2. Fußball-Bundesliga Wie Hertha BSC auch im Olympiastadion zurück in die Erfolgsspur finden kann
Unter Flutlicht empfängt Hertha BSC am Samstagabend den Hamburger SV. Gegen den Spitzenreiter der 2. Bundesliga wird es im Olympiastadion mal wieder voll. Worauf es für die Berliner ankommen wird, um den ersten Heimsieg seit Oktober zu feiern.
Wer sich dieser Tage in das virtuelle Tickethäuschen von Hertha BSC klickt, wird feststellen, dass das Olympiastadion am Samstagabend (20:30 Uhr) mit rund 74.000 Zuschauern ausverkauft sein dürfte. Dann empfängt das Team von Trainer Cristian Fiél den Spitzenreiter der 2. Fußball-Bundesliga: den Hamburger SV. Etwa 20.000 hanseatische Anhänger werden in Westend erwartet.
Beim ersten Heimspiel der Berliner im Jahr 2025 wird der Rahmen also einmal mehr stimmen. Die Unterstützung der Hertha-Fans ist nach wie vor groß und bedingungslos. Und das, obwohl die "Alte Dame" in der bisherigen Saison nur zwei der acht Liga-Partien vor heimischer Kulisse gewonnen hat (fünf Niederlagen, ein Unentschieden). Im laufenden Wettbewerb haben die Blau-Weißen seit dem 18. Oktober (3:1 gegen Eintracht Braunschweig, Beweisfoto siehe oben) nicht mehr zu Hause gewonnen.
Vor dem Flutlichtspiel gegen den HSV fasst rbb|24 zusammen, worauf es für Hertha BSC besonders ankommen wird, um im Olympiastadion wieder siegreich zu sein.
1. Konstanz – im Großen wie im Kleinen
In dieser Saison hat es Hertha noch nicht ein einziges Mal geschafft, drei Liga-Spiele in Serie zu gewinnen. Auf zwei Siege folgte eine Niederlage. Und was im Großen gilt, gilt auch im Kleinen: Nur mit wenigen Ausnahmen konnten die Berliner in der laufenden Spielzeit über die vollen 90 Minuten überzeugen. Immer wieder verlor das Team, gerade nach Führungen, die Kontrolle. Zuletzt am vergangenen Sonntag beim SC Paderborn, auch wenn die "Alte Dame" letztlich als glücklicher Sieger vom Rasen ging.
Gerade vor dem Hintergrund, dass im Laufe der Rückrunde noch zahlreiche Zweitliga-Schwergewichte im Olympiastadion zu Gast sein werden (HSV, Kaiserslautern, Karlsruhe, Magdeburg, Hannover), wird es für Fiéls Mannschaft unumgänglich sein, eine Serie zu starten und vor allem die Heimspiele zu gewinnen, um bis zum Saisonende noch die Tuchfühlung zur Tabellenspitze zu halten.
2. Geistesblitze und Spielglück sind schön – sollten aber nicht die einzigen Erfolgsrezepte sein
Beim 2:1-Auswärtssieg zum Rückrunden-Auftakt in Paderborn offenbarte sich einmal mehr, wie abhängig Hertha BSC von genialen Einzelaktionen und Spielglück ist. Derry Scherhant erzielte mit einem Traumtor die Führung und holte einen Strafstoß heraus, den Michael Cuisance verwandelte. Doch in der gesamten zweiten Hälfte gelang es den Herthanern nicht ein einziges Mal, einen zielführenden Angriff vorzutragen und eine Torchance zu erspielen.
Zu oft war Hertha in dieser Saison – insbesondere im Olympiastadion – darauf angewiesen, dass ein Einzelspieler glänzt, der Schiedsrichter auf den Punkt zeigt, oder der gegnerische Torhüter nicht seinen besten Tag erwischt. Gegen Jahn Regensburg (2:0) gewannen die Berliner nur durch zwei eklatante Torwartfehler, gegen Eintracht Braunschweig (3:1) drehten sie dank zweier Elfmeter das Spiel.
3. Standards verbessern - individuelle Fehler vermeiden
Neben Standardsituationen, bei denen sich Hertha sowohl offensiv als auch defensiv verbessern muss, um wieder Heimspiele zu gewinnen, wird es für die Blau-Weißen in der Rückrunde auch darauf ankommen, individuelle Fehler zu minimieren. Auch wenn das – im Gegensatz zu Standards – schwer bis gar nicht trainierbar ist.
Doch Fakt ist: In der jüngeren Vergangenheit haben sich die Herthaner immer wieder durch individuelle Aussetzer um den eigenen Lohn gebracht - und den Gegner zurück ins Spiel geholt. Dieses Manko abzustellen wäre ein entscheidender Schritt in Richtung neuerlicher Erfolgserlebnisse vor großen Kulissen im Olympiastadion.
Sendung: rbb24, 23.01.2025, 21:45 Uhr