Fußball Fußball: NOFV-Vereine und Fanszenen fordern Abschaffung von Pyrostrafen
Einige Vereine aus dem Nordostdeutschen Fußball-Verband fordern die Abschaffung von Verbandsstrafen beim Einsatz von Pyrotechnik in Fußballstadien. Unter den Unterzeichnern sind unter anderem der SV Babelsberg, der BFC Dynamo, Energie Cottbus und Hertha BSC.
Gestützt wird das Anliegen zudem von einigen Fanszenen und Ultra-Gruppen wie der "Nordkurve Babelsberg", "Fanszene BFC Dynamo", "Ultima Raka" und "Ultras Energie" aus Cottbus, der "Ostkurve Hertha BSC" oder dem "Wuhlesyndikat", einer Ultra-Gruppe von Union Berlin.
Finanzielle Probleme der Klubs als Hauptgrund
In einer Erklärung, die am Donnerstag an den Verband übergeben wurde, heißt es: "Wir fordern eine konsequente Abschaffung der verbandsrechtlichen Bestrafung des Einsatzes von nicht missbräuchlich verwendeter Pyrotechnik und deren sofortige Aussetzung."
Eine nicht missbräuchliche Verwendung sehen die an der Aktion beteiligten Parteien darin, wenn Pyrotechnik nicht gezielt gegen Personen eingesetzt oder auf das Spielfeld geworfen wird.
Die Klubs und Fanszenen begründen ihr Anliegen vor allem damit, dass die Bestrafung immer mehr zu wirtschaftlichen Problemen bei einigen Vereinen führen würde, die die Wettbewerbsfähigkeit verschlechtere. Die letzten Jahre hätten zudem gezeigt, dass Verbandsstrafen nicht dazu führten, dass in den Stadien weniger Pyrotechnik abgebrannt wird.
Verband zeigt sich gesprächsbereit
Der NOFV reagierte am Freitagvormittag mit einer Stellungnahme. Darin heißt es, dass der Verband eine "Anpassung der sportgerichtlichen Entscheidungen sowie die Umsetzung der
Ergebnisse aus der Revision zu Beginn der kommenden Spielzeit 2025/2026" vornehmen wolle. Also nicht sofort, aber zum Beginn der nächsten Saison. Wie genau diese Anpassungen aussehen sollen, blieb zunächst unklar. Dem Verband sei allerdings bewusst, dass "sportgerichtliche Entscheidungen die Mitgliedsvereine in den unteren Ligen nicht in ihrer wirtschaftlichen Bestandsfähigkeit gefährden" dürften.
"Wir als NOFV verstehen uns als Vertreter unserer Mitgliedsverbände und aller Vereine (...). Dementsprechend nehmen wir deren Sorgen und Nöte ernst und werden uns bei dieser Thematik bemühen, alle relevanten Aspekte umfassend zu ermitteln, gegeneinander zu gewichtigen und in einen angemessenen Ausgleich zu bringen", wird NOFV-Präsiden Herman Winkler in der Mitteilung zitiert. Die verbindenden Elemente des Fußballs dürften nicht durch die Gefährdung des wirtschaftlichen Fortbestandes der Vereine aufs Spiel gesetzt werden.