Biathlon Massenstart in Ruhpolding Bö triumphiert bei norwegischem Vierfacherfolg
Der Massenstart der Männer in Ruhpolding hat den gewohnten Sieger hervorgebracht. Das Rennen hinter Johannes Thingnes Bö entschied Vetle Sjaastad Christiansen für sich - insgesamt gingen am Sonntag (15.01.2023) die ersten vier Plätze an Norwegen. Justus Strelow erreichte sein bestes Weltcup-Ergebnis.
Er ist und bleibt der absolute Dominator in dieser Saison: Johannes Thingnes Bö hat auch beim Massenstart seine Ausnahmestellung untermauert. Trotz drei Strafrunden stand er im zwölften Einzelrennen der Saison zum neunten Mal ganz oben. Dahinter kamen seine Landsmänner Vetle Sjaastad Christiansen (2 Strafrunden/+19,3 Sekunden) und Sturla Holm Laegreid (2/+35,3) auf die weiteren Podiumsplätze. Rang vier holte ebenfalls ein Norweger: Bös Bruder Tarjei.
Strelow happy - Doll unzufrieden
Von den deutschen Skijägern schaffte es lediglich Justus Strelow als Achter (1/+1:00,1 Minuten) in die Top Ten - besser war er im Weltcup noch nie in einem Einzelrennen platziert. Benedikt Doll wurde trotz der zweitschnellsten Laufzeit nach fünf Fehlern nur 15. (+1:31,0). Roman Rees leistete sich im ersten Schießen gleich drei Fehler und kam schließlich auf Rang 22 (+2:18,6). David Zobel (3/+2:26,7) und Johannes Kühn (6/+2:49,0) landeten auf den Plätzen 24 und 27.
Strelow überzeugte vor allem mit sauberen und schnellen Schießeinlagen, neben ihm leisteten sich nur zwei weitere Athleten nur einen Fehlschuss. Die restlichen 27 Starter hatten mehr. "Das Ziel heute war, dass ich mich nur auf mich konzentriere. Vor allem beim Stehendschießen wollte ich mich nicht hetzen lassen, weder vom Feld noch vom Publikum. Das ist mir heute sehr gut gelungen und dann ist auch so ein Ergebnis möglich", erklärte Strelow am Sportschau-Mikrofon.
"Fünf Fehler sind einfach zu viel"
Doll war nach seiner Leistung am Schießstand sichtlich angefressen, da half auch die gute Laufzeit nichts: "Die Ski waren heute überragend, richtig geil. Es ist einfach schade, wenn man es dann nicht nutzen kann. Fünf Fehler sind einfach zu viel, da ist man nur am Hinterherlaufen. Das war einfach nicht gut heute", so der 32-Jährige. Vor allem beim vierten Schuss war bei ihm heute der Wurm drin, jeweils eine kleine Bewegung sorgte für den Fehler.
Bö und Christiansen trotz Fehlern vorne
An der Spitze hatte Bö Mitte der ersten Runde bereits das Tempo angezogen und sorgte so für die ersten Lücken im Feld. Nur sein Landsmann Vetle Sjaastad Christiansen konnte mitgehen. Doch die beiden leisteten sich beim ersten Schießen jeweils einen Fehler und mussten in die Strafrunde. So übernahmen die Franzosen Quentin Fillon Maillet und Fabien Claude die Führung. Von den DSV-Startern kamen Johannes Kühn, Justus Strelow und David Zobel fehlerfrei durch. Benedikt Doll leistete sich einen Fehler, Roman Rees sogar drei.
Bis zur zweiten Liegendeinlage war Bö wieder ganz nach vorne gelaufen und räumte diesmal alle Scheiben ab. Hinter ihm folgten Claude und Christiansen, auf den Plätzen vier und fünf folgten mit sechs beziehungsweise neun Sekunden Rückstand die weiterhin fehlerfreien Strelow und Zobel.
Doll verpasst den Anschluss
Beim ersten Stehendanschlag mussten Bö und Christiansen wieder einmal in die Runde, Claude reihte sich nach zwei Fehlern weiter hinten ein. Auch Strelow und Zobel kamen nicht fehlerfrei durch, Doll ließ im dritten Schießen zum dritten Mal eine Scheibe stehen und verpasste es so, den Anschluss nach vorne herzustellen. Kühn fiel nach den Fehlern drei, vier und fünf weit zurück.
An der Spitze lief Bö nun seinen Verfolgern, darunter seinem Bruder Tarjei, davon und kam mit Vorsprung zum letzten Schießen. Dort konnte er sich einen weiteren Fehler leisten und ging nur knapp hinter dem diesmal fehlerfreien Christiansen auf die Schlussrunde. Bö kämpfte sich heran und zog schließlich vorbei. Am letzten Anstieg ließ er Christiansen förmlich stehen und lief zum nächsten Sieg. Auch Strelow zeigte auf der letzten Schleife sein Kämpferherz und konnte sich so über sein bestes Resultat freuen.