buten un binnen Stuttgart schwächelt – das will Werder ausnutzen
Beim nächsten Gegner der Bremer läuft es derzeit nicht rund. Werder-Trainer Ole Werner mahnt dennoch vor der Partie gegen Stuttgart im Weser-Stadion.
Bei Werder Bremen haben sie am Mittwochabend besonders aufmerksam Champions-League-Fußball geguckt. Da spielte der nächste Bundesliga-Gegner VfB Stuttgart bei Roter Stern Belgrad, verlor überraschend mit 1:5 – und reist nun entsprechend angeschlagen am Samstag ins Bremer Weser-Stadion.
Das Urteil von Werder-Trainer Ole Werner über dieses Debakel war danach deutlich milder als das des eigenen Stuttgarter Sportchefs Fabian Wohlgemuth ("Das war ein harter Schlag"): "Der VfB Stuttgart ist für mich nach wie vor eine Spitzenmannschaft in der Bundesliga – von der Spielanlage und vom Personal", sagte Werner. Und sich irgendetwas aus dem Belgrad-Spiel abzuschauen, sei für ihn auch nicht leicht.
Werder mit Ausfällen, aber ohne Personalsorgen
Werder hatte am Donnerstag beim Training sehr viel Spaß bei kleinen Spielchen.
"Wir haben uns natürlich einen Eindruck verschafft", sagte Werner. "Aber wenn wir es so machen wie Belgrad in der zweiten Halbzeit, am eigenen Strafraum zu stehen und dann blitzsaubere Konter zu spielen, dann ist das vielleicht die Qualität, die Belgrad hat. Unsere Stärken liegen aber in einem anderen Bereich. Wir müssen einen Ansatz finden, der zu unseren Spielern passt. Deshalb kann man ein Spiel schlecht eins zu eins kopieren."
In den Spielen gegen die Europapokal-Teilnehmer Borussia Dortmund (0:0), Bayer Leverkusen (2:2) und zuletzt Eintracht Frankfurt (0:1) haben die Bremer gezeigt, dass sie mit ihrem eher spielerischen Ansatz auch Topteams vor Probleme stellen können. Auch die schwere Verletzung von Jungstar Keke Topp (Operation am Sprunggelenk) steckte Werner am Donnerstag professionell weg. "Wir haben trotzdem noch ein paar Stürmer. Grüll als Neuzugang hat sich auch an das Niveau angepasst. Burke macht einen ganz anderen Eindruck als in der Vorsaison. Deshalb haben wir durchaus noch Optionen", sagte der Trainer.
Stuttgart mit neu formiertem Team
Und so ist das Heimspiel am Samstag allein deshalb spannend, weil die Entwicklung des VfB für einen Klub wie Werder immer Ziel und Gefahr zugleich ist. Die Stuttgarter haben sich nach vielen harten Jahren in die Champions League zurück gearbeitet, wurden dann im Sommer von der Konkurrenz personell zerpflückt und haben nun große Schwierigkeiten, sich mit einem neu formierten Team an den neuen Spielrhythmus zu gewöhnen.
Ein Ex-Bremer (Deniz Undav) hatte an dieser Entwicklung einen großen Anteil. Ihn schickte Werder aber schon in der B-Jugend wieder weg. Ein anderer Ex-Bremer (Nick Woltemade) könnte nun von Undavs Verletzung profitieren und endlich mehr Spielzeit beim VfB erhalten. Dieses Eigengewächs hätte Werder in diesem Sommer nur zu gerne behalten.
Lob für Ex-Bremer Woltemadde
"Nick ist ein Supertyp", sagte Werner über ihn. "Er ist ein junger Spieler. Er wird sich entwickeln. Er wird irgendwann auf dem Niveau in seiner Mannschaft ankommen. Ich glaube, dass das bei ihm eine Frage der Zeit ist. Das haben wir hier auch immer gesagt."
Der einzige Weg für den 22-Jährigen sei: "Spiele sammeln, Minuten sammeln, in gewissen Themen verbessern: Er ist ein Typ, der das tun wird und dann, glaube ich, auch eine gute Karriere vor sich hat", sagte Werner. Seine Entscheidung gegen Werder und für Stuttgart im Sommer müsse man "respektieren. Ich wünsche ihm alles Gute dort – nur nicht am Samstag!"