Jannik Sinner jubelt nach dem Halbfinal-Einzug bei den US Open

US Open Sinner steht im Halbfinale - Swiatek überraschend raus

Stand: 05.09.2024 12:40 Uhr

Jannik Sinner steht zum ersten Mal in seiner Karriere im Halbfinale der US Open. Iga Swiatek hat den Einzug in die Runde der letzten vier verpasst.

Der Weltranglistenerste Sinner aus Italien gewann den Viertelfinal-Showdown gegen den Russen Daniil Medwedew in der Nacht zu Donnerstag (05.09.2024) nach einer Achterbahnfahrt mit 6:2, 1:6, 6:1, 6:4 und ist nur noch zwei Siege von seinem zweiten Grand-Slam-Titel entfernt.

"Ich bin sehr glücklich", sagte Sinner nach dem am Ende deutlichen Erfolg gegen den US-Open-Champion von 2021. Der 23-Jährige ist der einzig verbliebene Top-Ten-Spieler, der es in New York ins Halbfinale geschafft hat.

Im Halbfinale trifft Sinner auf Draper

In der Runde der letzten vier trifft Sinner am Freitag (06.09.2024) auf den ein Jahr jüngeren Briten Jack Draper - die Überraschung des bisherigen Turniers. "Wir sind auch abseits des Platzes gute Freunde. Er spielt ein unglaubliches Turnier und hat noch keinen Satz verloren", sagte Sinner.

Draper hatte im Viertelfinale den Australier Alex de Minaur (Nr. 10) souverän mit 6:3, 7:5, 6:2 besiegt. Im anderen Halbfinalduell stehen sich Taylor Fritz (Nummer 12) und sein US-Landsmann Frances Tiafoe (Nummer 20) gegenüber.

Sinner reichen 34 Minuten für den ersten Satz

Sinner erwischte in der Neuauflage des Australian-Open-Endspiels gegen Medwedew, das er seinerzeit nach 0:2-Satzrückstand noch gewonnen hatte, den besseren Start und hielt die Fehlerzahl gering. Während seinem russischen Kontrahenten im ersten Durchgang 15 unerzwungene Fehler unterliefen, blieb der Italiener bei sechs und konnte den Satz nach nur 34 Minuten für sich entscheiden.

Wer glaubte, Sinner könnte nach dem anschließenden Satzausgleich ins Wanken geraten, sah sich getäuscht. Der Italiener riss die Partie im dritten Satz wieder an sich und dominierte in dieser Phase beinahe nach Belieben.

Brenzlig wurde es für die Nummer eins nochmal in Durchgang vier, als Medwedew im sechsten Spiel zwei Breakbälle ausließ. Kurz darauf gelang Sinner das entscheidende Break zum 4:3, der Italiener profitierte am Ende auch von den 57 unerzwungenen Fehlern seines Gegenübers.

Swiatek scheitert überraschend an Pegula

Die Weltranglistenerste Iga Swiatek hingegen hat das Halbfinale bei den US Open überraschend verpasst. Die 23 Jahre alte Polin verlor ihr Viertelfinale gegen Lokalmatadorin Jessica Pegula in der Nacht zu Donnerstag deutlich mit 2:6, 4:6, die Hoffnungen auf den zweiten Titel in New York nach 2022 und ihren sechsten Grand-Slam-Titel platzten.

Die US-Amerikanerin Pegula feierte vor den heimischen Fans unterdessen den Einzug in ihr erstes Halbfinale bei einem der vier Major-Turniere. "Endlich kann ich sagen, dass ich Halbfinalistin bin. Ich habe so viele dieser verdammten Dinger verloren", sagte Pegula, die zuvor sechs Viertelfinale bei den großen Turnieren verloren hatte.

Im Halbfinale trifft die 30 Jahre alte Pegula auf die Tschechin Karolina Muchova und kämpft in der Nacht zu Freitag um den Einzug in ihr erstes Grand-Slam-Finale.

Muchova hatte im Viertelfinale die Brasilianerin Beatriz Haddad Maia mit 6:1, 6:4 besiegt und hat wie Pegula im Turnierverlauf noch keinen Satz abgegeben. Nach ihrem Halbfinal-Aus im vorigen Jahr hatte Muchova mehr als neun Monate mit einer Handgelenksverletzung aussetzen müssen und war erst Ende Juni auf die Tour zurückgekehrt.

Muchova nach Vierfelfinale: "Ich bin etwas krank"

Im Viertelfinale gegen Maia ließ sich Muchova auch von gesundheitlichen Problemen nicht aufhalten. Beide Spielerinnen hatten im Viertelfinale phasenweise mit Problemen zu kämpfen. Muchova verließ mehrfach den Platz. "Ich bin etwas krank. Ich hoffe, es hat sie und das Publikum nicht gestört", sagte die Weltranglisten-52. und sprach über ein "seltsames Spiel". "Ich hatte keine andere Wahl, als zur Toilette zu laufen."

Karolina Muchova

Karolina Muchova

Beim Stand von 3:5 im zweiten Satz aus ihrer Sicht war Haddad Maia in Tränen aufgelöst und vergrub ihr Gesicht im Handtuch. Sie wurde behandelt und mit einem Stethoskop abgehört. Wenig später setzte sich Muchova durch.

Zuvor hatten Emma Navarro und Aryna Sabalenka das Halbfinale gebucht. Die Weltranglistenzwölfte Navarro besiegte die ebenfalls in New York geborene Spanierin Paula Badosa 6:2, 7:5. Sie trifft nun auf die zweimalige Australian-Open-Gewinnerin Sabalenka, die ihr Viertelfinale gegen die chinesische Olympiasiegerin Zheng Qinwen 6:1, 6:2 gewann.