Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz (imago images/Fotostand)

Energie Cottbus empfängt Verl Energie Cottbus vor dem Heimspiel gegen Verl: Welche Monsterserie hält?

Stand: 14.02.2025 18:57 Uhr

Seit Monaten lässt Cottbus in der dritten Liga den Gegnern kaum eine Chance. Der Traum vom Aufstieg wird immer greifbarer. Doch bevor das zum Thema wird, soll am Sonntag erst einmal ein anderes Ziel erreicht werden. Von Andreas Friebel

Diese Tabelle lässt das Herz von jedem Energie- Fan höherschlagen. Mit 45 Punkten steht Cottbus auf Platz eins. Exakt 45 Punkte hatte der FCE auch vor knapp sechs Jahren – allerdings am Saisonende. Und das war gleichbedeutend mit dem Abstieg. Seit damals gilt diese Punktezahl als magische Grenze. Wer da drüber kommt, hat den Klassenerhalt sicher.
 
"Diese 46 Punkte sind ja deshalb entstanden, weil wir der einzige Klub waren, der mit 45 Punkten abgestiegen ist. Ich weiß nicht, ob man in diesem Jahr 45 Punkte braucht. Oder vielleicht auch mehr? Keine Ahnung", sagt Claus-Dieter Wollitz.

Die Haupttribüne des Stadions von Energie Cottbus | Bild: IMAGO/Matthias Koch
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Energie hat den Klassenerhalt vor Augen

Wobei auch der Cottbuser Trainer ahnt, dass mit 46 Punkten keiner absteigt. Aktuell holen die Teams im Tabellenkeller im Schnitt ein Punkt pro Spieltag. Geht das so weiter, dürften sie am Ende der Saison bei etwa 40 Zählern liegen.
 
Es gibt aber einen Grund, weshalb Wollitz weiter sehr vorsichtig mit dem Thema "Klassenerhalt" umgeht. Denn sollte der geschafft sein, stellt sich ja als nächstes die Frage: Was kommt nun? Und genau dazu möchte der Trainer nichts sagen: "Dann passiert gar nichts. Wir wollen dann nur das nächste Spiel gewinnen." Um dann zu schauen, wie lange der Erfolg anhält. "Ich denke, dass wir uns es verdient haben, in Ruhe weiterzuarbeiten. Wir sind ein Aufsteiger und sollten weiter bescheiden bleiben", sagt Wollitz.

Vereinsrekord: Verl seit zehn Ligaspielen unbesiegt

Ganz bescheiden gibt sich auch der Sonntags-Gegner Verl. Das Team mit dem wahrscheinlich kleinsten Etat der Liga gilt seit dem Drittliga-Aufstieg im Jahr 2020 immer als Außenseiter. Mit dieser Rolle kommen die Ostwestfalen gut klar. Sie haben sich in der dritten Liga etabliert. Zuletzt blieb die Mannschaft von Cheftrainer Alexander Ende zehn Ligaspiele unbesiegt. Das ist ein neuer Vereinsrekord.
 
"Diese Welle musst du so lange reiten, wie es geht", sagte Ende am vergangenen Wochenende bei "MagentaSport". Einen Stimmungskiller setzte es aber in dieser Woche. Da verlor Verl im Westfalenpokal in Rödinghausen und schied aus (2:4). "So etwas passiert immer mal wieder. Wir können das Ergebnis gut einordnen und wissen, dass am Sonntag ein sehr guter Gegner kommt", so Wollitz.

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Verls Spielmacher Taz soll sich mal ausruhen

Aber auch Energie Cottbus ist derzeit weiter in Topform. In der Statistik stehen ebenfalls zehn Partien ohne Niederlage. Und so erwartet Wollitz "ein Spiel auf Augenhöhe. Aber mit dem Ziel, weitere drei Punkte zu holen." Mit denen die Lausitzer nicht nur den Klassenerhalt praktisch sicher hätten, sondern auch Platz eins in der Tabelle verteidigen würden.
 
Verzichten muss der FC Energie am Sonntag unterdessen auf Niko Bretschneider (Gelbsperre) und Maximilian Pronichev. Bei den Gästen wird der verletzte Kapitän Lars Lokotsch fehlen. Dabei ist aber der ehemalige Cottbuser Publikumsliebling Berkan Taz. 2019/2020 spielte der gebürtige Berliner eine Saison unter Claus-Dieter Wollitz. Elf Tore schoss er damals. Vor einem Jahr scheiterte eine Rückholaktion in die Lausitz. Nun kehrt er im Trikot des SC Verl in das Leag Energie Stadion zurück.
 
"Für ihn hätten wir in unserem Team immer Platz. Mal sehen was die Zukunft bringt", lässt Wollitz eine Rückkehr offen. "Ich schätze Berkan als Fußballer sehr. Er darf immer gut spielen. Aber am Sonntag kann er sich mal ausruhen."

Sendung: DER TAG, 14.02.2025, 18 Uhr