Lennard Kämna

NDR-Sport Radprofi Kämna über seinen Unfall: "Es bestand Lebensgefahr"

Stand: 21.01.2025 17:00 Uhr

Lennard Kämna spricht über seinen schweren Unfall vom vergangenen April und seine Zukunft als Radprofi. "Die Lage war ernst", sagte der 28-Jährige im Sportschau-Podcast "Tourfunk".

"Ich habe alles vergessen zu dem Unfall", fügte Kämna hinzu. "Ich weiß, dass ich oben angehalten habe zum Austreten. Und der nächste Moment war, wie ich im Krankenhaus bin. Ich habe über die ersten drei Tage vielleicht eine Erinnerung von zehn bis 15 Minuten", sagte Kämna.

Kämna war im vergangenen April bei der Vorbereitung auf den Giro d’Italia bei einer Trainingsfahrt auf Teneriffa mit einem Auto kollidiert, das auf der falschen Straßenseite fuhr. Der Fischerhuder zog sich unter anderem ein schweres Thoraxtrauma mit Rippenfrakturen und eine Lungenprellung zu.

Schwere Verletzungen des Radprofis

"Die schierigste Zeit waren die Stunden nach dem Unfall. Es hat gedauert, bis der Krankenwagen kam", erklärte der Radprofi rückblickend. "Ich habe mich nicht zu sehr damit beschäftigt, ich weiß aber, dass Lebensgefahr bestand", schilderte Kämna die damalige Situation.

Den ersten Monat nach dem Sturz lag Kämna in der Universitätsklinik der Insel, ehe er nach Hamburg verlegt wurde. Anschließend absolvierte er seine Reha unter anderem im österreichischen Thalgau. Eine erste Testfahrt nach dem schweren Unfall absolvierte Kämna erst gut dreieinhalb Monate später - Ende Juli 2024.

Über den tragischen Unfall sagte er rückblickend: "Er hat mein Leben entschleunigt. Alles, was vorher wichtig war wie Trainingsfahrten oder Ernährung ist später völlig egal. Du bist an einem ganz anderen Punkt in deinem Leben. Du kriegst eine komplett neue Perspektive auf die Dinge."

Hoffnung auf erfolgreiche Zukunft

Einen Monat später gab der Norddeutsche seinen Teamwechsel bekannt. Er verließ Bora-Hansgrohe, das von Red Bull übernommen wurde, und schloss sich Lidl-Trek an. Für Bora gewann er Etappen bei der Tour de France und spanischen Vuelta sowie beim Giro d'Italia und damit bei allen drei großen Rundfahrten.

Sportlich soll es nach dem schweren Unfall für den 28-Jährigen wieder aufwärts gehen. "Das große Ziel ist es erstmal, wieder zu alter Form zu kommen und wieder bei einem Rennen dabei zu sein", ergänzte Kämna. "Mein Anspruch ist aber, um Siege mitfahren zu können. Mein größter Traum wäre es, dieses Jahr ein Radrennen zu gewinnen. Und ich möchte gerne bei der Tour de France dabei sein", sagte der gebürtige Norddeutsche.

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Sport aktuell | 21.01.2025 | 18:17 Uhr