KSC-Kapitän Marvin Wanitzek am Ball im Heimspiel gegen den SSV Ulm 1846 (0:0).

Fußball | 2. Bundesliga Marvin Wanitzek: Vom Spätzünder zum Kapitän des Karlsruher SC

Stand: 17.03.2025 12:28 Uhr

Nach dem 0:0 im Heimspiel gegen den SSV Ulm kann der Karlsruher SC den Aufstieg wohl abhaken. In SWR Sport schätzte KSC-Kapitän Marvin Wanitzek die sportliche Lage ein und plaudert über seine ersten Schritte als Profi.

Der Karlsruher SC kam am Sonntag nicht über ein torloses Remis gegen den SSV Ulm 1846 Fußball hinaus. "Zu wenig", sagte KSC-Kapitän Marvin Wanitzek in "SWR Sport". "Wir wollten das Spiel für uns entscheiden." Die Karlsruher sind damit nach 26 Spieltagen Tabellenzehnter, haben bereits acht Punkte Rückstand auf den SC Paderborn auf dem Relegationsplatz drei.

Marvin Wanitzek über einen möglichen Aufstieg des KSC

Ein möglicher Aufstieg ist für Wanitzek kein Thema mehr: "So ehrlich müssen wir sein. Wir sind im Niemandsland. Wir haben noch acht Spiele, aus denen wir maximalen Erfolg rausholen möchten."

Marvin Wanitzek: Besser später als nie

Marvin Wanitzek ist nach eigener Aussage ein Spätzünder gewesen. Eines dieser immer seltener werdenden Exemplare im Profifußball: "Ich bin ehrlich, ich habe mich relativ spät für mein Alter entwickelt. Ich habe mit 26 Jahren mein erstes Zweitligaspiel gemacht und habe mich der Situation erstmal anpassen müssen."

Marvin Wanitzek über seine Rolle als Spätstarter

Der damalige Trainerwechsel von Alois Schwartz zu Christian Eichner war für ihn ein Glücksgriff: "Er hat mich zu dem Spieler gemacht, der ich heute bin." Eichner bezeichnete ihn unlängst als "den besten Spieler der 2. Liga." Im achten Jahr beim Karlsruher SC ist Marvin Wanitzek mittlerweile Kapitän und Gesicht des KSC. Natürlich gab es Anfragen von anderen Vereinen, aber der 31-Jährige weiß sich einzuschätzen: "Für mich ist wichtig, regelmäßig Spielzeit zu bekommen und mit dem was ich mache Spaß habe. Das hab ich beim KSC voll und ganz."

Beim VfB zum Profi gereift

Wanitzek stammt aus Ubstadt bei Bruchsal und war bereits als Kind großer Fan des KSC. Er war beim Bundesliga-Aufstieg 2007 "mit auf der Aufstiegsfeier auf dem Marktplatz als Fan. Ich habe alles live miterlebt." Über die Stationen Hoffenheim, Walldorf und VfB Stuttgart ist Marvin Wanitzek 2017 als 23-Jähriger zum Karlsruher SC gekommen. Speziell die drei Jahre in Stuttgart sind ihm im Gedächtnis geblieben. "Daniel Didavi war ein Vorbild, was der fußballerisch so drauf hatte. Auch Christian Gentner, mit dem ich einen sehr, sehr guten Draht hatte, hat mich immer zur Seite genommen."

Für die Wertschätzung, auch vom damaligen VfB-Trainer Jürgen Kramny, ist er heute noch dankbar: Unter ihm sei er zum Profi gereift: "Er hat mir die Möglichkeit gegeben, mich an den Herren-Fußball zu gewöhnen. Ich hatte körperlich viel Nachholbedarf. Bei ihm habe ich gelernt, den inneren Schweinehund zu überwinden."

Sendung am So., 16.3.2025 22:05 Uhr, SWR Sport, SWR