
Fußball | 2. Bundesliga SSV-Keeper Christian Ortag: "Ulm ist meine Heimat geworden"
Seit fast sieben Jahren steht Christian Ortag zwischen den Pfosten beim SSV Ulm, stieg mit dem Verein von der Regionalliga in die 2. Bundesliga auf. Bei "SWR Sport" sprach der 30-Jährige nun über seine Verbundenheit mit den abstiegsbedrohten Spatzen und die Freistellung von Trainer Wörle.
Das Spiel beim Karlsruher SC sollte für Ulms Keeper Christian Ortag ein ganz besonderes werden. Dass die Partie für den gebürtigen Karlsruher verletzungsbedingt dann schon nach 13 Minuten beendet war, sei "sehr bitter" gewesen.
"Ich habe mich sehr auf dieses Spiel gefreut und darauf hingefiebert", sagte der 30-Jährige bei "SWR Sport". "Ich habe lange beim KSC gespielt und meine ganze Familie war im Stadion. Natürlich umso bitterer, wenn es so endet", so Ortag weiter, der sich bei einem Abschlag am Oberschenkel verletzte hatte. Eine Diagnose stand am Sonntagabend (16.03.) nach dem 0:0 gegen seinen ehemaligen Herzensverein noch aus.
Ortags Treue-Bekenntnis zum SSV: "Ulm ist meine Heimat geworden"
Mittlerweile verfolge er den KSC zwar noch als "Fan", sein Herz gehört aber schon lange dem SSV Ulm 1846 Fußball. "Ulm ist meine Heimat geworden, auch für die Familie", sagte Ortag, der 2018 von den Stuttgarter Kickers an die Donau gekommen war. "Ich fühle mich sehr wohl hier. Wenn man so lange in einem Verein ist, bekommt man die Wertschätzung zurück und das ist schon etwas ganz Besonderes", so Ortag, dessen Arbeitspapier bei den abstiegsbedrohten Spatzen bis 2028 läuft.
"Ich habe einen Vertrag auch für die 3. Liga", beteuerte der Keeper seine Treue zum Tabellen-17. Das sei ihm "ganz wichtig" gewesen, nicht umsonst habe er verlängert. "Ich glaube an diesen Verein. Das, was wir erreicht haben in den letzten Jahren, war außergewöhnlich", schwärmte der 30-Jährige über den Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Bundesliga.
Ortag über Wörle-Freistellung "geschockt"
Dass sich die Ulmer nun von ihrem Erfolgscoach Thomas Wörle, der die Spatzen nach 23 Jahren zurück in die zweithöchste Spielklasse geführt hatte, trennten, sei für Ortag überraschend gewesen. "Bei dem Tabellenplatz ist ein Trainerwechsel immer mal möglich", sagte Ortag, "für viele Spieler, die gerade den Weg aus der vierten Liga gegangen sind, war es aber natürlich sehr schade. Wir haben viele Erfolge gemeinsam gefeiert, deswegen ist man natürlich erstmal geschockt."
Interimstrainer Robert Leichleiter soll die Schwaben nun vor dem direkten Wiederabstieg bewahren. Die nächsten Punkte dafür können die Unentschieden-Könige der 2. Liga gegen den SV Darmstadt (28.03., 18:30 Uhr) sammeln. Jetzt steht aber erstmal die Länderspielpause an. Für Christian Ortag möglicherweise Zeit genug, um wieder fit zu werden und zwischen die Pfosten der Ulmer zurückkehren zu können.
Sendung am So., 16.3.2025 22:05 Uhr, SWR Sport, SWR