Das Donaustadion in Ulm soll für 30 Millionen Euro umgebaut werden.

Kein Umbau zur Fußballarena Ulmer Donaustadion wird für 30 Millionen Euro modernisiert

Stand: 03.03.2025 16:30 Uhr

Das Ulmer Donaustadion soll für 30 Millionen Euro saniert werden. Das schlägt eine von der Stadt Ulm eingesetzte Arbeitsgruppe vor. Der Gemeinderat muss noch zustimmen.

Viele Fußballfans in und um Ulm haben davon geträumt - doch aus dem Traum von einer reinen Fußballarena für den Zweitligisten SSV Ulm 1846 Fußball wird vorerst nichts.

Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher stellte zu Beginn einer Pressekonferenz am Montag im Rathaus fest: "Was andere machen, muss es in Ulm nicht geben". Eine von der Stadt gegründete Arbeitsgruppe hat jetzt ein Konzept entwickelt, wie die Zukunft des Donaustadions aussehen soll. Dabei ging es in erster Linie darum, die Interessen des SSV Ulm 1846 Fußball und des Hauptvereins SSV Ulm 1846 zusammenzubringen.

Laufbahn bleibt, zwei neue Tribünen entstehen

Die Leichtathletik-Laufbahn im Donaustadion bleibt bestehen. Das gilt auch für die Haupttribüne und die Gegentribüne. In den Kurven sollen zwei neue Tribünen gebaut werden, zuerst im Norden, später im Süden. Offen ist derzeit noch, ob diese beiden Kurven-Tribünen in Massivbauweise oder modular errichtet werden. Die Stadt will die wirtschaftlichste Lösung wählen. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) fordert, dass diese neuen Tribünen überdacht werden. Außerdem soll im Bereich des Haupteingangs ein neues Funktionsgebäude entstehen. "Beide Vereine haben für diese Pläne gemeinsam die Grundlage gelegt", lobt OB Ansbacher.

Das Konzept ermöglicht es in Zukunft, dass auch die Leichtathletik und der Schulsport im Donaustadion ihren Platz haben.

Bis zu 30 Millionen Euro teuer

Insgesamt will die Stadt bis zu 30 Millionen Euro in das Donaustadion investieren. Rund 75 Prozent der Investitionssumme soll der SSV Ulm 1846 Fußball in den nächsten zehn Jahren zurückbezahlen, unabhängig davon, in welcher Liga er spielt.

Oberbürgermeister Martin Ansbacher sagt ganz offen: "Das Gesamtrisiko trägt die Stadt". Finanzbürgermeister Martin Bendel ordnet ein, was die Investition ins Donaustadion bedeutet. Sie steht in Konkurrenz zu dringenden Sanierungsarbeiten für Straßen, Brücken und Schulen. "Wir sind mit den jetzt vorgestellten Plänen an die Grenzen dessen gegangen, was der Steuerzahler vertragen kann", sagt Bendel. Der Ulmer Gemeinderat will am 19. März über das Projekt entscheiden.

Dem SWR sagte der Ulmer Oberbürgermeister am Montag:

Ulmer Oberbürgermeister Martin Ansbacher zur Fussballarena

Fußballer wollen eigene Arena

Die beiden Vereine, die das Donaustadion nutzen und den Kompromiss erarbeitet haben, sind mit der gefundenen Lösung zufrieden. "Ein solches Projekt ist nur gemeinsam möglich", sagt der Geschäftsführer des SSV Ulm 1846 Fußball, Markus Thiele. Fabian Göggel, der Geschäftsführer des Hauptvereins SSV Ulm 1846 ergänzt: "Ein gemeinsames Konzept, das weitere Entwicklungs-Möglichkeiten bietet."

Mittelfristig will der SSV Ulm 1846 Fußball jedoch eine eigene Arena bauen. Der Verein will dafür jetzt ein Finanzierungskonzept erstellen. Dann soll, gemeinsam mit der Stadt, ein passendes Grundstück gefunden werden. Derzeit gebe es noch keine Standorte, die in Frage kämen, heißt es von Seiten der Stadt. Möglich könnte auch ein Standort in Neu-Ulm sein, wie im Falle der ratiopharmarena. "Es gibt Schlimmeres, als nach Bayern zu gehen", sagt ein lachender Martin Ansbacher.

Neuer Name für das Donaustadion?

Um einen Teil der Modernisierungskosten zu finanzieren, wird derzeit am Markt geprüft, ob es Investoren gibt, die Interesse an den Namensrechten für das Donaustadion haben. Gut möglich, dass das gesamte Stadion oder einzelne Tribünen künftig den Namen von Investoren tragen.

Sendung am Mo., 3.3.2025 15:30 Uhr, SWR4 BW Studio Ulm

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