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WDR-Sport DEG - die eisige Angst vor dem Abstieg
Der Düsseldorfer EG droht der Abstieg aus der ersten Eishockey-Liga. Es wäre ein Novum - und eine Horrorvorstellung für alle Beteiligten.
Fünf Spieltage noch - und der Abstiegskampf in der Deutschen Eishockey-Liga spitzt sich allmählich zu. Nach dem überraschenden Auswärtserfolg des bisherigen Tabellenletzten Düsseldorfer EG am Sonntag in Frankfurt (8:4) sind nunmehr die Augsburger Panther auf den letzten Tabellenplatz gerutscht, der den Gang in die zweite Liga zur Folge hätte.
Doch die Dinge sind eng: Augsburg hat aktuell 45 Zähler auf dem Konto, Düsseldorf als Vorletzter 46 und Iserlohn ist auch noch mit in der Verlosung. Die Sauerländer kommen aktuell auf 47 Punkte. In dieser Gemengelage wichtig: Die DEG hat noch ein Spiel mehr zu absolvieren, hat also noch einmal mehr die Möglichkeit zu punkten, als die Konkurrenz.
DEG - zwei schwere Auswärtsspiele vor der Brust
Allerdings haben es die nächsten Aufgaben der DEG in sich: Am Mittwoch (26.02.2025) reisen sie zum Nachholspiel des 27. Spieltags zu den Nürnberg Ice Tigers, um nur zwei Tage später in einer ganz anderen Region der Republik gefordert zu sein: Am Freitag treten sie bei den Fischtown Pinguins in Bremerhaven an. Beide Teams sind aktuell leistungsmäßig eigentlich deutlich höher einzuschätzen als die DEG, Punkte für Düsseldorf wären in beiden Spielen durchaus überraschend.
Die Lage ist höchst gefährlich für die DEG. Und nun droht auch noch der Ausfall von Top-Stürmer Tyler Gaudet, der nach einem Check in die Bande mit schmerzverzerrtem Gesicht früher vom Eis musste. Der Ausfall des zweitbesten Scorers im Team, der allein in Frankfurt zwei Tore und drei Vorlagen sammelte, wäre im Endspurt besonders bitter für die Düsseldorfer.
Banger Blick in die zweite Liga

Torsten Ankert Duesseldorfer EG, 81 ist enttaeuscht.
Der stolzen DEG - achtmal deutscher Meister - droht erstmals überhaupt der sportliche Abstieg aus der DEL. Sollte der Großclub am Ende der Hauptrunde am 7. März Letzter sein, würde wohl auch die Liga hoffen, dass einige Wochen später die Ravensburg Towerstars die Playoffs in der DEL 2 gewinnen.
Dies ist der einzige Club der Top-6-Teams der zweiten Liga, der die wirtschaftlichen Voraussetzungen für einen Aufstieg nicht erfüllt. Nur in dem Fall würde der DEL-Letzte also erstklassig bleiben. Dieses Glück hatten die Augsburger Panther 2023 und 2024. Die Schwaben kämpfen nun mit Iserlohn und eben der DEG wieder darum, nicht Letzter zu werden.
Verantwortung tragen viele
Die aktuelle Situation aber ist trist. Schuldige dafür gibt es viele. Gesellschafter, Management, Trainer, Spieler, selbst die Fans gaben in den vergangenen Monaten allesamt irgendwann mal keine besonders glückliche Figur ab. Die Saisonplanung wurde unnötig erschwert, weil Manager Niki Mondt wochenlang nicht wusste, mit welchem Budget der Gesellschafter er planen durfte.
Fest eingeplante Spieler gingen von der Stange und die, die er letztlich mit verringertem Etat bezahlen konnte, funktionierten nicht. Leistungsträger wie etwa auch Gogulla oder Top-Keeper Henrik Haukeland liefen zu lange ihrer Form hinterher. Hinzu kamen immer wieder Verletzungspech und persönliche Schicksalsschläge im direkten Umfeld des Teams.
Fans haben lange gefehlt
Die Ultras waren lange Zeit während der Saison nicht im heimischen Dome vertreten, weil nach Prügeleien am Rande eines Rheinderbys in Köln mit Haie-Ultras Stadionverbote ausgesprochen wurden. Die Stimmung bei den Heimspielen war wochenlang gruselig - und das in einer Phase, in der das Team die Fans besonders gebraucht hätte. Erst seit der vergangenen Woche sind die Ultras wieder da, nachdem die vielen Ermittlungsverfahren eingestellt wurden.
Während Augsburg und Iserlohn mit Trainerwechseln neue Impulse setzten, wurde diese Möglichkeit in Düsseldorf verpasst. Dass das Team verheerend aus der Länderspielpause im Februar kam, hatte offenbar kein Verantwortlicher erwartet. Trainer-Alternativen zu Steven Reinprecht gab es jedenfalls keine.