Leichtathletik-DM Mihambo und Klosterhalfen sagen Meisterschaft ab
Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo hat ihren Start bei der Leichtathletik-DM am Wochenende in Braunschweig wegen der Folgen einer Corona-Infektion abgesagt. Top-Läuferin Konstanze Klosterhalfen fehlt ebenfalls und muss damit die Hoffnungen auf ihre dritte Olympia-Teilnahme höchstwahrscheinlich begraben.
"Malaika hatte sich direkt nach den Europameisterschaften in Rom mit Corona infiziert. Sie hat zwar inzwischen das Training wieder aufgenommen, aber die Titelkämpfe in Braunschweig kommen für einen Start noch zu früh", sagte Bundestrainer Uli Knapp. Auswirkungen auf Mihambos weitere Planungen für die Sommerspiele in Paris, die in einem Monat beginnen, dürfte dies nicht haben.
EM-Gold in Rom mit Weltklasse-Leistung
Die 30-Jährige sollte das Aushängeschild bei den am Freitag beginnenden nationalen Titelkämpfen sein, nun muss sie auf den Olympia-Härtetest in Braunschweig verzichten. Bei der EM in Rom hatte sich Mihambo Anfang Juni in Topform gezeigt. Mit 7,22 m, dem zweitweitesten Sprung ihrer Karriere, holte sich die zweimalige Weltmeisterin den EM-Titel zurück. Zwei Jahre zuvor hatte sie sich in München von den Folgen einer Corona-Erkrankung geschwächt mit Silber begnügen müssen.
"Ich hatte mich sehr auf den Start vor heimischem Publikum gefreut, das war immer ein ganz toller Wettkampf und hat viel Spaß gemacht", sagte die Ausnahme-Athletin am Mittwoch. Leider sei sie "aktuell gesundheitlich noch nicht fit genug" für einen Wettkampf. "Ich habe gestern wieder mit leichtem Training begonnen und bin sehr zuversichtlich, dass ich bald wieder mein Potenzial vollständig abrufen kann."
In Paris kann Mihambo Sportgeschichte schreiben, sollte sie ihren Titel aus Tokio erfolgreich verteidigen. Das ist noch keiner Weitspringerin gelungen.
Klosterhalfen bei Olympia wohl nur Zuschauerin
Langstreckenläuferin Klosterhalfen wird bei den Spielen vermutlich nur Zuschauerin sein. Sie hat nun keine Chance mehr, die bislang fehlende Norm für Paris noch zu laufen. "Ich habe bis zuletzt die Hoffnung nicht aufgegeben und alles dafür getan, die Chance für die DM und gleichzeitig die Olympia-Norm aufrechtzuerhalten", sagte die 27-Jährige. "Aber ich musste auch feststellen, dass ich noch nicht soweit bin und der Virus den Körper doch mehr mitgenommen hat als gedacht."
In Braunschweig hatte Klosterhalfen einen Start über 5.000 m am Freitagabend angepeilt. Nur bei einer Ausnahmeregelung bei der Olympia-Nominierung hätte sie wohl noch eine Chance auf Paris. In der Weltrangliste liegt sie nicht auf einem Platz für die Sommerspiele.
EM in Rom ebenfalls verpasst
Wegen der Folgen einer hartnäckigen Virus-Erkrankung hatte die Leverkusenerin schon auf die EM in Rom verzichten müssen und ihren 5.000-m-Titel nicht verteidigen können. Bei Olympia 2016 hatte die damals 19-Jährige das Halbfinale über 1.500 m erreicht, 2021 in Tokio wurde sie nach einer Saison mit vielen Verletzungsproblemen Achte über 10.000 m.
Die WM-Dritte von 2019 muss nun ein weiteres schwieriges Jahr verarbeiten. Im Vorjahr fehlte sie wegen einer Fußverletzung bei den deutschen Meisterschaften und dann auch bei der WM in Budapest.
"Werde mir neue Ziele setzen"
"Das ist in diesem Moment nicht einfach für mich, aber dennoch blicke ich nach vorne. Ich werde weiter konzentriert im Training arbeiten, neue Ziele setzen und bin guten Mutes für eine noch spannende Late-Season", sagte Klosterhalfen: "Auch wenn ich mir für das Jahr ganz andere Ziele gesetzt hatte, werde ich das Beste daraus machen und hoffentlich in diesem Jahr noch schnelle Rennen zeigen können."
Dieses Thema im Programm:
Sport aktuell | 26.06.2024 | 13:17 Uhr