Yemisi Ogunleye (picture alliance/Martin Meissner)

Istaf Indoor 2025 Yemisi Ogunleye und Armand Duplantis überragen

Stand: 14.02.2025 22:31 Uhr

12.000 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof und acht Disziplinen, gespickt mit Weltklasse-Athleten. Mit dem Istaf Indoor bot das weltweit größte Hallenmeeting der Leichtathletik auch 2025 wieder absoluten Spitzensport.

Stabhochspringen Herren

Der Höhepunkt kam zum Ende. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Dass der mehrfache Welt- und Olympiasieger Armand Duplantis den Stabhochsprung-Wettbewerb beim Indoor Istaf für sich entscheiden würde, schien schon im Vorfeld ausgemachte Sache. Doch wie der 25-Jährige Schwede lieferte, überraschte dann doch.
 
Nicht nur, dass er in Berlin, dort wo er zum ersten Mal in seiner Karriere überhaupt über die sechs Meter geflogen war, dies auch zum 88. Mal schaffte. Er legte sogar noch einen drauf und erreichte anschließend mit 6,10 Meter nicht nur eine Weltjahresbestleistung, sondern auch einen Meeting-Rekord. Die Überquerung der Weltrekordhöhe von 6,27 Meter brach Duplantis dann aber nach zwei Versuchen ab.
 
Auf Rang zwei hinter Duplantis landete der Grieche Emmanouil Karalis, der mit 5,94 Meter sowohl einen Landesrekord als auch eine persönliche Bestleistung in der Halle aufstellte. Platz drei ging an Oleg Zernikel (29, ASV Landau), der ebenso wie Bo Kanda Lita Baehre (25, Düsseldorf Athletics) und der Tscheche David Holy 5,70 Meter übersprang, dafür jedoch die wenigsten Versuche benötigte.

Kugelstoßen Frauen

Sie war die klare Favoritin und wurde ihrer Rolle gerecht. Zwar blieb Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye (26, MTG Mannheim) beim Istaf Indoor unter den 20 Metern, die sie gern erreicht hätte. Mit der Siegerweite von 19,42 Meter aus ihrem fünften von sechs Versuchen kam sie jedoch trotzdem fast einen Meter weiter als die Zweitplatzierte Jessica Inchude aus Portugal, die als eine der wenigen Athletinnen nicht auf die Drehstoss-Technik setzt und damit auf 18,48 Meter kam. Platz drei ging an Katharina Maisch (27, LV 90 Erzgebirge), deren bester Versuch auf 18,40 Meter flog.

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60m Frauen

In Abwesenheit der verletzten Gina Lückenkemper konnte Rebekka Haase, zusammen mit Lückenkemper Bronze-Medaillengewinnerin über die 4x100-Meter bei Olympia 2024, den 60-Meter-Sprint beim Indoor Istaf für sich entscheiden. Die 32-Jährige war nach 7,26 Sekunden im Ziel und entschied den Wettbewerb im Foto-Finish für sich. Zeitgleich auf Platz zwei landete Lisa Meyer, die ebenso wie Haase für das Sprintteam Wetzlar startet. Rang drei ging an die Belgierin Rani Rosius (7,28 Sekunden).

60m Männer

Für eine gehörige Überraschung im Sprint sorgte Heiko Gussmann vom Sprintteam Wetzlar. Der gerade einmal 20-Jährige hatte schon im Vorlauf einen neuen U23-Hallen-Europarekord aufgestellt und diesen im Finale nochmals verbessern können.
 
Letztlich war es ein Foto-Finish, das Gussmann mit 6,57 Sekunden für sich entscheiden konnte. Zeitgleich ins Ziel und auf Platz kam der Südafrikaner Akani Simbine (31), bei den Olympischen Spielen von Paris noch Silber-Medaillengewinnern mit der 4x100-Staffel. Platz drei ging an Gussmanns Teamkollegen Kevin Kranz (26), der sich gegen mit 6,61 Sekunden zeitgleichen Lucas Ansah-Peprah vom Hamburger SV durchsetzen konnte.

60 Meter Hürden beim Indoor Istaf 2025 (imago images/R.Schmit)

60 Meter Hürden beim Indoor Istaf 2025

60m Hürden Frauen

Den Hürden-Wettbewerb der Frauen gewann Marlene Meier (22) von Bayer 04 Leverkusen. Die Tochter von Hochsprung-Olympiasiegerin Heike Henkel lief die 60 Meter Hürden in 7,92 Sekunden und damit persönliche Bestleistung. Platz zwei ging an die 20-Jährige Rosina Schneider von der TV Sulz, die nach 8,01 Sekunden im Ziel war. Platz drei ging an die Ungarin Anna Toth (8,03 Sekunden).

60m Hürden Männer

Er war einer der Favoriten auf den Sieg und lieferte: Der Schweizer Jason Joseph (26), Hallen-Europameister von 2023, siegte mit 7,63 Sekunden hauchdünn vor dem Jamaikaner Omar McLeod (30), immerhin 2016 Olympiasieger über die 110 Meter Hürden, der nach 7,65 Sekunden im Ziel war und damit seine Saison-Bestleistung aufstellte. Ebenso knapp war der Kampf um die weiteren Plätze, den Manuel Mordi (21) vom Hamburger SV mit 7,67 Sekunden vor Gregory Minoue (22, TV Kalkum-Wittlaer, 7,68 Sekunden) für sich entscheiden konnte.

Weitspringerin Mikaella Assani (imago images/Beautiful Sports)

Weitspringern Mikaelle Assani beim Indoor Istaf 2025.

Weitsprung

Den Weitsprung-Wettbewerb der Damen entschied die Bulgarin Plamena Mitkova für sich. Die 20-jährige Junioren-Weltmeisterin von 2022 siegte mit einer Weite von 6,85 Meter. Wie schon beim Wettbewerb in Düsseldorf kam dabei auch in Berlin die sogenannte "Take-Off-Zone" zur Anwendung. Statt des üblicherweise 20 Zentimeter breiten Bretts haben die Athletinnen und Athleten dabei eine 40-Zentimeter-Zone Platz zum gültigen Absprung.
 
Auf Rang zwei landete Mikaelle Assani vom SCL Heel Baden-Baden. Die 22-jährige Studentin erreichte mit ihrem sechsten und letzten Versuch gute 6,80 Meter. Bronze holte sich die Niederländerin Pauline Hondema (6,73 m). Nicht mit dabei war Malaika Mihambo, die zuletzt mit 7,07 Meter eine Weltjahresbestleistung aufgestellt hatte, in Berlin aber aufgrund eines Infekts kurzfristig passen musste.

Sendung: rbb24 Abendschau, 14.02.2025, 19:30 Uhr