Tennis-Grand-Slam in Melbourne Australian Open - Favoriten, deutsche Spieler, Corona-Problematik
Mit den Australian Open 2023 steigt das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres. Wer sind die Favoriten, welche deutschen Spieler sind dabei? Wer hat abgesagt - und wie sind die Corona-Regeln?
Erster Aufschlag am 16. Januar
Los geht es mit der 111. Auflage am 16. Januar. Das erste der vier Major-Turniere 2023 endet am 29. Januar mit dem Finale der Männer. Gespielt wird im Melbourne Park auf 24 Hartplätzen. Herzstück ist die Rod Laver Arena, die Platz für 14.820 Zuschauer bietet. Der Centre Court ist genau wie die John Cain Arena und die Margaret Court Arena mit einem Schiebedach ausgestattet.
Alcaraz und Osaka fehlen
Die Macherinnen und Macher in Melbourne haben kurz vor dem Start mit prominenten Absagen zu kämpfen. Der Weltranglisten-Erste Carlos Alcaraz aus Spanien muss wegen einer Muskelverletzung passen. Fehlen wird auch die zweimalige Australian-Open-Siegerin Naomi Osaka. Die Japanerin zog ihre Teilnahme aus nicht bekannten Gründen zurück.
Ebenfalls nicht dabei: Die frühere Weltranglisten-Erste Simona Halep. Die Rumänin kämpft nach einer positiven Dopingprobe im Oktober um ihren Ruf - und pocht auf ihre Unschuld. Auch Venus Williams sagte ab. Die wäre zwar nur wegen einer Wildcard dabei gewesen, doch allein ihr Name versprüht Glanz. Angelique Kerber ist schwanger.
Die Fans bangen zudem um die Teilnahme der Weltranglisten-Ersten Iga Swiatek. Die 21-jährige Polin sagte die Generalprobe in Adelaide wegen Beschwerden an der rechten Schulter ab, schrieb jedoch zuletzt noch in den Sozialen Medien: "Wir sehen uns in ein paar Tagen in Melbourne."
Nadal mit schwachem Start, Djokovic Favorit
Als Titelverteidiger gehört Rafael Nadal ganz automatisch zu den Favoriten auf den Sieg bei den Männern. Allerdings hat der Spanier einen schwachen Saisonstart hingelegt. Der Weltranglisten-Zweite hatte zuletzt beim neuen United Cup gegen den Australier Alex de Minaur und den Briten Cameron Norrie verloren.
Das bereitet Nadal aber keine Sorgen. "Es stimmt, dass ich in den letzten Monaten nicht viel Tennis spielen konnte, und ich zu Saisonbeginn zwei Matches in Sydney verloren habe, aber ich bin ehrlich gesagt nicht unzufrieden mit der Vorbereitung", sagte er: "Ich muss sicher Matches gewinnen. Aber die Vorbereitung läuft ziemlich gut. Ich trainiere viel, und ich denke, ich bin in einer guten Form."
Gut aufgelegt ist dagegen Novak Djokovic. Der Serbe will seinen zehnten Titel bei den Australian Open klarmachen, seit 2018 hat er in Melbourne kein Match mehr verloren. Erst zuletzt gewann er das ATP-Turnier in Adelaide und feierte seinen 92. Titel auf der Tour - damit zog er mit seinem ewigen Rivalen Nadal gleich.
Die Australian Open im Vorjahr hatte der 35-Jährige verpasst. Er hatte versucht, ohne Corona-Impfung einzureisen, sein Visum wurde für ungültig erklärt. Es folgten eine Zwangsquarantäne, mehrere Gerichtsverhandlungen und schließlich die Abreise. Nach zwei Final-Niederlagen in Folge in Melbourne ist auch mit dem Russen Daniil Medwedew zu rechnen.
Swiatek neue Titelträgerin?
Bei den Frauen wird Ashleigh Barty ihren Titel nicht verteidigen, sie hat ihre Karriere beendet. Topfavoritin ist die Weltranglisten-Erste Iga Swiatek, falls sie denn dabei sein kann. Sie gewann 2022 unter anderem die French Open und die US Open. Auf den Plätzen zwei und drei in der Setzliste gehen Ons Jabeur aus Tunesien und Jessica Pegula aus den USA an den Start.
Sieben Deutsche fest dabei
Aus Deutschland sind Alexander Zverev, Oscar Otte, Daniel Altmaier, Laura Siegemund, Jule Niemeier, Tatjana Maria und Tamara Korpatsch mit dabei. Doch es könnten noch mehr deutsche Spieler aufschlagen: In der Qualifikation kämpfen Anna-Lena Friedsam, Eva Lys, Katharina Hobgarski, Mona Barthel, Yannick Hanfmann, Jan-Lennard Struff, Maximilian Marterer, Cedrik-Marcel Stebe und Peter Gojowczyk um einen Platz im Hauptfeld.
Corona: Auch infizierte Spieler dürfen antreten
Überraschende Ankündigung: Tennisprofis, die mit dem Coronavirus infiziert sind, dürfen trotzdem zu ihren Matches antreten. Es gibt zudem keine Testpflicht. "Wir haben darum gebeten, wenn sich jemand krank fühlt, soll er zu Hause bleiben", sagte Craig Tiley, Chef des nationales Verbandes "Tennis Australia". Dennoch könne es laut Tiley "potenziell Spieler geben, die mit Covid antreten werden". Die Bekanntmachung einer Infektion sei Sache eines jeden Einzelnen.
"Night Session" um 9 Uhr deutscher Zeit
In Sachen Zeitverschiebung ist Melbourne Deutschland um zehn Stunden voraus. Die "Day Session" startet um 1 Uhr deutscher Zeit, in der "Night Session" geht es um 9 Uhr deutscher Zeit los.
Rekord-Preisgeld ausgeschüttet
Mit insgesamt mehr als 50 Millionen US-Dollar wird in diesem Jahr ein Rekord-Preisgeld ausgezahlt. Das sind 3,4 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Der Siegerin und dem Sieger winken umgerechnet 1,89 Millionen Euro, die Finalisten bekommen 1,03 Millionen Euro.