
Mit zwei deutschen Nationalspielern Mainz träumt weiter von der Königsklasse
Jonathan Burkardt und Nadiem Amiri hatten großen Anteil am Mainzer Punktgewinn gegen den SC Freiburg. Ihr Team nimmt weiter Kurs auf die Königsklasse.
Jonathan Burkardt genoss vor seiner Abreise zu den Klassikern gegen Italien in vollen Zügen den Blick auf die Bundesliga-Tabelle. "Das ist gut für die Länderspielpause. Es ist schön, die zwei Wochen dazustehen. Dann kann man sich die Tabelle auch immer wieder anschauen", sagte der Kapitän des FSV Mainz 05.
Burkardt: "Wir wissen, dass wir gut sind."
Nach 26 Spieltagen liegen die Rheinhessen tatsächlich voll auf Kurs Champions League, der Vorsprung auf Rang fünf beträgt trotz des verpassten Erfolgs zum 120. Vereinsgeburtstag weiter drei Punkte. "Es sind noch acht Spiele", betonte Burkardt: "Wir versuchen, da oben dranzubleiben und mitzuschwimmen. Wir wissen, dass wir gut sind, haben aber ein schweres Programm. Wir probieren Woche für Woche unsere gute Leistung abzurufen, dann haben wir gute Chancen da oben dabeizubleiben."
Die Zeit für große Kampfansagen sah allerdings noch niemand gekommen. "Jeder kann die Tabelle lesen. Aber Gedanken bringen einen nirgends hin, nur Taten bringen einen irgendwo hin", sagte Torhüter Robin Zentner.
Träumereien lassen die Verantwortlichen nicht zu
"Darüber machen wir uns keine Gedanken, denn ich habe keinen Bock, nachher irgendwann enttäuscht zu sein", sagte Sportvorstand Christian Heidel nach dem turbulenten 2:2 (1:0) gegen den SC Freiburg: "Wir wollen das rausholen, was möglich ist. Sollte das eine Sensation sein, nehmen wir die gerne mit." Nationalspieler Burkardt (34.) mit seinem 15. Saisontor und Andreas Hanche-Olsen (74.) hatten die Mainzer in Führung gebracht. Doch Joker Michael Gregoritsch (58.) und Lukas Kübler (79.) gelang jeweils in Überzahl der Ausgleich, Dominik Kohr (44.) war wegen einer Notbremse vom Platz geflogen.
Bo Henriksen enttäuscht über Unentschieden
Er denke, "dass wir dieses Spiel mit Elf gegen Elf gewonnen hätten", haderte Trainer Bo Henriksen. Er sei durchaus "enttäuscht. Aber es ist gut, dass wir dieses Gefühl haben nach einem 2:2 gegen Freiburg, wo wir große Teile mit zehn Mann gespielt haben."
Burkardt und Amiri: Fahrgemeinschaft zur Nationalmannschaft
Einmal mehr ragten Burkardt und Nadiem Amiri aus einer geschlossen ackernden Mannschaft heraus. "Es ist wunderschön, dass wir zu zweit sind", schwärmte Burkardt: "Das zeigt auch, dass man in der Nationalmannschaft sieht, was hier in Mainz passiert. Das ist fürs ganze Team eine große Auszeichnung." Sein Mannschaftskollege Amiri ergänzte im Interview mit SWR Sport, sein Telefonat mit Julian Nagelsmann sei "kurz und sehr schön" gewesen. "Was Größeres als Nationalmannschaft gibt es nicht und deshalb bin ich sehr dankbar." Direkt nach dem Anruf habe er seinen Papa angerufen. "Ich glaube, jeder weiß es, wenn die Eltern anfangen zu weinen, dann ist es schwer, ruhig zu bleiben."
Er werde mit Burkardt am Montag zum Treffpunkt in Dortmund eine Fahrgemeinschaft bilden, sagte Amiri augenzwinkernd. Und vielleicht tanken die beiden Mainzer Führungsspieler bei der DFB-Elf ja noch das letzte Fünkchen Selbstvertrauen, damit es im Endspurt tatsächlich mit der Qualifikation für die Königsklasse klappt.
Sendung am So., 16.3.2025 22:05 Uhr, SWR Sport, SWR