Andreas Schicker sitzt im Fußballstadion auf der Trainerbank vor einem TSG-Hoffenheim-Logo.

Fußball | Bundesliga Veränderungen im Kader: TSG Hoffenheim will wieder mehr auf junge Spieler setzen

Stand: 25.04.2025 10:17 Uhr

Vier Spieltage vor dem Saisonende steht die TSG Hoffenheim kurz vor dem Klassenerhalt. Die Ansprüche im Verein sind höher. Deswegen soll es Veränderungen im Kader geben.

Die TSG Hoffenheim kann am Samstag im Spiel gegen Borussia Dortmund (26.04., 15:30) den Klassenerhalt perfekt machen. Aktuell haben die Kraichgauer acht Punkte Vorsprung auf den 1. FC Heidenheim, der sich auf dem Relegationsplatz befindet. Sollten die Heidenheimer am Freitag gegen den VfB Stuttgart verlieren und die Hoffenheimer ihr Heimspiel gewinnen, wäre der Ligaverbleib definitiv gesichert. Dann könnte man voll und ganz nach vorne blicken und für die neue Saison planen. "Wenn wir da mit einem blauen Auge davonkommen und die Liga halten, dann denke ich, sind weitere Veränderungen einfach notwendig", sagt TSG-Geschäftsführer-Sport Andreas Schicker nach dem wichtigen Heimsieg gegen Mainz 05 im Interview mit dem SWR.

TSG will Talente entwickeln und mehr Einnahmen generieren

Schicker hofft, dass die kommende Sommervorbereitung optimal genutzt werden kann, um in Ruhe zu arbeiten. "Wir haben eine klare Idee, was die Kaderplanung und die Kaderstruktur betrifft und da werden wir, sobald wir den Klassenerhalt geschafft haben, in die Planungen gehen". Der 38-Jährige hat bereits eine Vision, wie sich die Mannschaft verändern soll. "Der mittelfristige Weg ist es, bei der TSG Hoffenheim wieder auf junge Spieler zu setzen, die am Ende auch gewinnbringend verkauft werden können. Ich glaube, da wurde in der Vergangenheit über Jahre gute Arbeit gemacht und da muss man auch wieder hinkommen".

Andreas Schicker über Veränderungen im Kader bei der TSG Hoffenheim

Joelinton, Firmino, Rutter, Demirbay, Beier, Raum: Die Liste der gewinnbringenden Verkäufe aus der Vergangenheit ist lang. Damals hat es die TSG mit Schickers Vorgänger Alexander Rosen immer wieder geschafft, Spieler für hohe Ablösesummen abzugeben. Mit Tom Bischof verlässt zum Saisonende ein wertvoller Spieler die Hoffenheimer ablösefrei zum FC Bayern. Ein solches Szenario soll in Zukunft vermieden werden. Der Verein will aber nicht nur auf junge Spieler setzen. "Es ist so, dass trotzdem einige Leihspieler zurückkommen, wo der Kader noch sehr groß ist und da werden wir schon eine sehr gute Mischung finden zwischen Routiniers, Gesichtern von Hoffenheim, jungen eigenen Spielern und junge Spielern, die man auch dazukauft".

TSG im Winter mit mehr Transferausgaben als Einnahmen

Mit Bazoumana Touré und Gift Orban hat man bereits im Winter zwei junge talentierte Spieler geholt. Um die 19 Millionen Euro haben die Transfers zusammenaddiert gekostet. Mit Jacob Bruun Larsen ist aber nur ein Spieler für eine Ablöse von rund 1,7 Millionen Euro verkauft worden, die Bilanz in der Winterpause negativ. "Mir war es wichtig, in der vorderen Reihe Tempo zu holen. Ich denke, das ist mit Touré und Orban gelungen", erklärt Schicker. Trotzdem will er den Kader zukünftig verkleinern. Aus diesem Grund führt er bereits mit den Profis Gespräche. "Am Ende bin ich einer, der eine sehr klare Kommunikation mit den Spielern und den Beratern hat." Ein möglicher Abgang könnte Mërgim Berisha sein. Der Stürmer wurde im Sommer 2023 für 14 Millionen Euro Ablöse aus Augsburg geholt und ist mittlerweile wieder an den FCA ausgeliehen.

"Für mich war es wichtig, Mërgim im Winter zu sagen, dass es bei uns im Frühjahr schwierig wird. Darum haben wir nach einer Leihstation geschaut. Da ist er wieder nach Augsburg gegangen. Leider war er jetzt auch sehr lange verletzt. Am Ende ist er ein guter Spieler und man muss einfach schauen bei dem ein oder anderen, wie es im Sommer dann auch aussieht". Berishas Marktwert ist deutlich gefallen. Ein Verkauf würde mit hoher Wahrscheinlichkeit einen finanziellen Verlust bedeuten.

Schicker will mit der TSG Hoffenheim zurück nach Europa

In dieser Saison hat die TSG Hoffenheim in der Europa League gespielt, davon ist man aktuell weit entfernt. Andreas Schicker will sich aber mittelfristig wieder mit dem Verein für die internationalen Wettbewerbe qualifizieren. "Das ist auch wichtig, dass man die Ziele im Verein nach außen trägt", sagt Schicker. Mit solchen selbstbewussten Aussagen in sportlich schwierigen Zeiten will er die TSG-Spieler auch vor Kritik schützen. "Wenn es nach außen solche Gesprächsthemen gibt, die von dem ein oder anderen Thema ablenken, ist es vielleicht auch hin und wieder nicht so schlecht". Auf eine Platzierung für die kommende Saison als Zielstellung will er sich nicht festlegen.

Andreas Schicker über die hohen Ziele bei der TSG Hoffenheim

Sendung am Sa., 26.4.2025 14:00 Uhr, Stadion, SWR1 Rheinland-Pfalz