Fünfter WM-Titel in Serie verpasst Deutsche Faustballerinnen verlieren Finale gegen Brasilien
Die deutsche Faustball-Nationalmannschaft der Frauen hat das Finale der Weltmeisterschaft 2024 überraschend deutlich mit 0:4 gegen Brasilien verloren.
Die deutsche Nationalmannschaft der Frauen ist im Finale der Faustball-Weltmeisterschaft 2024 ihrer Favoritenrolle nicht gerecht geworden. Im argentinischen Montecarlo unterlag sie gegen Brasilien mit 0:4 und verpassten damit ihren fünften WM-Titel in Serie. Insbesondere die starken Brasilianerinnen Isabella Lucchin und Cecilia Jaques bekamen die deutschen Faustballerinnen nie richtig in den Griff.
Brasilien holt sich den ersten Satz
Deutschland ging als Favorit in das zweite Duell mit Brasilien während dieser WM. Bereits in der Gruppenphase waren die beiden Teams aufeinander getroffen, die deutschen Frauen hatten sich am Donnerstag (07.11.2024) mit 3:1 durchgesetzt.
Bei Temperaturen von knapp 35 Grad im Schatten startete das deutsche Team um Kapitänin Svenja Schröder gut und führte direkt mit 2:0. Es folgte allerdings ein Acht-Punkte-Lauf der variantenreich spielenden Brasilianerinnen, die immer wieder die starke Lucchin suchten. Deutschland kämpfte sich zwar noch einmal heran, der erste Satz ging aber mit 11:7 an die Brasilianerinnen.
Faustball zählt zu den Rückschlagspielen. Ähnlich wie beim Volleyball stehen sich zwei Mannschaften auf je einem Halbfeld gegenüber. Zwischen den Spielfeldseiten befindet sich eine Leine, die bei den Frauen 1,90 Meter hoch ist. Pro Team stehen fünf Spielerinnen auf dem Feld. Ziel des Spiels ist es, mit bis zu drei Ballkontakten den Ball so über die Leine ins gegnerische Feld zu schlagen, dass die Gegnerinnen ihn nicht mehr regelkonform zurückspielen können. Der Ball darf nur mit einem Arm gespielt werden. Da die beiden Feldhälften mit 25 Meter auf 20 Meter recht groß sind, darf vor jeder Ballberührung der Ball maximal einmal den Boden berühren. Faustball wird auf Gewinnsätze gespielt. Pro Satz werden elf Punkte benötigt (bei zwei Punkten Vorsprung), um diesen zu gewinnen. Damit ein Satz nicht ewig dauert, wird die Zwei-Punkte-Vorsprung-Regel begrenzt. Steht es einmal 14:14, entscheidet der folgende Punkt. Bei der WM gewinnt bis zum Halbfinale das Team, welches zuerst drei Sätze gewinnt. In den Medaillenspielen geht es auf vier Gewinnsätze.
Krimis im zweiten und dritten Satz
Der zweite Satz startete mit einem Aufschlag-Winner von Brasiliens Jaques, doch Deutschland hielt dagegen. Jeder Punkt war jetzt extrem umkämpft, über 2:2, 4:4 und 5:5 zogen die Südamerikanerinnen, angetrieben von Jaques und Lucchhin, auf 10:6 davon. Die deutschen Faustballerinnen kämpften großartig, wehrten vier Satzbälle ab - um dann mit 10:12 den zweiten Satz zu verlieren.
Auch zu Beginn des dritten Satzes hatte Deutschland Probleme mit den scharfen Angaben von Jaques und den starken Schlägen von Lucchin. Das Duo von Sogipa Porto Alegre bestimmte weiterhin das brasilianische Spiel. Dazu kam, dass das deutsche Team sich einige vermeidbare Fehler leistete. Doch Schröder und Co. kämpften sich aus dieser kritischen Phase heraus, hatte beim Stand von 11:10 selbst einen Satzball, musste den dritten Durchgang schließlich aber doch mit 11:13 abgeben.
Brasilien krönt sich zum neuen Weltmeister
Deutschland ging also mit dem Rücken zur Wand und einem 0:3-Rückstand in den vierten Satz. Es war dem Team von Trainerin Eva Krämer allerdings nicht anzumerken, sie steckten nicht auf. Aber Brasilien wusste weiterhin fast immer eine Antwort und bremste die deutsche Mannschaft immer wieder aus. Letztlich holte sich die Selecao auch den vierten Durchgang - diesmal mit 11:9. Es folgte grenzenloser Jubel bei den Brasilianerinnen.
"Treppchen-Garantie" fürs deutsche Team
Eine Serie hielt jedoch: Bei insgesamt neun Weltmeisterschaften stand die deutsche Faustballnationalmannschaft der Frauen bei jeder Austragung auf dem Podest. Vielleicht ein kleiner Trost, auch wenn es mit dem insgesamt siebten Titel gegen starke Brasilianerinnen nicht geklappt hat.
Sendung am Mo., 11.11.2024 6:00 Uhr, SWR Aktuell am Morgen, SWR Aktuell