Ulms Romario Rösch (li) in Aktion gegen Karlsruhes Dzenis Burnic

Zähe Partie, spektakuläres Ende Karlsruher SC feiert Last-Minute-Sieg in Ulm

Stand: 20.10.2024 15:27 Uhr

Am zehnten Spieltag der 2. Liga gewann der Karlsruher SC nach einer lange Zeit zähen Partie dank eines Last-Minute-Treffers beim SSV Ulm 1846.

Der SSV Ulm 1846 Fußball und der Karlsruher SC haben sich in der 2. Liga nach einer an Höhepunkten armen Partie 0:1 (0:0) getrennt. In einem zweikampfintensiven und zerfahrenen Spiel sorgte Marcel Franke mit seinem Treffer in der Nachspielzeit (90. Minute+4) für das Tor des Tages. Insbesondere dem KSC waren die sieben Gegentore in den letzten beiden Spielen (4:4 beim 1. FC Köln, 3:3 gegen Darmstadt 98) anzumerken, so dass diesmal der Fokus auf der Torverhinderung lag. Letztlich war der späte Sieg glücklich für die Gäste.

Das sah auch Franke so - der Schütze des "goldenen Treffers". "Es war kein einfaches Spiel und es kommt ja auch nicht so oft vor, dass ich treffe, von daher habe ich das Gefühl sehr genossen", sagte der Abwehrspieler im Gespräch mit SWR Sport. "Ulm ist eine Mannschaft, die guten Fußball spielt und sehr gut verteidigt. Das war keine leichte Aufgabe. Am Ende haben wir Glück gehabt und fahren jetzt gerne mit den drei Punkten nach Hause."

Dennis Chessa: "So ein dämlicher Treffer"

Bei Ulms Dennis Chessa war die Gefühlslage indes komplett konträr. "Das tut schon extrem weh, weil wir echt ein gutes Spiel gegen den noch ungeschlagenen KSC gemacht haben. Wir müssen ein Tor machen, dann läuft es anders. Und dann kassieren wir so einen dämlichen Treffer", resümierte er.

SSV Ulm muss auf Kapitän Johannes Reichert verzichten

Der SSV Ulm musste im baden-württembergischen Duell auf Kapitän Johannes Reichert (Meniskusverletzung) verzichten. Für den eigentlichen Abwehrchef rückte Thomas Geyer in die Innenverteidigung. Zudem fehlte den Spatzen im Vergleich zum letzten Spiel Max Brandt aufgrund einer Rotsperre, für ihn begann Philipp Maier. KSC-Trainer Christian Eichner indes schickte die gleiche Anfangsformation wie im letzten Spiel gegen Darmstadt aufs Feld.

Karlsruhe präsentierte sich zu Beginn spielbestimmend und hatte auch die ersten guten Gelegenheiten des Spiels. Der 14-Meter-Schuss von Dzenis Burnic ging knapp am Ulmer Tor vorbei (6.), wenig später verzog Lasse Günther knapp (14.). Ulm war zunächst auf die Sicherung des eigenen Tores bedacht.

Nach etwas mehr als 20 Minuten setzten auch die Schwaben erste offensive Akzente. Lennart Stoll traf nur das Außennetz (20.), Maurice Krattenmacher scheiterte nach einer Einzelaktion an KSC-Keeper Max Weiß (25.).

Ulm und der KSC bleiben in der Offensive blass

Insgesamt waren Höhepunkte aber Mangelware. Für die Badener vergab Burnic noch eine Gelegenheit, er scheiterte an Ulms Keeper Niclas Thiede (35.), aber beide Teams agierten in der ersten Halbzeit offensiv alles andere als zwingend. Die logische Konsequenz: Es ging mit einer Nullnummer in die Pause.

Chancen für Stoll und Maier

Die zweite Hälfte begann mit aktiveren Ulmern. In der 55. Minute kam Stoll nach einer Faustabwehr von KSC-Keeper Weiß über Umwege zum Abschluss, sein Schuss wurde von Marcel Franke per Kopf über das Karlsruher Tor gelenkt. Nach dem folgenden Eckball flog Weiß am Ball vorbei, Stoll brachte den Ball nach innen, wo Maier ihn aus sechs Metern allerdings nicht im Tor unterbringen konnte (56.) - stattdessen schoss er drüber.

Von den Badenern gab es in dieser Phase nur sehr wenige Angriffsbemühungen. In der Folge verflachte das Spiel auch wieder, keine der beiden Mannschaften versuchte mit aller Macht auf den Führungstreffer zu drängen. Torjäger Budu Zivzivadze (sechs Saisontreffer) verzog in der 79. Minute noch einmal aus aussichtsreicher Position für den KSC, allerdings ging sein Schuss aus neun Metern Torentfernung über den Ulmer Kasten. Als alles schon nach einer Nullnummer aussah, schlug der KSC dann doch noch zu. Franke traf im Anschluss an einen Eckball per Kopf zum späten Auswärtssieg (90.+4).

Der KSC liegt mit nun 19 Punkten aus neun Spielen auf Rang zwei und muss nächsten Samstag (26.10., 13 Uhr) zuhause gegen Hertha BSC ran. Ulm liegt mit sieben Zählern auf Platz 15 und muss nächsten Sonntag (27.10., 13:30 Uhr) in Darmstadt antreten.

Sendung am So., 20.10.2024 14:30 Uhr, SWR1 Baden-Württemberg