Die Basketballerinnen von ALBA Berlin mit der Meisterschaftsschale

Sieg in Spiel fünf gegen Keltern Albas Basketballerinnen gewinnen erste deutsche Meisterschaft

Stand: 01.05.2024 17:41 Uhr

Titel-Premiere geglückt: Alba Berlin hat Titelverteidiger Keltern vom Thron gestürzt und vor ausverkaufter Kulisse ein spannendes Finalspiel für sich entschieden. Es ist der erste DBBL-Titel für die Berlinerinnen.

Nur zwei Jahre nach dem Aufstieg in die 1. Damen-Basketball-Bundesliga feiern die Basketballerinnen von Alba Berlin ihre erste Meisterschaft. Am Mittwoch setzte sich das Team um Kapitänin Lena Gohlisch im entscheidenden fünften Final-Spiel gegen die Rutronik Stars Keltern mit 68:53 (27:26) durch.
 
Beste Werferin war Deshyra Thomas mit 18 Punkten.

Albas Stefanie Grigoleit im Spiel gegen Keltern (imago images/Tilo Wiedensohler)
Albas Basketballerinnen vergeben ersten Titel-Matchball
mehr

Ausverkaufte Sömmeringhalle

Das vorangegangene Aufeinandertreffen in der Berliner Sömmeringhalle hatte das ansonsten heimstarke Alba Berlin zehn Tage zuvor überraschend deutlich mit 47:68 verloren. Eine erneute Heimpleite im entscheidenden Finalspiel galt es für die Gastgeberinnen unbedingt zu verhindern, entsprechend lautstarke Unterstützung erhielt die Mannschaft von den Rängen in der mit 2.400 Zuschauern ausverkauften Berliner Halle.

 
In den Anfangsminuten zitterten den Spielerinnen beider Teams merklich die Hände. Zahlreiche Turnovers und Fehlwürfe aus freier Position waren verantwortlich dafür, dass es nach knapp fünf Minuten vergleichsweise punktearm zuging, Berlin lag mit 5:4 in Führung.
 
Doch dann entwickelte sich ein intensives und umkämpftes Saison-Finale, dessen Reiz insbesondere in der aggressiven Verteidigung beider Teams lag. Viele eins-gegen-eins-Duelle wurden unmittelbar unter den Körben ausgetragen, wohin sich das Spielgeschehen verlagerte. Aus der Distanz lief für beide Teams wenig. Zum Ende des ersten Viertels blockte die Center-Spielerin Maggie Mulligan spektakulär die zum Korbleger ansetzende Alexandria Kiss-Rusk.

Albas Sterling Brown (imago images/Tilo Wiedensohler)
Albas Siegesserie reißt
mehr

Alba kommt immer besser ins Spiel

Nachdem beide Teams zunächst gleichauf agierten, setzten sich die Gäste vom Nordschwarzwald zu Beginn des zweiten Viertels ab, nicht zuletzt, weil sie zwei komplizierte Würfe im Korb unterbringen konnten: Courtajia Sanders versenkte mit Ablauf der Wurfuhr aus der Halbdistanz, ihre Teamkollegin Adrienne Webb traf im nächsten Angriff ebenfalls und zog außerdem einen Freiwurf, den sie im Korb unterbrachte zur 21:13-Führung.
 
Doch die Berlinerinnen kamen getragen vom frenetischen Publikum immer besser ins Spiel: Mulligan traf den ersten Dreier des Spiels, Deshyra Thomas zog innerhalb kurzer Zeit zwei Fouls und verwandelte die fälligen vier Freiwürfe allesamt und aus der weiten Halbdistanz war Laina Snyder erfolgreich. So gingen die Gastgeberinnen mit einer 27:26 Führung in die Halbzeitpause.

Alba bleibt nervenstark

Auch im zweiten Durchgang war die Partie geprägt von zahlreichen Turnovers und teilweise verzweifelten Abschlüssen wegen erbarmungslos verrinnender Shotclock. Auch Kapitänin und Aufbauspielerin Lena Gohlisch brachte an diesem Tag wenige Versuche im Korb unter, doch einmal mehr brillierte sie mit rasantem Zug in die Zone und gedankenschnellen Zuspielen. So auch in den letzten Sekunden des dritten Viertels, als sie die freistehende Nina Rosemeyer bediente, welche gleichzeitig mit der ertönenden Viertel-Abschlusssirene einen Dreier zur 43:42-Führung versenkte.
 
Im letzten Viertel gelang es den Berlinerinnen immer häufiger, auch in hitziger Atmosphäre den Ball geduldig laufen zu lassen, bis die am besten postierte Spielerin gefunden war für den Abschluss. Deshyra Thomas übernahm zunehmend die Verantwortung, setzte Mitspielerinnen in Szene und traf ihre eigenen Würfe eiskalt.
 
Drei Minuten vor Ende der Partie, als die meisten der 2.400 Zuschauer schon längst nichts mehr auf ihren Sitzen hielt, sorgte Snyder für die Vorentscheidung: Mit Ablauf der Wurfuhr traf sie ihren Dreipunkte-Versuch und brachte ihre Mannschaft mit zehn Punkten in Front. Sichtlich demoralisierte Keltenerinnen ließen sich direkt danach von Marie Bertholdt den Ball abjagen, die allein auf den Korb zusprintete und den Layup problemlos verwandelte.
 
Die Berlinerinnen sollten sich den Sieg nicht mehr nehmen lassen und krönten sich zum neuen deutschen Meister.

Aufstieg vor zwei Jahren

Alba Berlin, das erst zur Saison 2022/23 in die 1. DBBL aufgestiegen war, hatte die diesjährige Hauptrunde als Tabellenerster beendet. Auf dem Weg ins Finale der Playoffs bezwangen die Berlinerinnen souverän die Royals Saarlouis sowie die Gisa Lions MBC jeweils mit 3:0.

Sendung: rbb24 Inforadio, 01.05.2024, 17:30 Uhr