Nelson Weiper hadert mit einer vergebene Chance gegen Augsburg

Fußball | Bundesliga "Nichts zu trinken": Frust statt Party beim FSV Mainz 05

Stand: 09.02.2025 11:45 Uhr

Der 1. FSV Mainz 05 verpasst gegen den FC Augsburg den sechsten Heimsieg in Serie. Anschließend war der Frust bei den Rheinhessen groß.

Bo Henriksen hätte gern mit seinen Schützlingen nachträglich auf seinen 50. Geburtstag angestoßen. Doch nach der mageren Nullnummer des FSV Mainz 05 gegen den FC Augsburg fiel der Umtrunk aus. "Ich will immer gewinnen und ich kann nichts trinken, wenn wir nicht gewinnen", sagte der Mainzer Trainer, der am vergangenen Freitag sein Jubiläum gefeiert hatte.

Ein Remis, das sich wie eine Niederlage anfühlt

Zwar sind die Rheinhessen seit Mitte Oktober in nunmehr sieben Bundesliga-Heimspielen ungeschlagen. Doch das Remis im Duell mit den bayerischen Schwaben, die ihrerseits in diesem Kalenderjahr noch kein Liga-Auswärtsspiel verloren haben, fühlte sich eher wie eine Niederlage an. "Wir haben uns mehr versprochen und hätten sicher auch ein besseres Ergebnis verdient", sagte Sportdirektor Niko Bungert.

Mainz 05 ohne Ideen und Power

Das sahen die Spieler genauso. "Man hat gesehen, dass wir die Mannschaft waren, die das Spiel mehr gewinnen wollte, mehr vom Spiel hatte, mehr Torchancen hatte und den Sieg eher verdient hatte", befand Torwart Robin Zentner und resümierte: "Es ist natürlich ärgerlich, dass wir dieses überlegene Spiel nicht gewonnen haben, weil es eine Chance war, den nächsten Schritt zu machen und sich ein gutes Gefühl zu holen."

Ähnlich sah es Paul Nebel. "Vor der Pause hatten wir gute Chancen, nach dem Wechsel wurden wir zu ungenau. Wir müssen den Punkt auch mal so mitnehmen."

Mainz 05 schrammt knapp an "Eiertor" vorbei

Mainz hatte kurz vor Schluss Glück, als Maxim Leitsch einen Schuss von Augsburgs Alexis Claude-Maurice an den Pfosten des eigenen Tores lenkte. "Es wäre sehr ärgerlich gewesen, wenn wir am Ende noch so ein Eiertor bekommen hätten", sagte Zentner.

Insgesamt sah der nach vier Gelben Karten gesperrte Henriksen auf der Tribüne aber vor allem nach der Pause zu wenig Konstruktives von seiner Mannschaft. "In der zweiten Halbzeit haben wir uns zu wenig bewegt, um Chancen zu kreieren", monierte der Däne. "Da hatten wir etwas weniger Energie und Power als in der ersten Halbzeit."

Bo Henriksen ist unzufrieden

Spielerische Glanzlichter blieben in der umkämpften Partie weitgehend aus - daran änderte auch das rund 25-minütige Comeback von Kapitän Jonathan Burkardt in der Schlussphase nichts. Ob seine Motivationskünste an der Seitenlinie gefehlt hätten, wurde Henriksen gefragt. "Keine Ahnung, ich weiß es nicht", antwortete der Mainzer Trainer und fügte hinzu: "Ich bin zufrieden mit der Arbeit, aber wir brauchen etwas mehr Qualität und müssen etwas cleverer sein."

Feierliche Verabschiedung von Martin Schmidt

Durch das torlose Remis fiel Mainz in der Tabelle mit 32 Punkten auf Rang sieben zurück und verpasste es, sich in der Spitzengruppe festzusetzen. Emotionaler Höhepunkt blieb somit die feierliche Verabschiedung des ehemaligen Trainers und Sportdirektors Martin Schmidt vor dem Anpfiff.

"Ich glaube, dass ich mit erhobenem Kopf und einem sehr guten Gefühl und großer Dankbarkeit bei Mainz aus dem Hauptausgang gehen kann – was im Fußball nicht selbstverständlich ist", sagte der 57 Jahre alte Schweizer zum Abschied.

Sendung am So., 9.2.2025 22:05 Uhr, SWR Sport, SWR