen liefen nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben", sagte Kalicki im ZDF.
Kalicki muss zittern
Kalicki trumpfte im ersten Lauf, auf der Bahn, die sie so mag, am stärksten auf und lag in Führung. Allerdings saßen ihr ihre Teamkolleginnen dicht im Nacken. Während Buckwitz im finalen Durchgang Boden verlor, setzte Nolte die Führende mächtig unter Druck. In 1:07,72 Minuten lenkte Nolte den Bob so schnell wie keine andere durch den Eiskanal.
Kalicki war nicht ganz so schnell unterwegs, doch der Vorsprung aus dem ersten Durchgang reichte zum ersehnten ersten Saisonsieg. Fünf Hundertstelsekunden rettete Kalicki vor Nolte ins Ziel. Buckwitz freute sich mit Anschieberin Neele Schuten über die schnellste Startzeit, die am Ende trotz kleiner Fahrfehler in der Bahn zum dritten Platz reichte.
Monobob-Rennen erst am 24. Januar
Für die Frauen war es der einzige Auftritt in der Schweiz. Das am Samstag geplante Monobob-Rennen war gestrichen worden und wird beim zweiten Weltcupwochenende in St. Moritz am 24. Januar nachgeholt.
Lochner vor Vierer-Entscheidung: "Müssen uns strecken"
Gestern zeitgleich zum Sieg: Francesco Friedrich (l.) und Johannes Lochner.
Nach dem Krimi im Zweierbob am Samstag ist die Vorfreude auf die Entscheidung im großen Schlitten nicht nur bei den Protagonisten groß. "St. Moritz ist wie mein Wohnzimmer. Das ist die geilste Bahn der Welt zum Bobfahren", sagte Johannes Lochner, der sich am Samstag zeitgleich mit Francesco Friedrich den Sieg teilte.
Im Vierer schätzt Lochner seine Chancen nicht ganz so rosig ein. "Da haben wir ein bisschen das Nachsehen mit unserem Material gegenüber die Wallner-Schlitten." Er rechnet damit, dass Michi Voigt, Brad Hall oder auch Markus Treichl sehr schnell sein werden. "Wir werden uns strecken müssen, dass wir da mithalten können."