Sportarten, Favoriten, deutsche Medaillenchancen Alles Wichtige zur Schwimm-WM in Japan
Die Weltmeisterschaften im japanischen Fukuoka sind der Saisonhöhepunkt für die deutschen Spitzenschwimmer. Hier gibt es alles Wichtige zum Wassersportspektakel.
Wieso ist eigentlich schon wieder WM?
In Fukuoka auf der japanischen Insel Kyushu werden die Titelkämpfe nachgeholt, die 2021 wegen der Corona-Pandemie verschoben wurden. Im vergangenen Jahr hatte der Weltverband kurzfristig eine WM in Budapest eingeschoben, im Februar 2024 findet in Katar die ursprünglich für dieses Jahr vorgesehene Weltmeisterschaft statt - nur ein knappes halbes Jahr vor den Olympischen Spielen in Paris. Dann werden viele Stars fehlen, deshalb ist Fukuoka eine "wichtige Standortbestimmung", so Leistungssportdirektor Christian Hansmann, "so wird die Weltspitze vor Olympia nicht noch einmal zusammenkommen."
Welche Sportarten sind bei der WM dabei?
Um Medaillen und Rekorde geht es ab Freitag (14.07.2023) bis zum 30. Juli im Becken, beim Freiwasserschwimmen, im Wasserspringen, Wasserball, Synchronschwimmen und beim "High Diving". Bei der spektakulären Sportart springen die Athleten aus 27 Metern Höhe in einen Pool. Die Frauen springen aus 20 Metern Höhe.
Wie stehen die deutschen Chancen?
Olympiasieger Florian Wellbrock geht als großer deutscher Hoffnungsträger an den Start. Bei der vergangenen WM in Budapest gewann der 25-Jährige gleich fünfmal Edelmetall.
Neben Wellbrock können sich auch dessen Magdeburger Teamkollegen Lukas Märtens und Isabel Gose Chancen auf Podestplätze im Becken ausrechnen. Brustschwimmerin Anna Elendt, die im vergangenen Sommer Vizeweltmeisterin über 100 Meter wurde, ist ebenfalls eine Medaillenkandidatin. Im Freiwasser gehört Leonie Beck zu den Edelmetallfavoritinnen.
Beim Wasserspringen machte die deutsche Mannschaft des neuen Bundestrainers Christoph Bohm zuletzt mit Siegen und weiteren Medaillen bei den Europameisterschaften auf sich aufmerksam. Das ein oder andere Edelmetall ist drin. Im Synchronschwimmen zählt das Team des Deutschen Schwimm-Verbandes nicht zu den Podiumsanwärtern. Die deutschen Wasserballerinnen und Wasserballer sind nicht dabei.
Wie sieht der Zeitplan aus?
Los geht es traditionell mit den Freiwasserwettbewerben. Sie starten am Samstag (15. Juli). Auch die Wasserspringer und Synchronschwimmer sind dann schon am Start. Die Beckenschwimmer gehen am Sonntag (23. Juli) zum ersten Mal ins Wasser. Beim "High Diving" stürzen sich am Dienstag (25. Juli) die ersten Sportler in die Tiefe.
Wer sind die internationalen Stars?
Zahlreiche Topstars wollen in Japan glänzen. Im Team USA starten unter anderen die siebenmalige Olympiasiegerin Katie Ledecky und Wellbrocks Langstreckenkonkurrent Bobby Finke. Der 23-Jährige hat gute Erinnerungen an das Gastgeberland: Bei Olympia in Tokio gewann er Gold über 800 und 1.500 Meter Freistil. Besondere Aufmerksamkeit gilt zudem dem rumänischen Ausnahmetalent David Popovici. Der 18-Jährige holte im vergangenen Jahr die WM- und EM-Titel über 100 und 200 Meter Freistil. Australien schickt mit Ariarne Titmus, die Ledecky in Tokio zweimal Gold wegschnappte, und seinen Olympia-Stars Kaylee McKeown und Emma McKeon das vielleicht stärkste Team der vergangenen Jahre.
Sind russische Sportler bei der WM dabei?
Nein. Wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine sind weiterhin keine Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus dabei. Grundsätzlich unterstützt der Weltverband World Aquatics allerdings die Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), sie unter bestimmten Voraussetzungen als neutrale Athleten wieder zu internationalen Wettkämpfen zuzulassen. Eine Taskforce beschäftigt sich mit dem Thema. Bei einem Kongress während der WM soll darüber beraten werden.