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Holstein-Tor zählt nicht Bochum punktet in Kiel - Holtby spricht von "Skandal"
Holstein Kiel und der VfL Bochum haben es verpasst, im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga einen großen Schritt zu machen. Das direkte Aufeinandertreffen am 21. Spieltag endete am Sonntag (09.02.2025) mit 2:2 (1:2), die Kieler haderten am Ende mit einem von Schiedsrichter Felix Zwayer nicht gegebenen Treffer.
Steven Skrzybski brachte Kiel per Strafstoß in der 3. Minute in Führung. Myron Boadu drehte per Doppelschlag die Partie zugunsten des VfL (37., 39.). David Zec sorgte in der 50. Minute für den Endstand.
In der Tabelle bleibt damit alles beim alten. Bochum ist Tabellenletzter, zwei Punkte hinter Holstein Kiel. Immerhin ist der Abstand zum Tabellen-16. 1. FC Heidenheim ein wenig geschrumpft. Die KSV steht nur noch einen Zähler hinter den Heidenheimern.
Holsteins Holtby spricht von "Skandal"
Für Diskussionen während und nach der Partie sorgte das vermeintliche Tor von Lewis Holtby in der Schlussphase - der VAR hatte in der Entstehung ein Foulspiel des Kielers erkannt, der seinen Ggenspieler mit einem Armeinsatz auf Abstand gehalten hatte.
Holtby reagierte nach der Partie am Sportschau-Mikrofon erbost: "Wenn ich die Szene nochmal sehe, ist das für mich ein Skandal. Das ist niemals ein Foul, Tom Krauß geht da in meinen Finger rein. Manchmal habe ich das Gefühl, weil wir Holstein Kiel sind, werden da Sachen entschieden - das ist brutal. In der anderen Szene gibt es keinen Elfmeter für uns, obwohl ich klar am Knöchel getroffen werde und es sogar blutet. Auch dann die Argumentation des Schiedsrichters - einfach brutal."
VfL-Coach Hecking gab sich hinterher ganz kurz angebunden. Ob er mit dem Punkt leben könne? "Müssen wir." Zum aberkannten Tor der Kieler: "Der Schiedsrichter hat entschieden."
Skrzybski trifft früh vom Punkt
Die Partie brauchte nicht lange, um auf Betriebstemperatur zu kommen. In der zweiten Spielminute landete eine Flanke von Kiels John Tolkin am Arm von Bochums Felix Passlack. Das Problem dabei: Passlack stand im eigenen Strafraum, Schiedsrichter Felix Zwayer zeigte auf den Elfmeterpunkt. Skrzybski übernahm die Verantwortung und sorgte mit einem Schuss ins linke Toreck für die frühe Kieler Führung (3.).
Bochum meldete sich in der elften Minuten zum ersten Mal an. Gerrit Holtmann flankte an den Kieler Fünfmeterraum auf Boadu, Kiels Marco Komenda warf sich im letzten Moment dazwischen. Auf der anderen Seite verpasste Nicolai Remberg mit einer Direktabnahme nur knapp das 2:0 (14.).
Anschließend plätscherte das Spiel jedoch ein wenig vor sich hin. Viele Verletzungsunterbrechungen störten den Spielfluss.
Boadu schnürrt den schnellen Doppelpack
Quasi aus dem Nichts fiel dann in der 37. Minute der Bochumer Ausgleich. Matúš Bero setzte sich im Mittelfeld stark gegen zwei Kieler durch und schickte Boadu steil. Der Stürmer dribbelte in den Strafraum und traf wuchtig von links ins kurze Eck. Kiels Torwart Timon Weiner war noch am Ball, konnte den Einschlag aber nicht verhindern.
Und nur 123 Sekunden später ging der VfL sogar in Führung. Passlack köpfte eine lange Flanke von der rechten Seite vor das Tor. Dort war wieder Boadu zur Stelle und schnürrte per Kopf aus kurzer Distanz den Doppelpack (39.).
Bochum hatte in der Folge durch Holtmann (42.) und Passlack (44.) noch weitere Chancen, musste in der Nachspielzeit aber auch einen kleinen Rückschlag hinnehmen. Doppelpacker Boadu fasste sich nach einem Sprint an den hinteren Oberschenkel und musste ausgewechselt werden.
Bochum will mit Hecking verlängern
In der Halbzeit gab Bochums Geschäftsführer Ilja Kaenzig unterdessen bekannt, auch über die Saison hinaus mit Trainer Dieter Hecking planen zu wollen. Entsprechende Gespräche sollen bald stattfinden. "Da würden wir dann, so Dieter denn will, die Zukunft auch festzurren", sagte Kaenzig bei "DAZN".
Die zweite Halbzeit begann dann genauso wie die erste: mit einem frühen Kieler Tor. Dieses Mal war es aber kein Elfmeter, sondern ein Freistoß. Tolin schlug diesen aus dem Halbfeld in den Strafraum. Zec köpfte den Ball ins Bochumer Tor (50.).
Beide Mannschaften suchten im Anschluss den Weg nach vorne. Dem Treffer näher waren aber die Kieler. In der 67. Minute fälschte Remberg einen Schuss an den Pfosten ab.
Sechs Minuten später lag der Ball dann tatsächlich auch im Bochumer Tor. Holtby hatte aus 15 Metern ins untere rechte Eck getroffen. Allerdings traf Holtby in der Entstehung auch Bochums Tom Krauß minimal mit der Hand im Gesicht. Zwayer schaute sich die Szene am Bildschirm an und nahm den Treffer tatsächlich zurück - extrem schneichelhaft für die Bochumer.
Arp vergibt den Matchball
Kiel hatte in der Schlussphase mehr vom Spiel. Ein Treffer sollte aber nicht mehr fallen. Die beste Chance vergab Jan-Fiete Arp, als er in der 84. Minute aus 14 Metern über das Tor schoss.
Mit der letzten Aktion kam dann doch nochmal der VfL: Passlack schoss aus zehn Metern aber rechts vorbei. Direkt danach war Schluss.
Kiel in Frankfurt, Bochum gegen Dortmund
Am 22. Spieltag reist Kiel am Sonntag zur Eintracht nach Frankfurt (16.02.2025, 17.30 Uhr). Den Tag zuvor empfängt Bochum dann Borussia Dortmund (15.30 Uhr).