Schwimm-WM DSV weiter ohne Medaille im Wasserspringen
Die Olympiadritte Lena Hentschel hat bei der Schwimm-WM in Fukuoka mit ihrer neuen Partnerin Jana Lisa Rother im Synchronfinale vom 3-m-Brett eine Medaille deutlich verpasst. Auch Timo Barthel und Jaden Eikermann gingen leer aus.
Turm-Europameister Barthel aus Halle (Saale) landete mit dem Aachener Eikermann im Synchronfinale vom 10-m-Turm mit 364,80 Punkten auf dem neunten Platz. Am Samstag war der WM-Dritte von 2022 gemeinsam mit Lars Rüdiger (Berlin) vom 3-m-Brett als größte deutsche Medaillenhoffnung auf dem zehnten Rang gelandet. Zu Bronze fehlten diesmal fast 70 Zähler. Das siebte Gold im siebten Wettkampf im Prefectural Pool für China gewannen Lian Junjie und Yang Hao mit 477,75 Punkten vor den Duos aus der Ukraine und Mexiko.
Hentschel und Rother ebenfalls weit weg vom Podest
Die 22-jährige Hentschel, die 2021 in Tokio zusammen mit der inzwischen zurückgetretenen Tina Punzel Bronze gewonnen hatte, belegte mit der drei Jahre älteren WM-Debütantin Rother mit 272,67 Punkten den neunten Platz. Von Bronze trennten das Berliner Duo 13,32 Zähler.
Den Titel gewann auch hier China: Chang Yani und Chen Yiwen erhielten von den Wertungsrichtern 341,94 Zähler. Silber ging an Großbritannien vor Italien. Die deutschen Wasserspringer sind bislang bei der WM leer ausgegangen, insgesamt stehen zwei sechste, ein neunter und drei zehnte Plätze zu Buche.
DSV droht medaillenlose WM im Wasserspringen
Nach sieben von 13 Entscheidungen im Wasserspringen stehen für den Deutschen Schwimm-Verband (DSV) zwei sechste, zwei neunte und drei zehnte Plätze zu Buche. Es droht die erste medaillenlose WM seit 2015. Ein Umbruch steht an: Nach Rekordeuropameister Patrick Hausding hatte zu Beginn des Jahres auch die sechsmalige Europameisterin Tina Punzel ihre Karriere beendet. "Wir werden natürlich den Kopf nicht in den Sand stecken", sagte der neue Bundestrainer Christoph Bohm: "Jeder wusste, dass es schwer wird."
Bohm folgte auf den langjährigen Erfolgscoach Lutz Buschkow. Der war nach 20 Jahren wegen schwerer Vorwürfe zum Umgang mit sexuellem Missbrauch gegen Jan Hempel vom Deutschen Schwimm-Verband (DSV) fristlos entlassen worden. Ende des Jahres sehen sich beide Parteien vor dem Arbeitsgericht wieder. Hempel hatte in einer ARD-Dokumentation sexualisierte Gewalt im DSV öffentlich gemacht. Er kritisierte eine "Kultur des Wegschauens" im DSV.