Adam Hlozek bejubelt seinen Treffer zum 2:2 gegen Frankfurt.

Fußball | Bundesliga Mit Moral und Comeback-Qualitäten: Hoffenheim belohnt sich spät gegen Frankfurt

Stand: 26.01.2025 19:41 Uhr

In einem rasanten Bundesligaspiel holt die TSG Hoffenheim dank eines Treffers in der Nachspielzeit einen Punkt gegen Eintracht Frankfurt. Das Remis soll gleich doppelt helfen.

Riesenjubel und Erleichterung bei der TSG Hoffenheim: Im Spiel gegen Eintracht Frankfurt gerieten die Kraichgauer gleich zweimal in Rückstand, erkämpften sich durch den Treffer zum 2:2 von Adam Hlozek in der fünften Minute der Nachspielzeit aber noch einen Punkt gegen den Bundesliga-Dritten, der im Jahr 2025 noch ungeschlagen war.

"Der Treffer war nicht nur für die Tabelle wichtig, sondern vor allem für die Moral", sagte TSG-Trainer Christian Ilzer nach der Partie im Interview mit SWR Sport. "Wir haben hier schon öfter gute Spiele gezeigt, für die wir uns zu wenig belohnt haben", so der Österreicher weiter, "und heute war es dann in einem hochklassigen und intensiven Fußballspiel ein verdienter Punkt, der uns allen sehr, sehr guttut".

Baumann-Ersatz Philipp mit "sehr, sehr gutem Bundesliga-Debüt"

Ein Punkt, der guttut und vor allem wichtig im Abstiegskampf ist. Denn in der Tabelle stecken die Hoffenheimer als 15. weiter im Keller fest. Hinzu kommt der Ausfall von Torhüter und Kapitän Oliver Baumann, der sich im Europa-League-Spiel gegen Tottenham am Fuß verletzte hatte und mehrere Wochen ausfällt.

Für ihn stand Luca Philipp im Tor. Der 24-Jährige lieferte laut Ilzer ein "sehr, sehr gutes Bundesliga-Debüt" ab und überzeugte zwischen den Pfosten vor allem mit seiner emotionalen Art. "Privat bin ich eher ruhig", sagte der gebürtige Stuttgarter, "aber auf dem Platz emotional. Ich lebe für den Sport und den Verein. Ich bin jetzt schon zwölf Jahre hier. Es hat super viel Spaß gemacht und war sehr schön für mich", so das Hoffenheimer Eigengewächs weiter.

Neuzugang Orban gleicht Rückstand aus

Dabei stand Philipp bei seinem Debüt nach 26 Minuten erstmals im Mittelpunkt auf der großen Bundesliga-Bühne. Nach einem Foul von Kevin Akpoguma an Hugo Ekitiké schaltete sich der VAR ein und der Unparteiische entschied auf Strafstoß. Der Gefoulte trat selbst an, ließ Phlilipp keine Chance und verwandelte den Ball lässig im rechten unteren Ecke zur Frankfurter Führung. Danach brauchte die TSG ein paar Minuten, um sich zu sammeln, hatte vor der Halbzeitpause aber noch einmal eine starke Phase. Ein Treffer gelang den Hausherren aber nicht.

Nach dem Seitenwechsel waren die Hoffenheimer gleich wieder voll da und spielten mutig nach vorne. Der vermeintliche Ausgleichstreffer von Hlozek (59.) zählte aber nicht, weil der Stürmer beim Zuspiel von Tom Bischof hauchzart im Abseits stand. Nur sechs Minuten später durften die Kraichgauer dann aber doch noch jubeln, als der eingewechselte Gift Orban nach einem Querpass von Hlozek zum 1:1 aus kurzer Distanz einschob - das erste Tor im Trikot der Hoffenheimer für den Nigerianer. "Wenn du neu zu einer Mannschaft kommst, ist es sehr wichtig, dass du triffst, dir Selbstvertrauen holst und einfach auch in die Gruppe findest", kommentierte Ilzer den Treffer seines im Winter gekommenen Neuzugangs.

Adam Hlozek erlöst die TSG spät

Die Freude hielt aber nicht lang. Denn nachdem Andrej Kramaric in der 70. Minute nur den Pfosten traf, ging Frankfurt im Gegenzug durch Ekitiké erneut in Führung (71.). Hoffenheim war in der Schlussphase dann aber druckvoller und aggressiver - und belohnte sich mit einer schönen Direktabnahme von Hlozek in der fünften Minute der Nachspielzeit mit dem Ausgleichstreffer zum 2:2.

"Wir hatten heute einen sehr, sehr guten Gegner", sagte Ilzer, "aber es war wichtig, in allen Spielphasen ein sehr gutes Gesicht zu zeigen - auch von der Emotion her und das hat die Mannschaft gelebt und ich bin sehr, sehr froh, dass sie sich für diesen starken Auftritt mit einem Punkt belohnt hat".

Dieses Gesicht wollen die Hoffenheimer nun auch in den nächsten Partien zeigen. Weiter geht's für die Kraichgauer am Donnerstag (30.01.2025) in der Europa League beim RSC Anderlecht, nächsten Sonntag (02.02.25) muss das Ilzer-Team dann bei Bayer Leverkusen ran. Wie man große Mannschaften ärgert, weiß die TSG jetzt ja.

Sendung am So., 26.1.2025 21:45 Uhr, SWR Sport, SWR