Fußball-Bundesliga Nach Misere - Freiburg-Trainer Schuster fordert Elfmeter-Training
Der Coach des SC Freiburg hadert mit den verschossenen Elfmetern seines Teams. Deshalb verordnet Julian Schuster seinen Spielern jetzt zwei klare Maßnahmen.
Es sei "für jeden Einzelnen wichtig, sich für sich selbst ein gutes Gefühl zu holen. Das bedeutet Wiederholungen", sagte der 39-Jährige: "Mir die Bälle schnappen, auf einen Trainingsplatz gehen, wo mich keiner stört, wo ich voll bei mir sein kann und meine Abläufe so gestalte, dass ich selbstbewusst bin und mir ein gutes Gefühl für den nächsten Elfmeter hole."
Die Freiburger hatten die letzten fünf Elfmeter in Pflichtspielen allesamt vergeben. Dies könne man "nicht einfach wegschieben und sagen, der nächste wird schon irgendwie reingehen", betonte Schuster vor dem Auswärtsspiel am kommenden Sonntag (ab 17.30 Uhr live in der Audio-Reportage bei sportschau.de) in Hoffenheim.
Sechs Fahrkarten vom Punkt
Sechs seiner vergangenen sieben Strafstöße hat der Fußball-Bundesligist verschossen - zuletzt am Dienstagabend im Achtelfinale des DFB-Pokals bei Drittligist Arminia Bielefeld (1:3). Den Schützen wechselten die Breisgauer im Laufe der Negativserie regelmäßig. Am Ende der vergangenen Saison verschossen Lucas Höler und Roland Sallai, in dieser Saison versagten dem sonst so sicheren Vincenzo Grifo gleich zweimal die Nerven. Höler trat beim FC Bayern im September erneut erfolglos an - und am Dienstag vergab Florent Muslija. Keine der sechs Partien hat Freiburg gewonnen. Lediglich in der 2. Runde des DFB-Pokals traf Grifo - und Freiburg gewann.
Schuster: Im Training ein gutes Gefühl holen
"Wichtig ist, dass wir in den Austausch gehen", sagte nun Schuster. "Wir müssen uns damit beschäftigen, wie sich die gegnerischen Torhüter verhalten." Da seien auch die eigenen SC-Keeper mit ihrer Expertise gefragt. "Vielleicht hilft es uns ja, dass am Wochenende ein Torhüter zwischen den Pfosten steht, den wir sehr gut kennen", meinte der 39-Jährige mit einem Schmunzeln.
Denn der TSG-Torwart Oliver Baumann war 14 Jahre beim Sport-Club gewesen und hatte dort seine Profikarriere begonnen, ehe er 2014 in den Kraichgau wechselte. Beim SC stand er noch mit Schuster zusammen auf dem Platz.
Trotz der Wiedersehensfreude hofft der SC-Trainer darauf, dem Ex-Kollegen den Sonntagabend vermiesen zu können. Gerne auch durch Standardtreffer, denn in dieser Hinsicht hinkt der Sport-Club den vorherigen Spielzeiten hinterher. Nur zwei der 16 Freiburger Tore fielen nach einem ruhenden Ball. So selten war bisher kein anderer Bundesligist in dieser Saison nach Standardsituationen erfolgreich.
Erfolgsserie in Hoffenheim
Nicht nur wegen des 3:1-Erfolgs im jüngsten Ligaspiel gegen Gladbach können die Freiburger, die erneut auf Angreifer Junior Adamu (Rotsperre) verzichten müssen, aber mit breiter Brust nach Hoffenheim reisen. Bei der TSG haben sie von den vergangenen fünf Gastspielen in der Liga vier gewonnen und einmal unentschieden gespielt. "Ich schaue nur auf Bilanzen, die uns helfen - so eine hilft", meinte Schuster.