
Fußball | Bundesliga Der 20-Millionen-Mann: Demirovic kämpft um Anschluss beim VfB Stuttgart
Ermedin Demirovic bewegt sich beim VfB derzeit unter dem Radar. Trainer und Sportvorstand stärken ihm weiter den Rücken. Doch bekommt der Stürmer beim Auswärtsspiel in Kiel tatsächlich eine neue Chance?
Es gehört zum Schicksal eines Stürmers, dass ziemlich schnell die Minuten gezählt werden, wenn er mal eine Zeit lang nicht trifft. Je besser - oder womöglich auch je teurer - der Spieler, desto schneller geht's. Bei Ermedin Demirovic ist das nicht anders. Was dem Angreifer des VfB Stuttgart allerdings noch größere Sorgen bereiten dürfte: Allmählich werden schon die Minuten gezählt, die er überhaupt auf dem Platz stehen darf. Der 26-Jährige kämpft nicht nur gegen eine Torflaute, sondern auch um den Anschluss.
VfB Stuttgart in der Ergebnis-Krise
Demirovic werde sicher "demnächst wieder zur Form finden", sagte Stuttgarts Sportvorstand Fabian Wohlgemuth zuletzt. Ähnlich zuversichtlich äußerte sich Trainer Sebastian Hoeneß. Demirovic und der aktuell ebenfalls glücklose Deniz Undav würden schon wieder treffen, sagte der Coach. Es sei "nur eine Frage der Zeit". Doch die drängt. Für den VfB, der in der Fußball-Bundesliga momentan nicht vorankommt. Und für Demirovic, der zunehmend unter dem Radar läuft.
Bei Aufsteiger Holstein Kiel ist für Stuttgart nach der jüngsten Negativserie von nur vier Zählern aus sechs Spielen ein Sieg am Samstag (15.30 Uhr) mehr oder weniger Pflicht. Punkte und Tore müssen her, wenn der Vizemeister im Rennen um die Europapokal-Plätze im Allgemeinen und die Champions-League-Ränge im Speziellen demnächst nicht schon abgehängt werden soll.
23 Minuten verteilt auf drei Spiele
Die größten Offensivhoffnungen des VfB ruhen derzeit auf dem aufstrebenden Nick Woltemade. Ähnlich große auch auf Nationalstürmer Undav. Den lobten Wohlgemuth und Hoeneß vor allem für seinen Einsatz in den vergangenen Spielen bei der TSG Hoffenheim (1:1) und gegen Bayern München (1:3).
Und was ist mit Demirovic? Der im Sommer für mehr als 20 Millionen Euro vom FC Augsburg verpflichtete bosnische Nationalspieler ist hinter Woltemade und Undav aktuell nur noch die Nummer drei im Sturm der Schwaben.
Das bislang letzte seiner insgesamt zehn Pflichtspieltore für den VfB hat er am 18. Januar beim 4:0 gegen den SC Freiburg erzielt. Seitdem saß er fünfmal auf der Bank, stand er nur einmal in der Startelf - und in den vergangenen drei Partien als Joker in Summe gerade mal 23 Minuten auf dem Rasen.
Startelf-Rückkehr als Impuls?
Ob es in Kiel mehr werden? Hoeneß wird bei der Suche nach mehr Effizienz auch Demirovic weiter im Blick haben. Womöglich beordert er ihn zeitnah in die Startelf zurück, um einen neuen Impuls zu setzen. Womöglich reichen die guten Trainingsleistungen des Angreifers, die der Coach zuletzt erwähnt hatte, aber auch wieder nicht, um sich für die Anfangsformation zu empfehlen.
Es ist eine schwierige Lage für Demirovic - und dafür erstaunlich ruhig um ihn. Fast besorgniserregend ruhig. Da hört man das Ticken der Uhren umso lauter.