Finale in Miami: Verlierer Novak Djokovic gratuliert Sieger Jakub Mensik

ATP-Turnier in Miami Niederlage gegen Mensik - Djokovic verpasst 100. Titel

Stand: 31.03.2025 11:42 Uhr

"Tut mir weh, es zuzugeben, aber du warst besser": Novak Djokovic hat überraschend das Finale beim Tennis-Masters in Miami verloren und damit auch den 100. Turniersieg auf der ATP-Tour verpasst.

Der ehemalige Weltranglistenerste unterlag dem Tschechen Jakub Mensik 6:7 (4:7), 6:7 (4:7). Für den erst 19 Jahre alten Mensik war es der erste Turniersieg auf der ATP-Tour.

Wegen Dauerregens hatte das Match mit mehr als fünf Stunden Verspätung begonnen, die Spieler waren erst um 20:37 Uhr Ortszeit auf den Platz gekommen. Nach 2:03 Stunden verwandelte Mensik den Punkt zum Sieg gegen seinen 37 Jahre alten Kontrahenten.

Djokovic: "Tut mir weh, aber du warst besser"

"Du warst mein Idol, als ich jung war", sagte Mensik bei der Siegerehrung in Richtung Djokovic. "Ich habe wegen dir angefangen, Tennis zu spielen." Mensik war noch keine zwei Jahre alt, als Djokovic 2007 zum ersten Mal das Turnier in Miami gewann. Und Djokovic sagte: "Es tut mir weh, es zuzugeben, aber du warst besser."

Nur zwei Spieler haben mindestens 100 ATP-Turniere gewonnen

Bislang haben nur zwei Spieler in der Geschichte der ATP-Tour mindestens 100 Turniere gewonnen: Jimmy Connors (109) und Roger Federer (103). Djokovic hätte mit einem siebten Turniersieg in Miami zudem mit Andre Agassi gleichgezogen. Daraus wurde nichts.

Der langjährige Weltranglistenerste, der seit dem Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris auf einen Titel wartet, zeigte sich in Miami insgesamt aber deutlich stabiler. Vor dem Hartplatz-Highlight in der Sonne Floridas hatte Djokovic noch dreimal in Folge verloren. In Melbourne gab er gegen Alexander Zverev auf, in Doha und Indian Wells reichte es in seinem Auftaktmatch nicht zum Sieg. Eine solche Serie hatte er seit 2018 nicht mehr erlebt.

Djokovic und eine nicht ganz ernst gemeinte Bitte

Boris Becker bekam schon "Bauchweh", weil sein früherer Schützling ihm den Eindruck vermittelte, "dass er jetzt schon damit anfängt, das Leben nach der Karriere zu genießen". Für die Auftritte in Miami galt das nicht, der Weg ins Endspiel verlief nahezu reibungslos und ohne Satzverlust.

Im Finale gegen Mensik machten Djokovic dann aber offenkundig Probleme mit dem rechten Auge zu schaffen. Als Ausrede wollte er das nach einem umkämpften Match, in dem fast 90 Prozent Luftfeuchtigkeit für einen rutschigen Untergrund sorgten, aber nicht gelten lassen. 

"Es ist unglücklich für mich. Zwei Tiebreaks, einfach ein sehr seltsames Match, ein seltsamer Tag mit der Regenverzögerung und all den Dingen, die passiert sind. Ehrlich gesagt habe ich mich auf dem Platz nicht so gut gefühlt", sagte Djokovic, der sich für seinen Bewunderer Mensik freute, diesem aber auch eine nicht ernst gemeinte Bitte mit auf den Weg gab: "Vielleicht lässt du mich bei einem der nächsten Spiele gewinnen, denn du hast in der Karriere noch viel Zeit, ich nicht so viel."