Das leere Donaustadion. Bislang eine von mehreren Varianten: Ein Verkauf des Donaustadions in Ulm an die Zweitligafußballer des SSV Ulm 1846 Fußball. Der Stammverein ist dagegen.

Stammverein meldet sich zu Wort Darum wehrt sich der SSV Ulm gegen einen Verkauf des Donaustadions

Stand: 07.12.2024 13:11 Uhr

Der Stammverein SSV Ulm kritisiert die Idee, das Donaustadion an den SSV Ulm 1846 Fußball zu verkaufen. Würde das Stadion verkauft, fehle für alle anderen Sportarten eine wichtige Sportstätte.

In der Debatte um die Zweitligatauglichkeit des Donaustadions in Ulm bringt eine Idee die Gemüter in Wallung: Der Verkauf der Sportstätte an den Fußballzweitligisten selbst, den SSV Ulm 1846 Fußball. Laut Medienberichten will der Verein die Arena kaufen, um die geforderten Umbauten vornehmen zu können. Gegenwind kommt nun vom Stammverein SSV Ulm 1846.

Das Stadion selbst werde nicht nur von den Zweitliga-Fußballern genutzt, sondern auch von der Leichtathletikabteilung, von Schulen, von Triathleten. Angrenzend an das Donaustadion selbst gebe es außerdem eine Reihe weiterer Einrichtungen, wie das Schwimmbad und das Hans-Lorenser-Sportzentrum.

Zweitligabetrieb belaste schon heute andere Sportarten

Es brauche viel Abstimmung unter den verschiedenen Abteilungen, damit alle Sportlerinnen und Sportler die Sportanlagen nutzen können, schreibt der SSV Ulm. Der Aufstieg der Fußballer schränke die vielfältige Nutzung des Stadions und auch der umliegenden Bereiche schon heute ein. Falle das Stadion aber gänzlich weg und stehe nur noch als Fußballarena zur Verfügung, fehle ein zentrale Sportstätte - und damit auch Geld.

SSV Ulm und SSV Ulm 1846 Fußball - zwei Vereine
Im Jahr 2009 hat sich die Fußballabteilung vom Sportverein SSV Ulm 1846 getrennt und mit dem SSV Ulm 1846 Fußball einen eigenen Verein gegründet. Der Fußballverein hat heute 4.300 Mitglieder. In der vergangen Saison gelang der Aufstieg, seit mehr als 20 Jahren spielen die Ulmer erstmals wieder in der zweiten Liga. Der Sportverein SSV Ulm 1846 hat 12.000 Mitglieder. Er bietet 22 Sportarten an und ist nach eigenen Angaben einer der größten Mehrspartenvereine in Baden-Württemberg.

Als Beispiel führt der Stammverein die Leichtathletik an. Die Abteilung sei Bundesstützpunkt Zehnkampf und Landesstützpunkt, laut Verein vor allem wegen der Infrastruktur. Falle die weg, verliere man den Status und damit auch Fördergelder.

Gemeinderat berät über die Zukunft des Donaustadions

Derzeit beraten die Ulmer Stadträtinnen und Stadträte über die Umgang mit dem Donaustadion. Ideen kommen von einer Machbarkeitsstudie, in der sieben Varianten unter die Lupe genommen werden. Am günstigsten wäre eine Überdachung der Stehplätze im Donaustadion.

Andere Varianten sehen einen Verkauf des Stadions an den Verein, umfangreichere Sanierungen oder den Bau eines reinen Fußballstadions am jetzigen Standort vor. Die teuerste Version ist ein Stadion vor den Toren der Stadt. Dies könnte bis zu 150 Millionen Euro kosten. In dem Entscheidungsprozess muss dabei auch berücksichtigt werden was passiert, sollte der SSV Ulm 1846 Fußball nach einem Abstieg nicht mehr im Profifußball spielt.

Sendung am Sa., 7.12.2024 6:30 Uhr, SWR4 BW Studio Ulm

Das Donaustadion in Ulm