Leipzigs Spieler Xavi Simons (l) jubelt mit Benjamin Sesko (M) nach einem Treffer zum 2:0, Philipp Treu (l) und Jackson Irvine können es noch nicht fassen

RBL beendet Minikrise St. Pauli chancenlos bei RB Leipzig

Stand: 10.02.2025 00:00 Uhr

Ein defensivschwacher FC St. Pauli hat RB Leipzig das Toreschießen zum Abschluss des 21. Spieltags viel zu einfach gemacht. Die Sachsen sammelten mit dem 2:0 (2:0) am Sonntagabend wertvolle Punkte fürs internationale Geschäft.

Bereits die erste Torchance der Leipziger saß: Xavi Simons bediente bei einem Konter den nach links startenden Benjamin Sesko. Der Slowene ließ mit einer einfachen Körperbewegung Gegenspieler David Nemeth aussteigen und schlenzte den Ball um Nikola Vasilj herum flach ins rechte Eck (16.).

Bei der zweiten guten Torchancen der Gastgeber machte es das Duo Sesko/Simons genau andersherum. Diesmal sah Sesko den frei und gut postierten Kollegen stehen und servierte den Ball mustergültig. Xavi Simons vollendete in aller Ruhe links unten (35.).

Leipzig im Glück, St. Pauli mit Pech

Bei aller Schwäche im Defensivverbund hatte St. Pauli durchaus aber auch Chancen und hätte um zwei Haare mit ausgeglichenem Ergebnis in die Kabine gehen können. Aber zweimal hinderte die Torumrandung die Gäste am Torjubel.

Denn als Johannes Eggestein kurz vor dem Leipziger Führungstreffer vors Leipziger Tor flankte, landete ein Klärungsversuch von Castello Lukeba am Pfosten des eigenen Gehäuses.

Ähnliches Pech hatte in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs Noah Weißhaupt: Nach einem Ball, den die Hausherren im eigenen Strafraum nicht unter Kontrolle brachten, knallte der Hamburger aus der Drehung aufs Tor. Doch der Ball krachte an die Querlatte und sprang von dort von hinten an RB-Schlussmann Gulasci - aber eben nicht ins Leipziger Tor.

St. Pauli ohne rechten Zugriff

Auch im zweiten Spielabschnitt gelang es den Gästen aus der Hansestadt nicht, die Gastgeber unter Druck zu setzen. Nach etwa einer gespielten Stunde intensivierten die St. Paulianer ihre Offensivbemühungen und erspielten sich mehr Spielanteile.

Folgerichtig gab es nach 62 Minuten die erste größere Chance des zweiten Spielabschnitts. Der umsichtige Jackson Irvine spielte auf den startenden Elias Saad, der den Ball aber nicht optimal mitnehmen konnte. Zwar zog Saad links aus recht spitzer Position ab, aber der mitgelaufene Nicolas Seiwald hatte keine Schwierigkeiten, den Schuss zu blocken.

Wenig später schöpfte das Team von Gästetrainer Alexander Blessin Hoffnung: Willi Orban hatte Saad knapp vor dem eigenen Strafraum von den Beinen geholt und sah glatt Rot. Doch die gute Freistoßchance aus etwa 20 Metern Torentfernung konnte Eric Smith nicht verwerten.

"Es gibt wahrscheinlich ein paar Parameter, dass es sich nicht um eine Notbremse handelte", sagte Leipzig-Trainer Marco Rose später zur Sportschau, "aber es war keine klare Fehlentscheidung, dass der VAR eingreifen müsste. Da müssen wir uns an die eigenen Nase fassen."

Irvine lässt Riesenchance aus

Leipzig schaffte es gegen die - nach dem Platzverweis - immer mutiger werdenden Norddeutschen, keine großen Torchancen zuzulassen. Allerdings nur bis zur Schlussphase. Denn dann musste Gulasci dreimal eingreifen: Eine Riesenchance für Irvine entpuppte sich als Kopfball genau auf den Mann (86.), dann musste der Schlussmann gegen einen starken Kopfball von Eggestein sein ganzes Können zeigen (88.). Und auch bei einem Schuss von Hauke Wahl blieb der Ungar Sieger.

Leipzig verpasste in der Nachspielzeit durch Openda und Baumgartner den dritten Treffer, weil Vasilj glänzend reagierte. St. Pauli mühte sich, blieb an diesem Abend aber torlos. Leipzig beendete mit dem Sieg seine Minikrise und festigte in der Liga den Platz, der die Sachsen für die nächste Champions League qualifizieren würde.

Sportschau Bundesliga Highlights, 09.02.2025 19:29 Uhr

"Es sind manchmal kleine Nuancen", sagte Blessin nach dem Spiel am Sportschau-Mikrofon, "geht der Ball von der Unterkante hinter die Linie, dann kippt das Spiel zur einen oder anderen Seite. Der Glaube daran geht weiter, wie wir spielen. Dann geht es weiter nächste Woche mit Freiburg."

Leipzig in Augsburg, St. Pauli gegen Freiburg

Am Freitagabend spielt Leipzig beim FC Augsburg (14.02.2025, 20.30 Uhr). Den Tag darauf hat St. Pauli den SC Freiburg zu Gast (15.30 Uhr).