Wolfsburgs Jule Brand sprintet.

Champions League VfL Wolfsburg bei Galatasaray Istanbul ohne Popp und Hegering

Stand: 13.11.2024 09:52 Uhr

Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg treten heute in der Champions League bei Galatasaray Istanbul an. Die "Wölfinnen" müssen in der Türkei gewinnen, um das angepeilte Viertelfinale nicht aus den Augen zu verlieren. In Alexandra Popp und Marina Hegering fehlen aber wichtige Stützen des Teams.

Einen guten Monat ist es her, da musste sich Kapitänin Popp mal kräftig Luft verschaffen. Die Wolfsburgerinnen hatten kurz zuvor in der Bundesliga mit 0:3 bei Eintracht Frankfurt verloren und schienen bereits früh in der Saison im Kampf um die Meisterschaft abgeschlagen. "Das darf uns bei unseren Ansprüchen nicht passieren", sagte die 33-Jährige. Man müsse die "Ärmel hochkrempeln und es besser machen".

Fünf Wolfsburger Zu-Null-Siege in der Bundesliga...

Gefordert, getan. Es hat sich vieles gedreht seither. Fünf Zu-Null-Siege gab es in den jüngsten fünf Ligaspielen, darunter ein 2:0 über Meister Bayern München. Und nach dem vergangenen Wochenende stehen die "Wölfinnen" ganz oben in der Tabelle. Zum ersten Mal seit dem 11. Spieltag der Vorsaison, das war Ende Januar.

Vieles hat sich gedreht, aber eben nicht alles. Denn der Zu-Null-Siegesserie in der Bundesliga stehen aus den vergangenen Wochen auch zwei Zu-Null-Pleiten in der Champions League gegenüber: 0:1 bei der AS Rom und 0:2 gegen Olympique Lyon. Und so kommt der heutigen Partie bei "Königsklassen"-Neuling Galatasaray Istanbul (18.45 Uhr, im Liveticker bei NDR.de) eine enorme Bedeutung zu, um das angepeilte Viertelfinale nicht frühzeitig abhaken zu müssen.

...aber zwei Pleiten in der Champions League

Mit 0 Punkten und 0:3 Toren stehen die Niedersächsinnen nur minimal besser da als der türkische Meister (0 Punkte, 1:7 Tore). Viel entscheidender: Rom und Lyon sind mit der Optimal-Ausbeute von je sechs Zählern schon ein gutes Stück enteilt. Verlieren ist am Mittwoch aus VfL-Sicht gegen den vermeintlich leichtesten Gegner also strengstens verboten. Selbst ein Remis im Atatürk-Stadion, in dem 2005 und 2023 die Champions-League-Finals der Männer ausgetragen wurden, wäre ein weiterer Rückschlag.

"Wir wissen, wie wichtig die Punkte gegen Galatasaray sind", erklärte Coach Tommy Stroot am Dienstag. Auch im Rückspiel eine Woche später (20. November, 18.45 Uhr) ist ein am besten deutlicher Sieg nötig, um die Hoffnung auf das Weiterkommen am Leben zu halten. Nur dann erarbeitet sich der VfL zwei "Endspiele" im Dezember gegen Rom (11. Dezember, 18.45 Uhr) und in Lyon (17. Dzember, 21 Uhr).

Erstes Duell mit einem türkischen Club

Das erstmalige Duell mit einem türkischen Club ist für die "Wölfinnen" in vielerlei Hinsicht Neuland, so auch mit Blick auf die Gegnerinnen. Ein großer Teil des Kaders besteht aus türkischen Spielerinnen. Darunter sind zwei, die neben der türkischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen: Mittelfeldspielerin Ecem Cümert wurde im baden-württembergischen Ehingen geboren und begann ihre Karriere im Freiburger Nachwuchs. Ihre Teamkollegin Arzu Karabulut ist gebürtige Kölnerin und spielte für Fortuna Köln und die zweite Mannschaft von Bayer 04 Leverkusen.

In der Liga ist die 19 Jahre alte Senegalesin Hapsatou Malado Diallo bislang die torgefährlichste Spielerin der Istanbulerinnen. Sie erzielte in dieser Spielzeit bereits vier Tore. "Sie sind grundsätzlich der Neuling in der Champions League, das sieht man in gewissen Spielphasen auch", sagte Stroot über Galatasaray, dennoch merke man "eine individuelle Qualität vor allem in Offensivaktionen".

VfL mit personellen Sorgen

Personell hat der 35-Jährige vor der Partie einige Sorgen: Popp fällt mit einer Erkältung aus, zudem fehlen Abwehrchefin Hegering (Knieprobleme), Lena Lattwein (Erkältung) und Tabea Sellner (Wadenprobleme). Dennoch: Der zweimalige Titelträger reist als Favorit in die Türkei. Und ist nach der Siegesserie zuletzt in der Liga voller Selbstvertrauen. "Wir merken, dass die Abläufe sitzen, dass wir uns mehr und mehr aufeinander verlassen können. Da ist eine Menge gewachsen", sagte Stroot, die Entwicklung sei aber "noch immer nicht am Ende".

Am besten setzen die "Wölfinnen" sie am Mittwoch fort und holen den ersten Sieg in der Gruppenphase. Sonst müsste Popp sich vielleicht wieder Luft verschaffen. Trotz ihrer Erkältung.

Dieses Thema im Programm:
Sport aktuell | 13.11.2024 | 21:17 Uhr