Jan-Lennard Struff (r.) im Gespräch mit Michael Kohlmann

Tennis Davis Cup: Deutsches Team mit viel Elan gegen Ungarn

Stand: 01.02.2024 13:56 Uhr

Das deutsche Davis-Cup-Team muss in Ungarn um den Einzug in die Zwischenrunde kämpfen. Auch ohne den erkrankten Alexander Zverev stehen die Chancen gut, sich zu qualifizieren.

Dass das deutsche Davis-Cup-Team als Favorit in die Erstrundenpartie gegen Ungarn geht, daran bestehen wohl keine Zweifel. Auch wenn Alexander Zverev (Infekt) seine Teilnahme kurzfristig krankheitsbedingt für die Partie in Tatabanya (2. bis 4.2.2024) absagen musste, so sollte die Mannschaft von Teamchef Michael Kohlmann dennoch in die nächste, die Zwischenrunde, einziehen können.

Schließlich stehen mit Jan-Lennard Struff (Nr. 24 der Weltrangliste), Dominik Koepfer (60) und dem kurzfristig nachnominierten Maximilian Marterer (92) qualitativ gute Spieler im Einzel zur Verfügung, die sich in guter Form befinden und die gegen die ungarischen Rivalen Fabian Marozsan (57) und Marton Fucsovics (82) durchaus bestehen können. Zudem kann der Teamchef auf die Doppelspezialisten Tim Pütz und Kevin Krawietz zurückgreifen.

Zuerst trifft Koepfer am Freitag in Tatabánya im ersten Einzel (15 Uhr) auf Fabian Marozsan. Anschließend tritt Struff als deutscher Spitzenspieler gegen Marton Fucsovics an. Das ergab die Auslosung am Donnerstagmittag.

Warnung vor Marozsan

Dennoch warnt Kohlmann vor allem vor Marozsan, der gerade einen Höhenflug erlebt. In der Weltrangliste steht der Ungar so hoch wie noch nie zuvor, scheint seinen endgültigen Durchbruch auf der Tennis-Weltbühne gerade geschafft zu haben. Bei den Australian Open unterlag der 24-Jährige erst in der vierten Runde. Im vergangenen Mai machte Marozsan erstmals so richtig auf sich aufmerksam, als er den spanischen Shootingstar Carlos Alcaraz beim Masters-Turnier in Rom (6:3; 7:6) spektakulär besiegen konnte.

"Er ist ein extrem guter Spieler. Ich fand ihn in Australien in seinen Matches gegen Cilic und Cerundolo sehr gut. Wenn man ihn spielen lässt, ist er gerade in der Offensive ein außergewöhnlicher Spieler", sagt Kohlmann. "Es wird interessant, wie er hier auf dem etwas langsameren Boden zurechtkommt."

Frenetische Fans

Die Partie wird auf Hartplatz ausgetragen. Rund 6.500 Tennisfans werden das ungarische Team in der ausverkauften und eigentlich für die Handball-EM 2022 erbaute Halle frenetisch anfeuern. "Die Anhänger werden nicht gerade schwarz-rot-goldene Fahnen in der Hand haben", so Kohlmann.

Von dieser intensiven Atmosphäre wird auch der zweite ungarische Spieler, Marton Fucsovics, profitieren wollen. Der 31-Jährige ist ein hart schlagender Routinier, der Zverev zuletzt beim Hallen-Masters in Paris Probleme bereitete. Der Deutsche konnte sich erst in drei Sätzen durchsetzen.

Gegen die Schweiz verloren

"Die beiden Ungarn sind außergewöhnliche Spieler. Und das erfordert 100 Prozent Leistung", sagt Kohlmann, der darauf hoffen wird, dass sein Mahnen von seinen Spielern auch gehört wird.

Im vergangenen Jahr hatte das deutsche Team gegen die Schweiz zum Auftakt noch eine Niederlage (2:3) kassiert und musste gegen den Abstieg aus der Weltgruppe kämpfen - was am Ende gelang.

Doch solch ein Negativ-Erlebnis soll nun unbedingt verhindert werden. "Jetzt hoffen wir, dass wir in die Zwischenrunde einziehen", so Kohlmann.