Biathlon in Hochfilzen Öberg triumphiert in der Verfolgung - Häcki-Groß überrascht
Während die deutschen Biathletinnen auch in der Verfolgung deutlich am Podest vorbeilaufen, gelingt Lena Häcki-Groß aus der Schweiz beim Weltcup in Hochfilzen eine Überraschung. Den Sieg holt sich die Schwedin Elvira Öberg.
Öberg leistete sich auf dem Weg zur ihrem achten Weltcup-Sieg am Samstag (09.12.2023) nur einen Fehler und beendete das Rennen nach 29:44,6 Minuten vor der Überraschungs-Zweiten Lena Häcki-Groß (+11,2 Sekunden). Die Schweizerin schoss ebenfalls nur einmal daneben und schlug im Schlussspurt sogar noch Sprint-Siegerin Ingrid Landmark Tandrevold (1 Fehler/+13,9 Sekunden). Die Norwegerin übernahm aber das Gelbe Trikot von der Französin Lou Jeanmonnot.
"Ich bin einfach nur glücklich", strahlte Häcki-Groß im Anschluss an ihr bestes Karriere-Ergebnis im Sportschau-Interview: "Ich habe ein perfektes Rennen abgeliefert. Die Schlussrunde war der Hammer. Ich wusste, dass ich in einer guten Form bin. Heute ist es perfekt aufgegangen. Das Wichtigste war, nie aufzugeben und den Kopf oben zu behalten."
Deutsche Biathletinnen an den Top Ten vorbei
Die deutschen Skijägerinnen verpassten wie schon am Vortag das Podium deutlich. Beste DSV-Athletin wurde Vanessa Voigt als Zwölfte mit zwei Fehlern. Ihr Rückstand auf die Spitze betrug am Ende aber deutliche 2:19,6 Minuten. Janina Hettich-Walz (1/+3:36,2) schob sich nach Rang 43 im Sprint noch auf Platz 26. Sophia Schneider wurde 36. (3/+4:08,9), Selina Grotian beendete das Rennen als 40. (4/+4:24,9), Anna Weidel als 49. (1/5:19,9).
Insgesamt war Voigt mit ihrem Rennen zufrieden. "Es war ganz solide", sagte die 26-Jährige. Mit ihrer Leistung beim Schießen zeigte sie sich dagegen einmal mehr kritisch: "Das war am Schießstand nichts, da muss ich hart mit mir ins Gericht gehen. Die Schießzeiten waren eine Katastrophe."
Voigt kann die Spitze nicht attackieren
Voigt war nach dem aus DSV-Sicht enttäuschenden Ergebnis im Sprint am Vortag noch als beste Deutsche auf Rang 14 mit über einer Minute Rückstand ins Rennen gegangen. Trotz einer fehlerfreien ersten Serie konnte sie nicht wirklich Boden gut aufs Podest machen, da die Konkurrenz deutlich schneller am Schießstand war. An der Spitze zogen derweil Lisa Vittozzi, Öberg und Tandrevold das Tempo an.
Die Führung hatte zu diesem Zeitpunkt aber etwas überraschend eine Schweizerin inne: Häcki-Groß kam als Erste zum zweiten Schießen und blieb dank einer makellosen Serie in Führung. Dicht dahinter folgten die ebenfalls fehlerfreien Vittozzi, Tandrevold und Öberg. Voigt musste nach einem Fehler dagegen Federn lassen und verlor das Podest aus den Augen.
Häcki-Groß hält bis zum Schluss mit
Auch Häcki-Groß und Vittozzi blieben beim dritten Anschlag nicht fehlerfrei. Öberg und Tandrevold profitierten mit je fünf Volltreffern und gingen zeitgleich auf die nächste Runde. Auch Voigt machte es dieses Mal besser und schob sich dank einer fehlerfreien Serie in die Top Ten. Das Podium war für die Thüringerin zu diesem Zeitpunkt aber weiter knapp anderthalb Minuten entfernt.
Öberg profitierte beim finalen Schießen von Ladeproblemen bei Tandrevold. Mit einer makellosen Serie ging die Schwedin als Führende zurück in die Loipe und brachte den Sieg sicher nach Hause. Dahinter entbrannte ein packender Kampf um Platz zwei zwischen Häcki-Groß und Tandrevold, den die Schweizerin dank eines beherzten Schlussspurts knapp gewann. Voigt fiel nach einem weiteren Schießfehler dagegen wieder aus den Top Ten.
Preuß fehlt DSV-Team
Franziska Preuß musste nach ihrem furiosen Saisonauftakt für den Weltcup in Hochfilzen passen. Die 29-Jährige hatte sich kurz nach ihren starken Auftritten in Östersund mit Corona infiziert und wird frühestens kommende Woche bei den Rennen im schweizerischen Lenzerheide wieder ins Geschehen eingreifen. Durch ihren Ausfall verlor sie auch das Gelbe Trikot der Gesamtweltcup-Führenden. Auch Teamkollegin Hanna Kebinger fehlt aufgrund einer Coronainfektion.