Paul Nebel, torgefährliche Stammkraft beim FSV Mainz 05

Fußball | Bundesliga Paul Nebel fühlt sich auf und neben dem Platz wohl - und möchte Spaß haben

Stand: 31.01.2025 08:12 Uhr

Nach seiner Rückkehr vom Karlsruher SC ist der Mainzer Paul Nebel längst in der Bundesliga angekommen. Fünf Treffer und drei Assists weist die Statistik für die aktuelle Saison aus.

Nach zwei Jahren in der zweiten Liga beim Karlsruher SC hatte Paul Nebel zunächst einige Anlaufprobleme in der Bundesliga. Doch seit Ende Oktober, seit dem 1:1 bei Borussia Mönchengladbach, gehört der 22-Jährige zum unumstrittenen offensiven Stammpersonal von 05-Trainer Bo Henriksen. Doppeltorschütze bei der unglücklichen 3:4-Niederlage in Wolfsburg, Doppeltorschütze beim Sieg im Derby bei Eintracht Frankfurt. Und dass der Rechtsaußen auch Treffer vorbereiten kann, bewies er zuletzt beim 2:0-Erfolg gegen den VfB Stuttgart, als er Nelson Weiper gekonnt in Szene setzte.

Paul Nebel über seinen Traum als Profifußballer

Es macht einfach Spaß mit den Jungs und dem Trainerteam

Nun ist es immer etwas einfacher, wenn der entsprechende Erfolg da ist. Doch den haben sich Paul Nebel und die gesamte Mannschaft unter der Anleitung des dänischen Trainers Bo Henriksen hart erarbeitet. "Wenn man sich gut versteht, wenn die Chemie in der Mannschaft stimmt, dann ist man unterbewusst auch bereit, mehr zu machen auf dem Platz", sagt Nebel im Interview mit SWR Sport und ergänzt: "Dann können große Dinge entstehen und dann können wir auch erfolgreich sein."

Seit 2016 in Mainz

Vor neun Jahren wechselte Paul Nebel von den Offenbacher Kickers in die U15 des FSV Mainz 05, durchlief in den folgenden Jahren auch sämtliche DFB Auswahlmannschaften. "Natürlich war das schon immer das Ziel, Profi zu werden", sagt der gebürtige Bad Nauheimer, der den Traum, Stammspieler in der Bundesliga, mit einem kleinen, aber feinen Umweg geschafft hat. "Ich musste lernen, Geduld mitzubringen, das muss man als junger Sportler im Profibereich. Diese Momente wird es immer wieder geben", blickt Paul Nebel auch sehr gerne auf seine Zeit beim Zweitligisten Karlsruher SC zurück.

Vorbereiter und Motivator - Paul Nebel beim 2:0 gegen den VfB Stuttgart, rechts VfB Keeper Alexander Nübel

Vorbereiter und Motivator - Paul Nebel beim 2:0 gegen den VfB Stuttgart, rechts VfB Keeper Alexander Nübel

Zwei Jahre beim KSC, Vorbild Lars Stindl

Die beiden Spielzeiten beim KSC hat Nebel in keiner Phase als Rückschritt gesehen. "Ich wollte das unbedingt und bin froh, das Mainz 05 mir das ermöglicht hat." Über seinen Coach beim KSC, Christian Eichner, hat Paul Nebel nur lobende Worte übrig: "Bei ihm muss sich schon durchbeißen, er kitzelt einen schon und weiß, wie er die unterschiedlichen Spieler behandeln muss. Mir hat das sehr geholfen." In der letzten Saison, seiner zweiten bei den Badenern, verpasste Nebel nur eine einzige Partie wegen einer Gelbsperre. Und noch immer ist er den Karlsruhern eng verbunden: "Ich hab noch viele Kontakte dorthin und bin ein richtiger KSC-Fan geworden", sagt Nebel, den besonders die Qualitäten von Lars Stindl beeindruckt haben. Nach 13 Jahren in Hannover und Mönchengladbach war der elfmalige Nationalspieler 2023 nach Karlsruhe zurückgekehrt. "Ein super sympathischer und offener Mensch. Er hat mir viele Tipps gegeben, auf dem Platz und auch daneben."

Paul Nebel über den Spaß am Fußballspiel.

Bolzplatzkicker Nebel

Warum es bei den Mainzern derzeit so gut läuft, hat für Paul Nebel auch viel mit der Herangehensweise zu tun. "Wenn du zu verkopft in ein Training oder in ein Spiel gehst, dann kannst du, glaube ich, auch nicht performen", sagt der Bolzplatzkicker Nebel, "du musst den Spaß immer beibehalten, auch wenn du mental fokussiert sein muss." Fußball sei sehr wichtig, sagt er, aber "es gibt wichtigere Dinge im Leben. Es geht anderen Menschen viel schlechter als mir, wenn ich einmal ein Spiel verloren habe."

Motivationscoach gegen Störfaktoren

Wie viele Sportler vertraut auch Paul Nebel regelmäßig auf die Hilfe eines Motivationscoaches. "Es gibt so viele Störfaktoren, jeder will mitreden. Ich bin überzeugt, dass es hilft, darüber zu reden und gewisse Dinge auch zu ändern. Ich bin überzeugt, dass man dadurch auch noch ein paar Prozent rauskitzeln kann, um an seine beste Leistung zu kommen." Interessanterweise hat ihm sein Mentalcoach auch seinen ersten Bundesligatreffer vorausgesagt - und ihn animiert, beim Torjubel auf sein Tatoo "Always believe" zu zeigen. Und vielleicht wird man den Spruch in Zukunft ja noch häufiger sehen - bei weiteren Treffern von Paul Nebel.

Sendung am So., 2.2.2025 22:05 Uhr, SWR Sport, SWR