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Rückrunden-Auftakt bei Turbine Potsdam Rückrunden-Auftakt bei Turbine Potsdam: Geht da noch was?
Mit nur einem Punkt aus der Hinrunde steht Turbine Potsdam auf dem letzten Platz der Fußball-Bundesliga. Die Hoffnung vor dem Rückrundenauftakt gegen Werder Bremen hat vor allem einen Namen: Viktoria Schwalm.
Ein Unentschieden, elf Niederlagen und noch keinen Sieg: Die Hinrunden-Bilanz der Fußballerinnen von Turbine Potsdam in der Bundesliga liest sich düster. Grund zur Hoffnung gibt es dennoch.
Zum einen, weil der FC Carl Zeiss Jena, der einen Platz vor Turbine und damit bereits auf dem rettenden Ufer steht, nur zwei Punkte vor den Brandenburgerinnen liegt. Zum anderen, weil die langzeitverletzte Viktoria Schwalm zum Rückrundenauftakt am Samstag (14 Uhr) gegen Werder Bremen endlich wieder zum Kader von Turbine-Trainer Kurt Russ gehören wird.

Rückenprobleme stoppten Schwalm
Die Mittelfeldspielerin fehlte den Turbinen die komplette Hinrunde mit anhaltenden Rückenproblemen. Die Rückkehr in die Bundesliga, die die 27-Jährige mit zwei Toren vergangenes Jahr im letzten Saisonspiel beim FC Ingolstadt entscheidend mit ermöglichte, verpasste Schwalm bislang also vollständig.
"Endlich wieder 1. Bundesliga zu spielen und dann das halbe Jahr auszufallen, war natürlich sehr bitter", sagt Schwalm vor dem Beginn der Rückrunde. "Obwohl wir viel verloren haben, hat man den Prozess gesehen, den die Mädels durchschritten haben." Ihre Aufgabe sei es gewesen, sich fit zu machen, ihre Mitspielerinnen aber auch abseits des Platzes bestmöglich zu unterstützen.
Seit Oktober ist Schwalm zurück auf dem Platz und hat die Belastung seitdem kontinuierlich gesteigert. Die Vorbereitung auf die Rückserie hat sie nun vollständig absolviert – Schwalm ist bereit für den Kader. "Für mich ist sie wie ein Neuzugang", sagt Trainer Russ. "Sie tut uns richtig gut. Sie kann eine Mannschaft führen, deswegen ist sie auch Kapitänin geworden. Auf ihren Schultern liegt schon sehr viel", gibt der Trainer zu.
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Nur ein wirklicher Neuzugang
Wenn es nach Russ geht, hätte es noch ein paar Verstärkungen mehr gegeben, um das Ziel Klassenerhalt zu erreichen. Einzig die junge Brasilianerin Thalia Dias De Souza ist wirklich neu im Aufgebot der Brandenburgerinnen. Ob sie sofort eine Verstärkung für den Klub ist, ist fraglich. "Wir hatten zwei, drei Spielerinnen zu Gast", sagt Russ. "Leider hat es sich nicht ergeben, dass sie zu uns kommen. Was es da für Probleme gab, weiß ich nicht."
Ein Problem, das Turbine Potsdam schon seit langem begleitet, ist die schwierige Finanzlage des Klubs. Die Sponsorensuche vor der Saison gestaltete sich schwierig, die Kassen sind alles andere als üppig gefüllt.
Neuer Co-Trainer
Den Trainer wechselte Turbine in der laufenden Saison dennoch bereits ein Mal. Russ übernahm Anfang Anfang Oktober von Marco Gebhardt und Dirk Heinrichs. Abgesehen vom Remis gegen Jena ist der sportliche Ertrag seitdem bislang ausgeblieben.
Für die Rückrunde bekommt Russ weitere Unterstützung an die Seite gestellt. Wie Turbine am Freitag bekanntgab, wird Sven Gruel Russ künftig als Co-Trainer unterstützen. Gruel blickt bereits auf einige Erfahrung im Frauenfußball zurück, zuletzt war er als Co-Trainer beim 1. FC Union tätig. Darüber hinaus wird das Trainerteam ab sofort mit Torwartcoach Tom Taubert ergänzt.

"Werden jetzt mutiger sein"
Russ ist vor allem froh, dass er nach der plötzlichen Übernahme der Mannschaft jetzt erstmals länger Zeit hatte, intensiv und in Ruhe mit dem Team zu arbeiten. "Jetzt ist es etwas leichter, ich weiß jetzt, wie alle ticken. Wir sind gut in Form und haben gut trainiert. Wir werden jetzt mutiger sein", kündigt Russ an.
Er ist optimistisch, was den Fortgang der Spielzeit angeht. "Wir werden unsere Möglichkeiten haben, die nötigen Punkte zu holen. Natürlich wird es schwer, aber wir wollen unbedingt drinbleiben."
Das sieht Mittelfeldspielerin Schwalm natürlich ähnlich. "Zehn Spiele sind es noch. Wie müssen mit der Einstellung an die Sache gehen, dass wir diese Spiele auch wirklich gewinnen können und positiv sein", sagt sie. Erste Hinweise, ob Turbine den Klassenerhalt wirklich erreichen kann, könnte die Partie gegen Bremen am Wochenende geben.
Sendung: rbb24 Inforadio, 31.01.25, 16:15 Uhr